Alan Opie – Wikipedia

Alan Opie OBE (* 22. März 1945 in Redruth) ist ein Opern- und Konzertsänger aus Cornwall im Vereinigten Königreich in der Stimmlage Bariton.[1][2]

Jugend und Ausbildung

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Opie besuchte die Truro School in Cornwall und wurde 1963 Chorschüler am Gonville and Caius College der Cambridge University. Anschließend studierte er an der Guildhall School of Music and Drama in London und am London Opera Centre.[3]

Schon während seines Studiums wurde Alan Opie festes Ensemblemitglied der Sadler’s Wells Opera in London (jetzt: English National Opera, ENO).[3] Opie hat auch an den anderen großen britischen Opernhäusern, wie Scottish Opera, Opera North und Royal Opera House und den britischen Opernfestivals, wie Glyndebourne Festival Opera und Edinburgh Festival gesungen.[4] 1994 hatte er sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York City.[4] Ab 1996 war Opie kein festes Mitglied des ENO-Opernhauses mehr, was ihm sein Debüt am Teatro alla Scala in Mailand ermöglichte. Dort gab er die Rolle des Outis in der Welturaufführung der gleichnamigen Oper von Luciano Berio.

International ist er inzwischen in den Opernhäusern von Paris (Opéra Bastille und Théâtre du Châtelet), Straßburg, Florenz, Cagliari, Spoleto, Oslo, Amsterdam, Wien, Brüssel, Berlin (Staatsoper Unter den Linden und Deutsche Oper), Chicago, Los Angeles, San Diego, Santa Fe und Sydney aufgetreten.[2] Er gastiert regelmäßig an der Bayerischen Staatsoper in München, wo er unter anderem als Paolo Albiani in Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi, als Sharpless in Madama Butterfly von Giacomo Puccini und als Sixtus Beckmesser in Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg zu hören war. Den Sixtus Beckmesser hat er auch bei den Bayreuther Festspielen, in Berlin, Amsterdam, Wien und Turin gesungen.[2] Den Sharpless gab er auch am Royal Opera House und der Welsh National Opera. In Candide von Leonard Bernstein trat er am Teatro San Carlo in Neapel auf, in Rigoletto von Giuseppe Verdi an der Opera North und der Oper in Philadelphia und als Scarpia in Tosca von Giacomo Puccini in Toronto mit der Canadian Opera Company. Mit La fille du regiment von Gaetano Donizetti kehrte er zum Royal Opera House in London zurück und sang die Hauptrolle in der Weltpremiere von Michael Berkeleys Oper For You am Linbury Theatre in London. Die lustige Witwe von Franz Lehár führte ihn an die Metropolitan Opera, den Dr. Kolenatý in Die Sache Makropulos von Leoš Janáček gab er an die Mailänder Scala. In einer konzertanten Aufführung mit den New York Philharmonic war er als Förster in Janáčeks Das schlaue Füchslein zu hören.[2] Weitere Partien, die er gesungen hat, sind der Kapitän Balstrode in Peter Grimes von Benjamin Britten, Fieramosca in Benvenuto Cellini von Hector Berlioz und Falstaff in der gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdi. Außerdem ist er als Chairman Mao in den Welturaufführung von Madam Mao von Bright Sheng sowie in einer Produktion der Opera Holland Park von Puccinis Gianni Schicchi aufgetreten.[2]

In den Jahren 2013 bis 2018 war er als Don Bartolo in Il barbiere di Siviglia (mit der English National Opera), als Leon Klinghoffer in The Death of Klinghoffer (an der Metropolitan Opera), Gefängnisdirektor Frank in Die Fledermaus (Metropolitan Opera und Welsh National Opera), als Arbace in Idomeneo (Metropolitan Opera), als Baron Mirko Zeta in Die lustige Witwe (Metropolitan Opera), als Captain Balstrode in Peter Grimes (in der Symphony Hall in Birmingham und an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom), als Herr von Faninal in Der Rosenkavalier (Tanglewood), als Hajný in Rusalka (Metropolitan Opera) und als Giorgio Germont in La traviata (an der Welsh National Opera, der English National Opera und am Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon) zu hören.[2][5]

