Anne Bennent – Wikipedia

Anne Bennent (2022)

Anne Bennent (* 13. Oktober 1963 in Lausanne) ist eine Schweizer Schauspielerin, Chanson-Sängerin und Rezitatorin. Bennent arbeitete mit den bedeutendsten Theaterregisseuren an mehreren europäischen Bühnen.[1]

Anne Bennent, ältere Schwester von David Bennent, ist die Tochter des deutschen Schauspielers Heinz Bennent und der Schweizer[2] Tänzerin Paulette Renou (Künstlername Diane Mansart). Sie wuchs mehrsprachig auf (Französisch, Deutsch, Englisch, Italienisch).[3] Ihre erste Filmrolle hatte Anne Bennent 1973 im Alter von neun Jahren in dem Fernsehdrama Die Eltern von Hans W. Geißendörfer, in dem erstmals die gesamte Familie Bennent auftrat.[4] Die Künstlerfamilie hatte später noch öfter gemeinsame Auftritte auf der Bühne und vor der Kamera. 1977 debütierte sie am Berliner Schiller-Theater in Tschechows Der Kirschgarten. 1978 war sie als 15-jährige Lissa mit ihrem Vater Heinz Bennent in Derrick (4. Staffel, Episode 3), Lissas Vater zu sehen. 1979 spielte sie die teilweise freizügige zweite Hauptrolle neben Marius Müller-Westernhagen in Der Tote bin ich. Im Alter von 16 Jahren spielte sie 1980 die Titelrolle in Walerian Borowczyks Wedekind-Verfilmung Lulu, ihr Vater gab den Liebhaber Dr. Schön.[5] Von 1981 bis 1982 besuchte sie das Theater beim Conservatoire de musique de Genève in der Schauspielklasse von Claude Stralz. Anschließend nahm sie bis 1984 Unterricht an der École du Théâtre des Amandiers in Nanterre bei Patrice Chéreau, dazwischen ging sie für drei Monate an das Eugene O'Neill Theater Center in Waterford (Connecticut), USA.

Von 1984 bis 1986 wurde sie vom Münchner Residenztheater engagiert. 1986 folgte ein Engagement am Staatstheater Stuttgart unter Ivan Nagel. Dort arbeitete sie mit Regisseuren wie Bob Wilson, Niels-Peter Rudolph und Axel Manthey und wurde 1986 mit dem O.E. Hasse-Preis als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. In dieser Zeit spielte sie in Aufsehen erregenden Aufführungen des Regisseurs Thomas Langhoff. Von 1990 an trat sie bis 2003[6] regelmäßig am Wiener Burgtheater auf.[7] Ferner hatte Bennent Auftritte bei den Salzburger Festspielen, im Hamburger Schauspielhaus und dem Théâtre des Bouffes du Nord in Paris unter Peter Brook.

Anne Bennent trat von 1989 an auch als Sängerin französischer Chansons mit dem Liederabend Pour Maman in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich auf.[8] Während dieser Darbietungen war auch ihre Mutter – bis zu ihrem Tod Ende 2010 – auf der Bühne präsent.[9] Ihr Bruder David Bennent ist ebenfalls Schauspieler, er trat mit ihr mehrmals gemeinsam im Film und auf der Bühne auf. 1999 etwa waren sie zusammen in der Uraufführung von George Taboris Fegefeuer am Wiener Akademietheater zu sehen.[10]

Anne Bennent lebt zusammen mit dem blinden Akkordeonisten Otto Lechner im niederösterreichischen Gars am Kamp[6] und führt mit ihm literarisch-musikalische Produktionen auf. Sie haben einen gemeinsamen Sohn (* 2004[11]). Einen weiteren Sohn (* 1999[12]) hat sie aus einer früheren Beziehung mit Jewgenij Sitochin.

Theater (Auswahl)

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aus Munzinger-Archiv [3] und ORF [18]

Filmografie (Auswahl)

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Serien (Auswahl)

