Absenzpromotion – Wikipedia

Die Absenzpromotion (Promotion in absentia – deutsch: in Abwesenheit) ist ein Begriff aus der Geschichte des Promotionswesens und bezeichnet eine Promotion zum Doktor, bei welcher der Kandidat davon befreit ist, eine mündliche Prüfung (Disputation) abzulegen. Während diese Art der Absenzpromotion, die an einigen deutschen Universitäten im 19. Jahrhundert zeitweise zum Regelfall wurde, heute im Wesentlichen abgeschafft ist, bezeichnet man mit dem Begriff heute noch eine Promotion, bei der der Kandidat auf Antrag von der Pflicht zur Anwesenheit beim Promotionsakt (Überreichung der Promotionsurkunde) befreit wird.

Bekannte Persönlichkeiten, die in absentia promoviert wurden, sind u. a. Carl Friedrich Gauß,[1] Friedrich Nietzsche (honoris causa),[2] Karl Marx („vorzüglich würdig“),[3] Arthur Schopenhauer (magna cum laude),[4] Heinrich Schliemann, Konrad Duden und Friedrich Sertürner.

  • Ernst Bratuscheck: Summi in philosophia honores. In: Philosophische Monatshefte. Band 12, Heft 6 (1876), S. 248–318.
  • Max Oberbreyer: Die Reform der Doctorpromotion. Statistische Beiträge, 3. Aufl. Eisenach 1878.
  • Karl von Amira: Reform der Doktorpromotion. In: Akademische Rundschau (1912/13), S. 564–585.

Einzelnachweise

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  1. Sartorius von Waltershausen: Gauss zum Gedächtniss, 1856, S. 21–22
  2. Friedrich Nietzsche in Leipzig. (PDF; 484 KB) Ausstellung im Rektorat der Universität Leipzig. In: Faltblatt zur Ausstellung. Universitätsarchiv Leipzig, S. 1, archiviert vom Original am 11. Juni 2007; abgerufen am 19. Oktober 2013.
  3. Karl Marx. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
  4. Axel Burchardt: Schopenhauers Spuren in Thüringen. Festvortrag und Ausstellung am 13. November zum 200. Jahrestag von Schopenhauers Promotion. In: Universitätsarchiv. Friedrich-Schiller-Universität Jena, 8. November 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2014; abgerufen am 13. Januar 2014.