Italo Ferreira – Wikipedia

Italo Ferreira


Italo Ferreira (2017)

Nation Brasilien Brasilien
Geburtstag 6. Mai 1994
Geburtsort Baía FormosaBrasilien
Größe 168 cm
Gewicht 68 kg
Karriere
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
World Surfing Games 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 2020 Tokio
Logo der ISA World Surfing Games
Gold 2019 Miyazaki Männer
Gold 2019 Miyazaki Mannschaft
letzte Änderung: 31.07.2021

Italo Ferreira (* 6. Mai 1994 in Baía Formosa) ist ein brasilianischer Surfer. Seit 2015 startet er in der World Surf League, in der er 2019 den Titel errang. Bei den im Sommer 2021 ausgetragenen Olympischen Spielen in Tokio wurde er erster Surf-Olympiasieger.

Ferreira bei den Bay Open 2015
Olympische Sommerspiele 2020

Ferreira wuchs in dem nordostbrasilianischen Küstenort Baía Formosa auf, wo sein Vater als Fischer arbeitete. Als Kind begann Ferreira gemeinsam mit seinen Cousins mit dem Wellenreiten. Seine ersten Surf-Erfahrungen sammelte er auf Styropordeckeln von Kühlboxen seines Vaters, ehe er dank finanzieller Unterstützung von Freunden der Familie sein erstes Surfboard erhielt.[1] Im Alter von zwölf Jahren wurde Ferreira von Luiz „Pinga“ Campos entdeckt, einem Trainer und Scout für die Surfindustrie. Campos vermittelte Ferreira einen Sponsorenvertrag mit Oakley und organisierte seinen Umzug nach Guarujá bei São Paulo. Dort lebte Ferreira zwischenzeitlich zusammen mit anderen Surfern aus dem Oakley-Team, darunter dem späteren World-Tour-Sieger Jadson André, in einer von Campos gemieteten Wohnung.[2]

In der ersten Hälfte der 2010er-Jahre feierte Ferreira Erfolge im Juniorenbereich und qualifizierte sich mit guten Ergebnissen für die 2015 erstmals unter diesem Namen ausgetragene World Surf League (WSL). In den elf WSL-Saisonwettkämpfen kam er fünfmal ins Viertelfinale, erreichte als vorderstes Ergebnis einen zweiten Platz und reihte sich in der Gesamtwertung auf Rang sieben ein. Er war damit bester Neueinsteiger des Jahres (Rookie of the year) und wurde ab 2016 von der Modemarke Billabong unter Vertrag genommen.[3] Die folgenden WSL-Saisons verliefen für Ferreira wechselhaft: 2016 und 2017 knüpfte er nicht durchgängig an die Erfolge seines Debütjahres an und verpasste Anfang 2017 wegen einer Knöchelverletzung mehrere Wettbewerbe der Tour.[4] 2018 gewann er drei Veranstaltungen und wurde beim Gesamtsieg seines Landsmannes Gabriel Medina Vierter in der Saisonwertung. Mit seinen Erfolgen nahm er alleine 2018 Preisgelder in Höhe von knapp 400.000 US-Dollar ein.[5]

Im September 2019 gewann Ferreira bei den World Surfing Games im japanischen Miyazaki sowohl im Einzel auch mit dem Team die Goldmedaille.[6] Zum Ende des Jahres setzte er sich in der World Surf League mit einem Sieg beim vorletzten Wettkampf – dem MEO Rip Curl Pro Portugal – an die Spitze der Gesamtrangliste und entschied auch die abschließenden Pipe Masters auf Oʻahu für sich, womit er seinen ersten WSL-Titel errang. Bei den Pipe Masters stand er im Finale im direkten Duell dem knapp hinter ihm platzierten amtierenden Weltmeister Gabriel Medina gegenüber und erzielte dort die besseren Wertungen.[7] Er qualifizierte sich mit seinem WSL-Sieg zugleich für die Surf-Olympiapremiere bei den Spielen in Tokio, die wegen der COVID-19-Pandemie auf den Sommer 2021 verschoben wurden. Im Vorfeld der Olympischen Spiele nahm Ferreira, der zu diesem Zeitpunkt hinter Medina auf Rang zwei der WSL-Saisonrangliste stand, eine Favoritenrolle ein. In Tokio gewann er deutlich das Finale gegen den Japaner Kanoa Igarashi, der im Halbfinale Medina geschlagen hatte. Als erster Surfer wurde Ferreira damit Olympiasieger.[8]

Das australische Surfmagazin Stab zeichnete Ferreira sowohl 2018 als auch 2019 als „Surfer Of The Year“ aus und zitierte dabei die anerkennenden Einschätzungen seiner Konkurrenten wie Mick Fanning und John John Florence.[9] Neben Oakley und Billabong zählt seit März 2021 auch Red Bull zu Ferreiras Sponsoren.[10]

  • Profil bei der World Surf League (englisch)
  • Italo Ferreira in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

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  1. Pedro Nunez/Reuters: Italo Ferreira tem história de superação para seguir na modalidade auf jcnet.com.br. 28. Dezember 2019.
  2. Ashtyn Douglas: The Rise, Dominance, and Uncertain Future of Brazilian Pro Surfing auf surfer.com. 1. Juli 2020; Anna Dimond: Meet Luiz 'Pinga' Campos, the Man Behind the Brazilian Storm auf worldsurfleague.com. 19. Juli 2016.
  3. Gary Kewley: World Surf League Rookie of the Year Italo Ferreira of Brazil auf surfnewsnetwork.com. 10. Januar 2016.
  4. Italo Ferreira Is Reportedly Out For The Remainder Of The Australian Leg auf stabmag.com. 27. Juli 2021.
  5. Gabriel Medina é rei e senhor dos prémios do WCT auf surftotal.com. 10. Januar 2019.
  6. Mike Rowbottom: Ferreira's solo gold propels Brazil to team title at World Surfing Games auf insidethegames.biz. 15. September 2019. Wenige Tage vor den World Surfing Games war Ferreiras Brieftasche mit seinem Reisepass gestohlen wurden. Wegen der daraus resultierenden verzögerten Anreise erreichte er den Wettkampfort nur wenige Minuten vor seinem ersten Auftritt in einem Vorlauf.
  7. Simon Scheffold: MEO Rip Curl Pro Portugal 2019: Caroline Marks & Italo Ferreira gewinnen in Portugal auf surfersmag.de; Italo Ferreira feiert mit Sieg bei den Pipe Masters ersten Weltmeistertitel auf surfersmag.de. Abgerufen am 27. Juli 2021.
  8. Mike Hytner: Carissa Moore and Italo Ferreira claim surfing’s first Olympic gold medals auf theguardian.com. 27. Juli 2021.
  9. The Winners: Stab Surfer Of The Year, 2019 auf stabmag.com. 4. Januar 2020.
  10. Jack Mutschler: Italo Ferreira Just Got A New Sponsor auf stabmag.com. 2. März 2021.