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  • Der Kommissar – Fährt der Zug nach Italien? (1975) als Ilse Kempe
  • Der Alte – Die Sträflingsfrau (1978) als Junges Mädchen
  • Derrick – Lissas Vater (1978) als Lissa
  • Derrick – Die Fahrt nach Lindau (1982) als Mona Gericke
  • Derrick – Geheimnisse einer Nacht (1983) als Erika
  • Derrick – Der Klassenbeste (1984) als Grit
  • Derrick – Wer erschoss Asmy? (1985) als Erni Weik
  • Derrick – Die Nacht, in der Ronda starb (1986) als Britta Stolze
  • Tatort: Tod vor Scharhörn (2001)
  • Otto Lechner und Anne Bennent: gwundrig. Geschichten von Robert Walser. Extraplatte, Wien 2001, 62 Min., Audio-CD, ISBN 978-3-221-70172-7.
  • Otto Lechner und Anne Bennent: Der Gruftwächter. Nach einer Erzählung von Franz Kafka. Klangbuch (32 S.) mit 1 CD. mandelbaums bibliothek der töne, Wien 2008, ISBN 978-3-85476-249-2. (Besprechung: [20])
  • Otto Lechner und Anne Bennent: Die Stimmen von Marrakesch. Von Elias Canetti, Klangbuch (32 S.) in Halbleinen mit 2 CDs. Mandelbaum, Wien 2010, ISBN 978-3-85476-230-0.
  • Otto Lechner und Anne Bennent: Leila und Madschnun. Von Nizami, mit Ensemble. Klangbuch (32 S.) mit 2 CDs. Mandelbaum, Wien 2011, ISBN 978-3-85476-339-0. (Hörbuchrezension: [21])
  • Bennent mal vier – Diane, Heinz, Anne und David Bennent. Porträt einer Künstlerfamilie. Dokumentarfilm, Deutschland, 1998, 45 Min., Buch und Regie: Georg Stefan Troller, Produktion: Kick Film in Koproduktion mit WDR und NDR, Erstsendung: 6. Dezember 1998 auf Nord 3, Inhaltsangabe von Kick Film, (Memento vom 25. März 2013 im Internet Archive).

Theaterdokumentationen

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Commons: Anne Bennent – Sammlung von Bildern
  • Anne Bennent bei IMDb
  • Anne Bennent bei filmportal.de
  • Anne Bennent bei der Musiker-Agentur triart
  • Anne Bennent bei der Schauspieler-Agentur Gotha Mittermayer
  • Anne Bennents Biografie beim ORF. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juli 2012; abgerufen am 9. September 2016.
  • Anne Bennent beim Deutschen Filmhaus
Artikel

Einzelnachweise

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  1. Biographie Anne Bennent. (Memento vom 3. September 2012 im Webarchiv archive.today) In: Kleist-Archiv der Stadt Heilbronn
  2. bor/dpa/dapd: Heinz Bennent ist tot. Trauer um einen bescheidenen Bühnengiganten. In: Spiegel online, 12. Oktober 2011.
  3. a b Anne Bennent Internationales Biographisches Archiv 41/2005 vom 15. Oktober 2005, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Die Eltern (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gff-film.de bei geissendörfer film- und fernsehproduktion (gff).
  5. Urs Jenny: Todesengelchen. In: Der Spiegel. Nr. 46, 10. November 1980, S. 276 (bei spiegel.de [abgerufen am 20. Oktober 2011]).
  6. a b Thomas Jorda: Kirschbäume will sie noch pflanzen. In: Niederösterreichische Nachrichten vom 3. März 2008, Artikelanfang.
  7. Wolfgang Freitag: Bennent & Lechner: „Ich bin nicht jemand, der abschalten kann.“ 2007, Interview.
  8. Chanson. Pour Maman. In: Konau 25, Frohe Zukunft e. V., 24. April 2010.
  9. Anne Bennent „Pour Maman“. (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de In: Berliner Zeitung vom 7. März 2001.
  10. Sibylle Fritsch: Aus dem Vorhof zum Himmel. Der 85jährige George Tabori verabschiedet sich mit „Purgatorium“ von Wien. In: Die Welt vom 31. Mai 1999.
  11. Manfred Papst: Weltmusik aus der Quetschkommode. In: Neue Zürcher Zeitung vom 26. März 2005.
  12. Cornelia Niedermeier: „Sobald es erstarrt, wird es gefährlich.“ In: Die Standard vom 16. April 2008, Interview.
      Maike Schiller: Anne Bennent spielt sich gesund. In: Hamburger Abendblatt vom 22. November 2001.
      Maria Gurmann: Anne Bennent: „Eigentlich wollte ich als Kind Bäuerin werden“. In: Kurier vom 21. Juli 2013.
  13. Anne Bennent beim Deutschen Filmhaus
  14. Besprechung von Qui est làRolf Michaelis: Königsweg zu Hamlet. In: Die Zeit, Nr. 52, im Dezember 1995.
  15. Besprechung von Purgatorium – Wolfgang Kralicek: Bonjour Petitesse. In: Der Tagesspiegel vom 1. Juni 1999.
  16. Besprechung von Der Narr und seine Frau heute abend in Pancomedia – Ronald Pohl: Die Paarung von Luft und Geist im Hotel Angst. In: Der Standard vom 9. Juni 2002.
  17. tj: Dürrenmatts alte Dame kommt wieder auf Besuch. In: Niederösterreichische Nachrichten, 25. November 2012 und Festspiele Stockerau 2013 (Memento des Originals vom 11. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festspiele-stockerau.at.
  18. Anne Bennents Biografie beim ORF. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juli 2012; abgerufen am 9. September 2016.
  19. Marie und Freud, (Memento vom 19. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) auf arte, 31. August 2007.
  20. Besprechung von Der Gruftwächter – Cornelia Niedermeier: „Nächte dauern hier Jahre.“ In: Der Standard vom 8. Mai 2009.
  21. Hörbuchrezension zu Nizami: „Leila und Madschnun“ bei sandammeer.at