August Wintterlin – Wikipedia

Georg August Wintterlin

Georg August Wintterlin, ab 1883 auch von Wintterlin (* 13. Juni 1832 in Stuttgart; † 3. Juli 1900 ebenda), war ein deutscher Bibliothekar, Kunstschriftsteller und Dichter.

August Wintterlin war der Sohn des württembergischen Hofdomänenrats und Oberhofmeisters Gottlieb Friedrich Wintterlin (1801–1868). August Wintterlins Brüder waren der Stuttgarter Finanzdirektor Hermann von Wintterlin (1834–1903) und Karl Johannes Wintterlin (1844–1922).[1]

Nach dem Studium der Theologie und Philologie in Tübingen legte er 1854 das theologische Examen ab. Als Student wurde er Mitglied der Tübinger Königsgesellschaft Roigel. 1855 folgte die Promotion zum Dr. phil. und eine kurze Vikar-Zeit. Von 1856 bis 1860 war er Lehrer an der Kriegsschule Ludwigsburg, von 1860 bis 1865 Lehrer an verschiedenen höheren Schulen. 1865 wurde er dritter Bibliothekar an der Königlichen Öffentlichen Bibliothek in Stuttgart mit dem Titel Professor, 1873 zweiter Bibliothekar und (bis 1881) Inspektor des Münz- und Antiquitäten-Kabinetts, 1897 erster Bibliothekar und Direktor der Königlichen Öffentlichen Bibliothek in Stuttgart.

Als Mitarbeiter an der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB) übernahm Wintterlin die Bearbeitung der württembergischen Künstler, für die er 76 Beiträge lieferte.[2] Für die Mehrzahl der 40 Lebensbilder in seinem Werk Württembergische Künstler in Lebensbildern griff Wintterlin auf seine Beiträge für die ADB zurück, wobei sie „eine gründliche Ueberarbeitung, meist auch starke Erweiterungen“ erfuhren.

1876 wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichs-Ordens, 1883 das Ritterkreuz 2. Klasse des Kronen-Ordens verliehen, womit die Nobilitierung verbunden war. Wintterlin war seit 1891 Mitglied der Kommission für Landesgeschichte.

August Wintterlin war mit Emilie Charlotte geb. Stälin (1838–1929) verheiratet, Tochter des württembergischen Landeshistorikers Christoph Friedrich von Stälin. Deren Sohn Friedrich Wintterlin war Rechts- und Verfassungshistoriker und Archivdirektor der württembergischen Archive.

  • Die Bürgermeisterin von Schorndorf. Lustspiel in fünf Aufzügen, Stuttgart: Grüninger 1867.
  • Der Geisterbanner. Lustspiel in 2 Aufzügen, Stuttgart: Grüninger 1872.
  • Die Uebersiedlung der K. öffentlichen Bibliothek zu Stuttgart im Sommer 1883. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen, Jg. 2, 1885, S. 59–63 (online).
  • Festrede zur Enthüllung des Dannecker-Denkmales, gehalten im Königsbau am 18. November 1888, Stuttgart: Verein zur Förderung der Kunst 1888.
  • Der Jahressturz – ein Zopf! In: Zentralblatt für Bibliothekswesen, Jg. 7 (1890), S. 377–381 (online).
  • Württembergische Künstler in Lebensbildern, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und andere, 1895 ULB Düsseldorf

Die Liste gibt eine Übersicht der 40 Künstler, die in Wintterlins Buch behandelt werden, und die entsprechenden Kapitelnummern (die römischen Zahlen sind durch arabische Zahlen ersetzt).

  • August Wintterlin †. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 17 (1900) 9, S. 447–448 DIGIZeitschriften.
  • Rudolf Krauß: Wintterlin, Dr. (Georg) August (von). Nekrolog In: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog / Unter ständiger Mitw. von … hrsg. von Anton Bettelheim, Bd. 5, Vom 1. Januar bis 31. December 1900, Reimer, Berlin 1903, S. 163–165 Internet Archive.
Wikisource: August Wintterlin – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wintterlin, Gottlieb Friedrich, Personenbezogene Akte des Vaters von August Wintterlin als Student der Eberhard Karls Universität Tübingen in der Deutschen Digitalen Bibliothek, gesehen am 6. November 2022.
  2. Wikisource führt eine Liste aller Beiträge: Kategorie:ADB:Autor:August Wintterlin.