Öko-Schule (Auszeichnung) – Wikipedia

Auszeichnungstafel an einer Schule (Umweltschule in Europa, Name des Programms in Deutschland)

Öko-Schule ist ein Programm beziehungsweise eine Auszeichnung für Schulen, die im Schulalltag ökologische Anliegen umsetzen und Umweltbildung fördern.

1992 fand die richtungweisende UN-Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (On Environment and Development) statt. Im Juni 1995 vereinbarte die Konferenz der Länderkoordinatoren des internationalen OECD/CERI-Netzwerks Environment and School Initiatives (ENSI) bei einer Tagung in Wien, ECO-Schools als eines der fünf gemeinsamen Themen festzusetzen.[1]

Weltweite Eco-Schools der FEE

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Foundation for Environmental Education (FEE, Stiftung für Umwelterziehung),[2] eine Nichtregierungsorganisation in Kopenhagen, hat ab 1994 dieses Programm ins Leben gerufen.

Die Bedingungen umfassen ein bewusstes Auseinandersetzen mit Aspekten des Umweltschutz- und Nachhaltigkeitgedankens und stehen im Gedanken der Erd-Charta und der Lokalen Agenda 21. Zu den Themen des Programmes gehören Wasser, Abfall, Energie und Schulmilieu, weiters auch Natur und Biodiversität, Transport und nachhaltige Mobilität, Gesundheit, Lärm, und Klimawandel.[3] Ziel ist, ökologiebewusste Erziehung in den Unterricht zu integrieren, und einen schuleigenen ökologischen Kodex zu entwickeln.[4]

Der Preis ist die Green Flag (Grüne Flagge), in manchen Ländern in Gold, Silber und Bronze.[5]

Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit unter anderem mit der UNEP und der Europäischen Union, wo es in den strukturschwächeren Ländern über Mittel des Europäischen Sozialfonds gefördert wird.[4] Es wurde (Stand März 2022) in 74 Ländern umgesetzt – darunter fast allen Länder Europas – und umfasste weltweit 59.000 Schulen[6]

Nationale Umsetzung:

  • Deutschland: Umweltschule in Europa/Internationale Agenda 21-Schule – 350 Schulen (Stand 2005/2006)
  • Schweiz: Eco-Schools Schweiz Suisse Svizzera – In der Schweiz entwickelt durch den Verein J’aime ma Planète[7]

ÖKOLOG in Österreich

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich nimmt nicht am FEE-Programm teil, sondern hat ab 1995 ein eigenständiges Projekt namens Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit (ÖKOLOG) ins Leben gerufen, das Ökoschulen auszeichnet, und am Unterrichtsministerium betrieben wird.[8] Schon 1986 war das Programm Umwelt und Schulinitiativen auf Initiative des Unterrichtsministers vom österreichischen Center for Educational Research and Innovation  (CERI) der OECD eingerichtet worden, zu dem ÖKOLOG eine Ergänzung und Erweiterung bildet.[9][10] Dafür wurde die Plattform als Projekt des FORUM Umweltbildung eingerichtet.

Die ÖKOLOG-Aktivitätsfelder sind, analog zu den FEE-Themen: Emissionen vermeiden, Kultur des Lehrens und Lernens, Gesundheitsförderung, nachhaltiger Konsum und Lebensstile, Ressourcen sparen, Raum in und um die Schule, Schulentwicklung und Schulprogramm oder Zusammenarbeit mit dem Schulumfeld.[11]

1996 wurde das Projekt mit 22 Pilotschulen begonnen, 2000 ist das ÖKOLOG-Schulnetzwerk in Betrieb genommen worden.[9] Heute sind in Österreich 722 Schulen (Stand 06/2023) im ÖKOLOG-Programm aktiv und werden ÖKOLOG-Schulen bezeichnet.[12]

  • Finn Mogensen, Michela Mayer, Austrian Federal Ministry of Education, Science and Culture – Dept. V/11c, Environmental Education Affairs (Hrsg.): ECO-schools: trends and divergences. A Comparative Study on ECO-school development processes in 13 countries. Wien 2005, ISBN 3-85031-062-0 (englisch, =ECO-schools: trends and divergences (Memento vom 26. Juni 2007 im Internet Archive) [PDF] Section 2 – National reports on eco-schools initiatives. Australia, Austria, Belgium, Denmark, Finland, Germany, Greece, Hungary, Italy, Korea, Norway, Spain–Catalonia, Sweden).

Österreich:[13]

  • Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Günther Franz Pfaffenwimmer, Internationales ENSI Sekretariat, Peter Posch, IFF Klagenfurt (Hrsg.): Schwerpunktprogramm „Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit ÖKOLOG“. Analyse und Ausblick (= USI-Reihe. Nr. 36). Eigenverlag, Wien Juli 2005 (ensi.bmukk.gv.at [PDF]).
  • Franz Rauch, Mira Dulle: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Schulkultur. 15. Jahre ÖKOLOG-Programm, 10 Jahre Netzwerk ÖKOLOG. Hrsg.: BMUKK. Eigenverlag, Wien 2011, ISBN 978-3-85031-161-8 (Online [PDF; 4,0 MB]).
  • eco-schools.org, Foundation for Environmental Education (FEE, Ökoschulen weltweit)
  • oekolog.at, ÖKOLOG-Schulnetzwerk für Bildung & Nachhaltigkeit (Ökoschulen in Österreich)
  • ecoschools-ch.org, Verein J’aime ma Planète (Eco-Schools Schweiz Suisse Svizzera)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Günther Franz Pfaffenwimmer: Die Leistungen des österreichischen OECD/CERI-LehrerInnen-Teams “Umwelt und Schulinitiativen” im Programm Schwerpunktprogramm „Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit ÖKOLOG“. In: USI-Reihe. Nr. 36. S. 7, Sp. 2 (Lit., Artikel S. 7/8).
  2. Foundation for Environmental Education.
  3. Eco-Schools Themes. In: ecoschools.global. Abgerufen am 3. November 2020 (englisch).
  4. a b Lothar Martin: Würdigung: 21 Schulen in Tschechien mit Titel „Ökoschule“ geehrt. In: radio.cz. 27. Juni 2007, abgerufen am 3. November 2020.
  5. The Eco-Schools Award is the Green Flag. (Memento vom 6. Mai 2012 im Internet Archive), eco-schools.org
  6. Eco-Schools. In: ecoschools.global. Abgerufen am 27. August 2022 (englisch).
  7. Eco-Schools. Abgerufen am 3. November 2020.
  8. Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit. In: BMBWF. Abgerufen am 5. Juni 2023.
  9. a b Günther Pfaffenwimmer: Chronologie und Zeittafel von ÖKOLOG. (PDF) In: oekolog.at. 5. Dezember 2016, abgerufen am 6. Juni 2023.
  10. Schwerpunktprogramm. „Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit ÖKOLOG“. In: BMBWK (Hrsg.): USI-Reihe (= 36). Wien 2005, S. 68 (Online [PDF]).
  11. ÖKOLOG-Programm. In: oekolog.at. Abgerufen am 6. Juni 2023.
  12. Aktuellen Stand siehe ÖKOLOG-Schulen. In: oekolog.at. Abgerufen am 6. Juni 2023.
  13. Wissenschaftliche Literatur zu ÖKOLOG. In: oekolog.at. Abgerufen am 19. Juni 2021.