Alois-Kottmann-Preis – Wikipedia

Mit dem Alois-Kottmann-Preis für klassisches sangliches Violinspiel werden herausragende internationale Violinisten ausgezeichnet. Die Vergabe des Kulturpreises erfolgt in Kooperation mit der Stadt Frankfurt am Main. Der Wettbewerb findet jährlich im Mai/Juni im Rahmen der Internationalen Musiktage Hessen Main-Taunus Hofheim in Hofheim am Taunus, Hessen, statt.[1][2] Die Preisverleihung erfolgt jeweils nach dem Wettbewerb zu einem gesonderten Zeitpunkt durch den Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main im repräsentativen Limpurgsaal des Frankfurter Rathauses Römer.

Die Verleihung des Alois-Kottmann-Preises findet im Limpurgsaal des Rathauses Römer in Frankfurt am Main statt

Der Alois-Kottmann-Preis wurde im Jahr 2001 gestiftet. Er trägt den Namen seines Stifters, des deutschen Violinisten und Hochschuldozenten Alois Kottmann.[3]

In den ersten Jahren des Wettbewerbs wurde jeweils nur ein Preisträger ermittelt, zusätzlich waren Sonderprämien ausgelobt. Dies änderte sich ab dem Jahr 2005, in dem es erstmals zwei Preisträger gab. In den Jahren 2006 und 2007 wurde darüber hinaus das Prädikat Besondere Anerkennung verliehen. Im Jahr 2007 wurde im Rahmen des Wettbewerbs zusätzlich der bislang einmalige Bach-Preis der Stadt Hofheim am Taunus an Sabrina-Vivian Höpcker (Deutschland) vergeben. Im Jahr 2010 wurde der Alois-Kottmann-Preis in der Ausprägung eines 1. und 2. Preises überreicht, neben den Sonderprämien auch ein Prädikat Lobende Anerkennung zuerkannt.

Skyline von Frankfurt am Main in der Abenddämmerung

Der Kulturpreis dient der Förderung der in Frankfurt am Main geprägten Violin-Tradition von Carl Flesch, die bislang in Alma Moodie und Max Rostal ihre bedeutendsten Vertreter hatte. Besonderer Akzent bei der Vergabe des Preises liegt auf klassischer Disziplin, einer künstlerisch-stilistischen Durchdringung der vorgetragenen Werke und einer hohen, die Persönlichkeit aus- und kennzeichnenden Sanglichkeit des Tones.[4][5]

Bedeutende Geiger kann man am Ton erkennen, aber bei den jungen ist das heute oft nicht mehr möglich. Was man von ihnen hört, ist blendend gespielt, aber ohne erkennbare Persönlichkeit. Die Geige ist erfunden worden, weil der Mensch auch darauf singen kann.

Alois Kottmann[6]

Die Dotierung des Preises liegt bei 3.000 Euro. Die prämierten Teilnehmer erhalten je eine teils individuell für den Preisträger geprägte Silbermünze und eine Urkunde. Zusätzlich werden ggf. Sonderprämien und Prädikate vergeben.

Teilnahmebedingungen

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Die Teilnahme ist international für Violinisten offen, eine Altersbegrenzung gibt es nicht. Im Wettbewerb sind ein Jahr zuvor bekanntgegebene Pflichtstücke vorzutragen, die jährlich wechseln. Ein Auswendigspielen wird weder vorausgesetzt noch speziell bewertet. Der Anmeldeschluss ist jeweils im April.[7]

Die Jury wird durch Margit Neubauer (Gesang), Alois Kottmann (Violine, Namenspatron und Stifter des Preises) und Boris Kottmann (Violine) besetzt. Im Jahr 2015 wurde die Kammersängerin Margit Neubauer wegen anderweitiger Verpflichtungen durch ihren Ehemann, den Kammersänger Franz Mayer, vertreten.

