Algodonit – Wikipedia

Algodonit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Ago[1]

Chemische Formel
  • Cu1-xAsx; x ≈ 0,15[2]
  • α-Cu1,7As0,3[3]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze – Legierungen und legierungsartige Verbindungen
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/A.01
II/A.01-010

2.AA.05
02.01.01.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse; Symbol dihexagonal-dipyramidal; 6/m2/m2/m[4]
Raumgruppe P63/mmc (Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194[5]
Gitterparameter a = 2,588 Å; c = 4,226 Å[5]
Formeleinheiten Z = 2[5]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4 (VHN100= 245–302)[6]
Dichte (g/cm3) gemessen: 8,38; berechnet: 8,72[6]
Spaltbarkeit fehlt
Bruch; Tenazität schwach muschelig[6]
Farbe stahlgrau bis silberweiß
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz, an der Luft mit der Zeit matt grau anlaufend[7]
Kristalloptik
Pleochroismus stark

Algodonit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ mit der chemischen Formel Cu1-xAsx mit x ≈ 0,15[2] und ist damit chemisch gesehen ein den Sulfiden verwandtes Kupferarsenid.

Algodonit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem, konnte jedoch bisher nur in Form massig-derben Mineral-Aggregaten und krustigen Überzügen von stahlgrauer bis silberweißer Farbe vor. Auf polierten Flächen zeigt das Mineral eine kräftige cremeweiße Farbe. Frische Algodonitproben weisen einen starken Metallglanz auf. An der Luft läuft das Mineral allerdings mit der Zeit matt grau an.

Etymologie und Geschichte

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Erstmals entdeckt wurde Algodonit 1857 in der Silbergrube Los Algodones Mine bei Los Algodones in der chilenischen Provinz Elqui und beschrieben durch F. Field, der das Mineral nach dessen Typlokalität benannte.[8]

In der Systematik nach Strunz wird Algodonit zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Cuprostibit, Domeykit, Koutekit, Kutinait und Novákit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer, Silber und Gold.

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit einem Verhältnis von (m+n) zu p von > 3:1.

Kristallstruktur

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Algodonit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194 mit den Gitterparametern a = 2,588 Å und c = 4,226 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Modifikationen und Varietäten

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Whitneyit aus dem Houghton County, Michigan, USA

Algodonit bildet mit Argentoalgodonit eine Varietät, die neben Kupfer auch Silber enthält Die chemische Formel von Argentoalgodonit ist (Cu,Ag)6As.[9]

Eine weitere dem Algodonit zugeordnete Varietät ist der Whitneyit, ein Gemenge aus Algodonit und arsenhaltigem, gediegen Kupfer.[10]

Als Mohawkit wird ein Mineralgemenge aus Algodonit, Domeykit und arsenreichem Kupfer bezeichnet.

Bildung und Fundorte

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Algodonit bildet sich in hydrothermalen Lagerstätten zusammen mit anderen Kupferarseniden wie unter anderem Domeykit und Koutekit. Daneben können als weitere Begleitminerale noch gediegen Kupfer und Silber auftreten.

Fundorte liegen neben der Typlokalität in Chile, in den Vereinigten Staaten (US-Bundesstaaten Colorado und Michigan), verschiedenen europäischen Ländern (Deutschland, Schweiz, Österreich, Großbritannien, Schweden, Frankreich, Tschechien), in Namibia, Neuseeland, Bolivien, Argentinien und im Iran.

Commons: Algodonite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b Peter Bayliss: Revised unit-cell dimensions, space group, and chemical formula of some metallic minerals. In: The Canadian Mineralogist. Band 28, Nr. 4, 1990, S. 741–755 (rruff.info [PDF; 447 kB; abgerufen am 28. Februar 2023]).
  3. Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 57 (englisch).
  4. David Barthelmy: Algodonite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 28. Februar 2023 (englisch).
  5. a b R. D. Heyding, G. J. G. Despault: The copper/arsenic system and the copper arsenide minerals. In: Canadian Journal of Chemistry. Band 38, Nr. 12, 1960, S. 2477–2481, doi:10.1139/v60-335 (nrcresearchpress.com [PDF; 243 kB; abgerufen am 28. Februar 2023]).
  6. a b c Algodonite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 48 kB; abgerufen am 28. Februar 2023]).
  7. Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner: Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage. de Gruyter, Berlin; New York 1981, ISBN 3-11-006823-0, S. 113.
  8. F. Field: On Algodonite, a New Mineral containing Arsenic and Copper. In: The Quarterly Journal of the Chemical Society. Band 10, 1857, S. 289–292 (rruff.info [PDF; 153 kB; abgerufen am 28. Februar 2023]).
  9. Argentoalgondonite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 28. Februar 2023 (englisch).
  10. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.