Zu den Orchestern mit denen Opie zusammen gearbeitet hat gehören unter anderen die Sinfonieorchester von Boston, Chicago, Dallas, San Francisco, das Israel Philharmonic Orchestra, das Gothenburg Symphony Orchestra, die Düsseldorfer Symphoniker, das Sydney Symphony Orchestra, das Bergen Philharmonic Orchestra, Royal Scottish National Orchestra, BBC Symphony Orchestra, London Symphony Orchestra und das BBC Philharmonic.[2]

Auch auf der Konzertbühne ist Alan Opie vertreten. So hat er beispielsweise in San Francisco und Dallas bei Aufführungen von Felix Mendelssohn Bartholdys Elias mitgewirkt, Belshazzar's Feast von William Walton in Dallas, Denver und New York City, Benjamin Brittens War Requiem in Washington, Vaughan Williams A Sea Symphony in Los Angeles sowie Edward Elgars The Kingdom (mit dem Halle Orchestra), The Apostles (als Beitrag zu den BBC Proms 2007), The Dream of Gerontius (mit dem Royal Scottish National Orchestra) und Scenes from the Saga of King Olaf (mit dem Bergen Symphony Orchestra) gesungen.[2]

Alan Opie hat Aufnahmen für CBS, EMI, Hyperion, Chandos und Decca gemacht und 1996 und 1998 Grammy Awards für Aufnahmen von Brittens Peter Grimes and Wagners Die Meistersinger von Nürnberg erhalten.

Am 17. Dezember 2021 gab Alan Opie über seine Musikagentur Rayfield Allied bekannt, dass er im Alter von 76 Jahren in den Ruhestand gegangen sei. Seinen letzten Auftritt hatte Opie 2020 in der Rolle des Amtmann in Jules Massenets Oper Werther an der Metropolitan Opera in New York City. Aufgrund der COVID19-Pandemie wurde diese Produktion einen Tag vor der Generalprobe abgebrochen.[6]

Opie und seine Frau Kathleen sind seit 1970 verheiratet und haben einen Sohn und eine Tochter.

Repertoire (Auswahl)

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Komponist Oper / Operette Rolle
John Adams The Death of Klinghoffer Klinghoffer
Michael Berkeley, Baron Berkeley of Knighton For You
Luciano Berio Outis Outis
Hector Berlioz Benvenuto Cellini Fieramosca
Leonard Bernstein Candide
Harrison Birtwistle The Mask of Orpheus Aristæus I
Benjamin Britten Death in Venice
Benjamin Britten Peter Grimes Balstrode
Benjamin Britten Albert Herring Sid
Ferruccio Busoni Doktor Faust Faust
Luigi Dallapiccola Ulisse Ulisse
Gaetano Donizetti Don Pasquale Malatesta
Gaetano Donizetti La fille du régiment
Gaetano Donizetti Lucia di Lammermoor Enrico
Charles Gounod Faust Valentin
Iain Hamilton Anna Karenina Stiva
Engelbert Humperdinck Königskinder Der Spielmann
Leoš Janáček Das schlaue Füchslein Forester
Leoš Janáček Die Sache Makropulos Dr. Kolenatý
Leoš Janáček Rusalka
Franz Lehár Die lustige Witwe
Ruggero Leoncavallo Pagliacci Tonio
Jules Massenet Don Quichotte Sancho Panza
Jules Massenet Werther Amtmann
Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte Don Alfonso
Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte Papageno
Wolfgang Amadeus Mozart Idomeneo Arbace
Francis Poulenc Dialogues des Carmélites Marquis de la Force   
Giacomo Puccini Madama Butterfly Sharpless
Giacomo Puccini La Bohème Marcello
Giacomo Puccini Tosca Baron Scarpia
Giacomo Puccini Gianni Schicchi
Gioachino Rossini Il barbiere di Siviglia Figaro, Dr. Bartolo
Gioachino Rossini L’italiana in Algeri Taddeo
Gioachino Rossini Mosè in Egitto Faraone
Bright Sheng Madam Mao Chairman Mao
Johann Strauss (Sohn)    Die Fledermaus Gefängnisdirektor Frank, Dr. Falke
Richard Strauss Der Rosenkavalier Faninal
Giuseppe Verdi Ernani Don Carlo
Giuseppe Verdi Falstaff Falstaff, Ford
Giuseppe Verdi La forza del destino Melitone
Giuseppe Verdi La traviata Germont
Giuseppe Verdi Luisa Miller Miller
Giuseppe Verdi Nabucco Nabucco
Giuseppe Verdi Otello Montano
Giuseppe Verdi Rigoletto Rigoletto
Giuseppe Verdi Simon Boccanegra Paolo
Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg    Beckmesser
William Walton The Bear Smirnov
William Walton Troilus and Cressida Diomede
Komponist Werk
Felix Mendelssohn Bartholdy Elias
Johannes Brahms Ein Deutsches Requiem   
Benjamin Britten War Requiem
Edgar Elgar The Dream of Gerontius
Edgar Elgar The Kingdom
Edgar Elgar The Apostles
Edgar Elgar Scenes from the Saga of King Olaf
Gabriel Fauré Requiem
Georg Friedrich Händel Ezio
Gustav Mahler Das klagende Lied
Igor Strawinsky Oedipus Rex
Gerard Victory Ultima Rerum
William Walton Belshazzar's Feast
Ralph Vaughan Williams    Hugh the Drover
Ralph Vaughan Williams    A Sea Symphony