Jahr Preisträger Sonderprämie Anerkennung
2001 Bulgarien Bojidara Kouzmanova Deutschland Patricia Groß
Deutschland Vivien Wald
2002 Korea Sud Ara Lee ItalienItalien Giuseppe Carotenuto
Deutschland Almut Frenzel
Deutschland Andrea E.-I. Kim
Deutschland Vivien Wald
2003 Usbekistan Maria Azova Korea Sud Myung-Eun Lee
Deutschland Johanna Schlüter
Deutschland David Schultheiß
2004 Polen Julia-Evelyn Zis Deutschland Almut Frenzel Korea Sud Eun-Ae Kim
2005 Vereinigte StaatenVereinigte StaatenJapanJapan Aya Muraki
Japan Japan Yoriko Muto
Deutschland Marie-Luise Dingler
RusslandRussland Dina Zemtsova
OsterreichÖsterreich Anna Knopp
Deutschland Viviane Waschbüsch
2006 Korea Sud Yeo Young Yoon
Korea Sud Myung Eun Lee[8]
Ungarn Zsuzsanna Czentnár Turkei Bahadir Arkiliç
2007 FrankreichFrankreich Chloé Kiffer
Deutschland Istvan Horvath[9]
Deutschland Rebecca Martin FrankreichFrankreich Célia Schann
2008 China Volksrepublik Yan Yan Chang Deutschland Byol Kang
Deutschland Martina Trumpp
2009 FrankreichFrankreich Célia Schann
Deutschland Marcus Tanneberger
Korea Sud Harim Chun[10][11]
Deutschland Ludwig Dürichen
2010 1. Korea Sud Jayoung Jeon
2. UkraineUkraine Oleksii Semenenko
DeutschlandSchwedenSchweden Liv Migdal
UkraineUkraine Katja Schott
Taiwan C. Christopher[12][13][14]
2011 Deutschland Senta Johanna Kraemer Deutschland Saschka Haberl
China Volksrepublik Bo Xiang[15]
2012 Danemark Jon Hess-Andersen
Deutschland Stephanie Appelhans
Deutschland Anna Neubert[16][17]
2013 UkraineUkraine Olga Arnakuliyeva
JapanJapanDeutschland Lisa Maria Schumann
Lettland Laura Zarina
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brenda Frasier
FinnlandDeutschland Mika Seifert
RusslandRussland Julia Weissmann
Korea Sud SuJin Ann
Deutschland Verena Kurz
Usbekistan Katja Pletzsch[18]
2014 Deutschland Verena Kurz
Deutschland Antonia-Sophie Pechstaedt
Korea Sud Yonjoo Kang
Argentinien Sofia Roldan-Cativa
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jeanine Thorpe
Deutschland Lea Hausmann[19]
2015 JapanJapan Yu Matsuda
Deutschland Theresa Sophie Reustle
Deutschland Johanna Radoy Deutschland Christine Elisabeth Müller[20]
2016 1. Preis nicht vergeben
Deutschland/Griechenland Katerina Chatzinikolau
Belarus Olga Becker
Deutschland Katharina Licht
RusslandRussland Julia Weissmann
JapanJapan Akiko Nakano

Einzelnachweise

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  1. Alois-Kottmann-Preis. In: Kulturportal der Stadt Frankfurt am Main. Abgerufen am 24. Juli 2022.
  2. Internationale Musiktage Hessen Main-Taunus Hofheim
  3. Alois-Kottmann-Preis (Memento vom 17. Juni 2015 im Internet Archive) auf: kultur.frankfurt.de
  4. Alois-Kottmann-Preis auf: internationale-musiktage.de
  5. Alois-Kottmann-Preis auf: alois-kottmann.de
  6. Der Streiter für den guten Ton in: Frankfurter Rundschau, 2. November 2009
  7. Alois-Kottmann-Preis für klassisches sangliches Violinspiel auf: miz.de
  8. Alois-Kottmann-Preis 2006 auf: dasorchester.de
  9. Alois-Kottmann-Preis für klassisches sangliches Violinspiel auf: dasorchester.de
  10. Célia Schann, Harim Chun und Marcus Tanneberger gewinnen Alois-Kottmann-Preis 2009 (Memento des Originals vom 25. Mai 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/aktuell.klassik.com auf: klassik.com
  11. Alois-Kottmann-Preis an Célia Schann, Harim Chun und Marcus Tanneberger auf: dasorchester.de
  12. Foto: Preisträger 2010 (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) auf: hofheimer-zeitung.de
  13. Geist, Seele und Fleiß (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) in: Hofheimer Zeitung, 18. Mai 2010
  14. Jayoung Jeon gewinnt Alois-Kottmann-Preis 2010 auf: dasorchester.de
  15. Der schöne Ton – Alois-Kottmann-Preis verliehen (Memento vom 9. Juli 2011 im Internet Archive) in: Hofheimer Zeitung, 10. Juni 2011
  16. Magische Momente (Memento vom 25. Juni 2013 im Webarchiv archive.today) in: Hofheimer Zeitung, 22. Mai 2012
  17. Fröhlicher Abschluss (Memento vom 25. Juni 2013 im Webarchiv archive.today) in: Hofheimer Zeitung, 23. Oktober 2012
  18. Preise an drei hochbegabte Geiger (Memento vom 25. Juni 2013 im Webarchiv archive.today) in: Hofheimer Zeitung, 14. Mai 2013
  19. Kunst ist was anderes als Schminke (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) in: Hofheimer Zeitung, 3. Juni 2014
  20. Der Ton macht die Musik in: Hofheimer Zeitung, 19. Mai 2015