AMD Phenom – Wikipedia
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Phenom-Logo | |
Produktion: | 2007 bis 2009 |
Produzenten: | |
Prozessortakt: | 1,8 GHz bis 2,6 GHz |
HT-Takt: | 1,6 GHz bis 2,0 GHz |
Befehlssatz: | x86/AMD64 |
Mikroarchitektur: | K10/AMD64 |
Sockel: | |
Namen der Prozessorkerne:
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Der AMD Phenom von AMD ist ein Mehrkernprozessor für Desktop-Computer und ein Vertreter der K10-Generation. Erste Modelle sind seit dem 19. November 2007 erhältlich.[1] Mit der Einführung des neuen Markennamen Phenom reagierte AMD auf die Popularität des Intel Core 2, mit dem die Phenom-Prozessoren konkurrieren. Der Name Phenom tritt dabei die Nachfolge des Markennamens Athlon an und ersetzt diesen in den oberen Marktsegmenten.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Einführung des AMD Athlon 64 im September 2003 hatten die NetBurst-Prozessoren des Konkurrenten Intel (Pentium 4/Pentium D) insbesondere auf Grund verhältnismäßig hoher Verlustleistung einen schlechten Ruf. Neue Prozessoren auf anderen Architekturen nannte Intel daher daraufhin nicht mehr Pentium, sondern seit Ende 2005 Core. Insbesondere die Prozessoren auf Basis der Core-Mikroarchitektur (Intel Core 2), welche im Sommer 2006 vorgestellt wurden, waren sehr erfolgreich. Bereits Ende 2006 stellte Intel den ersten Vierkernprozessor Core 2 Extreme QX6700 vor.
AMD konnte zu diesem Zeitpunkt noch kein Konkurrenzprodukt vorstellen, da sich die Prozessoren auf Basis der K10-Architektur noch in Entwicklung befanden. Da der ältere Athlon 64 mit der Leistung der schnellsten Core-2-Modelle jedoch nicht mithalten konnte, entschied sich AMD ebenfalls, für die neuen Prozessoren einen neuen Namen zu verwenden. Am 14. Mai 2007 kündigte AMD den neuen Markennamen „Phenom“ an.[2] Phenom rührt von dem englischen Wort phenomenal, welches die verbesserte Rechenleistung unterstreichen soll.
Der Markteintritt der neuen Generation verlief allerdings nicht problemlos. Der Server-Ableger Barcelona für den Opteron verzögerte sich laut AMDs CEO Héctor Ruiz um sechs Monate, wodurch sich auch Verzögerung beim Markteintritt für Desktop-Prozessoren ergaben.[3] Auch die Erwartungen, die an die ersten Phenom-Prozessoren, alles Vierkernprozessoren, gestellt wurden, konnten nicht erfüllt werden – insbesondere stellte die Performance weiterhin keine Gefahr für Intels High-End-Prozessoren dar, was zum Teil auch an den unerwartet niedrigen Taktfrequenzen lag. Die Behebung eines Fehlers in der Revision B2 kostete weitere Rechenleistung.[4]
Die Revision B3 korrigierte diesen Fehler, zudem erlaubte sie AMD am 27. März 2008 Prozessoren vorzustellen, die zum Teil mit etwas höheren Taktfrequenzen liefen.[5] Die Modellnummer dieser neuen Prozessoren endet mit einer 50. Am gleichen Tag führte AMD erste Dreikernprozessoren in den Markt ein. Zur Unterscheidung der Vier- und Dreikerner nennt AMD die Prozessoren seit diesem Tag Phenom X4 und Phenom X3.[6]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Modelle der 9000-Serie sind Vierkernprozessoren (Phenom X4, Quad-Core) und die Modelle der 8000-Serie sind Dreikernprozessoren (Phenom X3, Triple-Core) für den Sockel AM2+ mit jeweils einem L1- und L2-Cache je Prozessorkern und einem zusätzlichen L3-Cache für alle Prozessorkerne gemeinsam. Diese CPUs sind eingeschränkt abwärtskompatibel zum bisherigen Sockel AM2. Die Einschränkungen betreffen z. B. das Heruntertakten einzelner Kerne und weitere Stromsparmechanismen. Dreikernprozessoren werden durch Deaktivieren eines Prozessorkerns realisiert.
