Alexander Colin – Wikipedia
Alexander Colin (auch Colyn, Colins, Colyns oder Collin; * 1527 / 1529 in Mechelen (Provinz Antwerpen); † 17. August 1612 in Innsbruck) war ein flämischer Bildhauer und Bildschnitzer des Manierismus.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über seine Jugend und Ausbildung ist wenig bekannt und es wird nur vermutet, dass er zeitweise in Frankreich und Italien gearbeitet habe. 1558 übernimmt er als schon arrivierter Künstler den Auftrag für die großen Figuren an der Fassade und für die Türgestelle im Inneren des ersten Obergeschosses am Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses. Der Vertrag ist in einer Abschrift erhalten. Um 1560 kehrt Colin nach Mechelen zurück und ehelicht dort Marie de Vleeschouwer. Ende 1562 tritt er in Habsburger Dienste und zieht nach Innsbruck, das für den Rest seines Lebens zu seinem Lebensmittelpunkt wird.
Sein erster großer Auftrag dort ist die Fortführung der Plastiken und Figuren für das Grabmal von Kaiser Maximilian I. (HRR) in der Innsbrucker Hofkirche. Weitere bedeutende Aufträge für den zum Hofbildhauer ernannten waren das Grabmal des Erzherzogs Ferdinand von Tirol und dessen erste Frau Philippine Welser. Er schuf 1607 in der Kirche Maria Laach am Jauerling das Grabmal für Hans Georg III. von Kuefstein. Ebenso den Grabstein des Bischofs Johann Nas mit dem lebensgroßen Bilde desselben und auch seinen eigenen Grabstein auf dem Friedhof zu Innsbruck, die Erweckung des Lazarus darstellend.
Für das Schloss Neugebäude erhielt er den Auftrag, zwei Springbrunnen herzustellen. Einer davon befindet sich vermutlich im Parterre der Orangerie von Schönbrunn.
Zu seinen Verdiensten wird zudem die Entdeckung der Marmorbrüche in Obernberg am Brenner gezählt.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Alexander Colin wurde die Colingasse in der Innsbrucker Innenstadt benannt.[1] An der 1884 vollendeten Fassade des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum findet sich sein von Antonio Spagnoli geschaffener Porträtkopf zusammen mit denen anderer berühmter Tiroler Künstler.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julian Hanschke: Schloss Heidelberg: Architektur und Baugeschichte. Karlsruhe 2015.
- Hanns Hubach: Kurfürst Ottheinrich als Hercules Palatinus. Vorbemerkungen zur Ikonographie des Figurenzyklus an der Fassade des Ottheinrichbaus im Heidelberger Schloss. In: Barbara Zeitelhack (Hrsg.): Pfalzgraf Ottheinrich: Politik, Kunst und Wissenschaft im 16. Jahrhundert, Regensburg 2002, S. 231–248 (Digitalisat).
- Schönherr: Alexander Collin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 406 f.
- Heinrich Hammer: Der Bildhauer Alexander Colin von Mecheln (= Die Kunst in Tirol. Band 12). Österreichische Verlagsgesellschaft Ed. Hölzel & Co., Wien 1922.
- Johanna Felmayer: Alexander Colin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 320 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Colin in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Innsbruck, Referat Statistik und Berichtswesen (Hrsg.): Straßennamen der Landeshauptstadt Innsbruck. Innsbruck 2013, S. 18 (PDF; 274 kB).
- ↑ Fassade des Ferdinandeums, 1884. In: sammellust.ferdinandeum.at. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2023; abgerufen am 23. Januar 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Colin, Alexander |
ALTERNATIVNAMEN | Colyn, Alexander; Colins, Alexander; Colyns, Alexander; Collin, Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | flämischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | um 1527 oder 1529 |
GEBURTSORT | Mechelen |
STERBEDATUM | 17. August 1612 |
STERBEORT | Innsbruck |