Aufnahmen (Auswahl)

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Komponist Werk Mitwirkende Künstler Jahr Label
Giuseppe Verdi Otello Chicago Symphony Orchestra und andere
dirigiert von Sir Georg Solti
1991 Decca
Rutland Boughton Bethlehem City of London Sinfonia und andere

dirigiert von Alan Melville

1993 Hyperion
Vaughan Williams   Hugh the Drover Corydon Orchestra and Singers und andere

dirigiert von Matthew Best

1994 Hyperion
Benjamin Britten Peter Grimes City of London Sinfonia et al.

dirigiert von Richard Hickox

1996 Chandos
Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg   Chicago Symphony Orchestra and Chorus  

dirigiert von Sir Georg Solti

1997   Decca
Ruggero Leoncavallo Pagliacci London Philharmonic Orchestra und andere

dirigiert von David Parry

1998 Chandos
Gioachino Rossini Il barbiere di Siviglia ENO Orchestra and Chorus

dirigiert von Gabriele Bellini

2000 Chandos
Giuseppe Verdi Rigoletto ENO Orchestra and Chorus

dirigiert von Mark Elder

Chandos
Benjamin Britten Death in Venice London Sinfonietta

dirigiert von Graeme Jenkins

2002 Kultur DVD
Benjamin Britten Peter Grimes ENO Orchestra and Chorus

dirigiert von David Atherton

2003 Kultur DVD
Dave Brubeck Classical Brubeck Dave Brubeck Quartet und andere Telarc
Alan Opie sings Bel Canto Arias Verschiedene 2004 Chandos
  • Stanley Sadie (Herausgeber): The New Grove Dictionary of Opera. Oxford University Press 2004, ISBN 978-0-19-522186-2
  • Nicky Adams (Hrsg.): Who’s Who in British Opera. Solar Press, Ashgate 1993, ISBN 0-85967-894-6

Einzelnachweise

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  1. Nicky Adams (Hrsg.): Who’s Who in British Opera. Scolar Press, Ashgate 1993, ISBN 0-85967-894-6, S. 339.
  2. a b c d e f g h i j k Alan Opie Baritone. In: rayfieldallied.com. Abgerufen am 26. April 2018 (englisch).
  3. a b Thoroughly Impressed. Abgerufen am 27. April 2018 (englisch).
  4. a b Alan Opie. In: staatsoper.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2020; abgerufen am 4. April 2018.
  5. Alan Opie, Bariton. In: operabase.com. Abgerufen am 28. April 2018.
  6. Alan Opie to retire at 76. 17. Dezember 2021, abgerufen am 24. August 2024 (englisch).
  7. Ambassador Theatre Group co-founder Howard Panter awarded knighthood. In: bbc.com. Abgerufen am 27. April 2018 (englisch).