Wimper – Wikipedia

Wimpern einer Kuh
Wimpern am menschlichen Auge

Als Wimpern oder Lidhärchen (auch Zilien, lateinisch Cilia) bezeichnet man bei Säugetieren die leicht gebogenen Härchen am oberen und unteren Rand der Augenlider. Sie dienen dem Schutz der Augen durch das Abfangen von kleineren Schmutzpartikeln oder Fremdkörpern.[1] Um die Wurzeln der Wimpern herum gibt es verschiedene Talg- und Schweißdrüsen: Moll-Drüsen, Zeis-Drüsen und Meibom-Drüsen oder Tarsaldrüsen.[2]

Die Lebensdauer der Wimpernhaare[3], die abgesehen von der Distichiasis (eine gedoppelte Wimpernreihe) jeweils nur eine Reihe bilden, beträgt beim Menschen zwischen 100 und 150 Tagen. Am oberen Augenlid sind es circa 150 bis 250 Härchen, am unteren nur 50 bis 150. Die oberen Wimpern sind mit 8 bis 12 mm Länge auch länger als die unteren mit 6 bis 8 mm. Sind die zentralen Wimpern deutlich länger als die genannten 12 mm, spricht man von einer Trichomegalie.[4]

Verschiedene Krankheitsbilder manifestieren sich auch an den Wimpern. Bei einer Lidrandentzündung (Blepharitis) beispielsweise sind sie verklebt, bei einem Entropium nach innen gebogen und verursachen so Reizzustände der Hornhaut (Trichiasis).[5] Im Rahmen neurologischer und neuroophthalmologischer Diagnostik spielen die Wimpern mit dem sogenannten „Wimpernzeichen“ eine Rolle bei der Erkennung verschiedener Erkrankungen.[6][7]

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Einzelnachweise

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  1. Fritz Hollwich, Bärbel Verbeck: Augenheilkunde für Krankenpflegeberufe. Georg Thieme Verlag, 1980, ISBN 3-13-500402-3.
  2. Albert J. Augustin: Augenheilkunde. 3., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-30454-8, S. 169.
  3. DWDS - Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache: "Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute": Wimpernhaar
  4. L. J. Paul, P. R. Cohen, R. Kurzrock: Eyelash trichomegaly: review of congenital, acquired, and drug-associated etiologies for elongation of the eyelashes. In: International journal of dermatology. Band 51, Nummer 6, Juni 2012, S. 631–646, doi:10.1111/j.1365-4632.2011.05315.x, PMID 22607279 (Review).
  5. Theodor Axenfeld (Begründer), Hans Pau (Hrsg.): Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde. Unter Mitarbeit von Rudolf Sachsenweger u. a. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Gustav Fischer, Stuttgart u. a. 1980, ISBN 3-437-00255-4.
  6. Andreas Hufschmidt, Carl Hermann Lücking, Sebastian Rauer (Hrsg.): Neurologie compact. Für Klinik und Praxis. 5., aktualisierte und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 2009, ISBN 978-3-13-117195-5.
  7. Herbert Kaufmann (Hrsg.): Strabismus. 3., grundlegend überarbeitete und erweiterte Auflage. Georg Thieme, Stuttgart u. a. 2004, ISBN 3-13-129723-9.