Errata
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prozessoren der Revision B2 besitzen im Translation Lookaside Buffer (TLB) des L2-Caches einen Fehler.[4] Bei diesem handelt es sich um eine so genannte Race Condition zwischen der Aktualisierung veralteter Daten im TLB des L2-Caches und der Speicherung dieser Daten im L3-Cache. Es besteht also für ein kurzes Zeitfenster die Möglichkeit, dass alte, nicht mehr gültige Daten im L3-Cache gespeichert werden und somit die Daten im L2- und L3-Cache inkonsistent sind, was (aus Sicherheitsgründen) meist zum Stillstand des Systems führt.[7]
Zur Fehlerumgehung (Workaround) wurde mittels eines BIOS-Updates der betreffende Bereich des L2-Caches deaktiviert. Des Weiteren wurde auch in das Service Pack 1 von Microsoft Windows Vista die Fehlerkorrektur integriert. Diese Maßnahmen kosten aber im Schnitt 10 % Rechenleistung. Für Linux ist ein Kernel-Patch verfügbar,[8] der diesen Fehler durch Softwareemulation umgeht, ohne dass es zu Performance-Verlusten kommen soll.
Das Erratum wurde in der Revision B3 korrigiert, so dass Prozessoren auf Basis der neuen Revision auch den Translation Lookaside Buffer ohne Einschränkungen nutzen können.
Zukunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Prozessorreihe wurde mit der Umstellung auf die 45 nm-Fertigung eingestellt, die neuen Modelle in 45 nm-Fertigung laufen unter der Modellbezeichnung AMD Phenom II.
Modelldaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vierkernprozessoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Agena
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verkaufsname: Phenom X4
- Vierkernprozessor (Quad-Core)
- Revisionen: B2, B3
- L1-Cache: je Kern 64 + 64 KiB (Daten + Instruktionen), 2-fach assoziativ
- L2-Cache: je Kern 512 KiB mit Prozessortakt, 16-fach assoziativ
- L3-Cache: 2048 KiB mit 1,6 bis 1,8 GHz, shared, 32-fach assoziativ
- MMX, Extended 3DNow, SSE, SSE2, SSE3, SSE4a, AMD64, Cool’n’Quiet 2.0, NX-Bit, AMD-V
- Sockel AM2+, HyperTransport 3.0 mit 1600 MHz (HT3200) bis 2000 MHz (HT4000)
- DDR2-Speichercontroller: Dual Channel, Unterstützung bis zu DDR2-1066
- Erscheinungsdatum: 19. November 2007
- Fertigungstechnik: 65 nm (SOI)
- Die-Größe: 285 mm² bei 463 Millionen Transistoren
- Taktfrequenzen: 1,8–2,6 GHz
- Modelle: Phenom X4 9100e bis 9950
Dreikernprozessoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Toliman
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verkaufsname: Phenom X3
- Dreikernprozessor (Triple-Core), ein Agena-Quadcore mit einem deaktivierten Kern
- Revisionen: B2, B3
- L1-Cache: je Kern 64 + 64 KiB (Daten + Instruktionen)
- L2-Cache: je Kern 512 KiB mit Prozessortakt
- L3-Cache: 2048 KiB mit 1,8 GHz
- MMX, Extended 3DNow, SSE, SSE2, SSE3, SSE4a, AMD64, Cool’n’Quiet 2.0, NX-Bit, AMD-V
- Sockel AM2+, HyperTransport 3.0 mit 1800 MHz (HT3600)
- DDR2-Speichercontroller: Dual Channel, Unterstützung bis zu DDR2-1066
- Erscheinungsdatum: 27. März 2008
- Fertigungstechnik: 65 nm (SOI)
- Die-Größe: 285 mm² bei 463 Millionen Transistoren
- Taktfrequenzen: 1,9–2,5 GHz
- Modelle: Phenom X3 8250e bis 8850
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ AMD: AMD stellt mit ‚Spider‘ die erste komplette PC-Plattform vor ( vom 25. Februar 2008 im Internet Archive), Pressemitteilung, 19. November 2007
- ↑ a b AMD: AMD stellt neue Produktbezeichnung für kommende Prozessorgeneration vor: AMD Phenom Prozessor ( vom 24. Mai 2007 im Internet Archive), Pressemitteilung, 14. Mai 2007
- ↑ Golem: AMD-Chef Ruiz: "Barcelona kommt sechs Monate zu spät", 21. August 2007
- ↑ a b Revision Guide for AMD Family 10h Processors. (PDF-Datei; 210 KiB) AMD, Juni 2009, archiviert vom am 24. Dezember 2009; abgerufen am 9. Juni 2021 (englisch).
- ↑ AMD stellt High-Performance AMD Phenom X4 Prozessoren für HD-Desktop-Gaming und Video vor. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2008; abgerufen am 13. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Pressemitteilung, 27. März 2008
- ↑ AMD: AMD stellt weltweit ersten x86 Triple-Core-Prozessor vor ( vom 3. April 2008 im Internet Archive), Pressemitteilung, 27. März 2008
- ↑ Korrektur zur TLB-Erratum-298-Berichterstattung (planet3dnow.de)
- ↑ Linux-Kernel-Patch umgeht Barcelona-/Phenom-Bug, heise.de, 6. Dezember 2007