Bartnelke – Wikipedia
Bartnelke | ||||||||||||
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Bartnelke (Dianthus barbatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dianthus barbatus | ||||||||||||
L. |
Die Bartnelke (Dianthus barbatus) ist eine Pflanzenart aus der Pflanzengattung der Nelken (Dianthus) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die Heimat der Bartnelke sind die Pyrenäen, die Ostkarpaten, der Balkan, der chinesischen Provinz Jilin, Nordkorea und die südöstliche russische Region Primorje.[1] Sorten, die aus dieser Art gezüchtet wurden, werden als Zierpflanzen verwendet und verwildern manchmal.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bartnelke ist eine zweijährige bis ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 50 (20 bis 70) Zentimetern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl. Im ersten Jahr wird nur eine Blattrosette gebildet. Im zweiten Jahr werden die Stängel mit den Blütenständen gebildet. Der meist einfache, manchmal im oberen Bereich verzweigte Stängel ist kahl. Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend bis selten kurz gestielt. Die einfache, dunkelgrüne Blattspreite ist bei einer Breite von 5 bis 18 Millimetern, eilanzettlich mit spitzem oberen Ende und ist ganzrandig.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von Juni bis September. In einem endständigen, zymösen Blütenstand befinden sich 5 bis 30 Blüten dicht zusammen.
Bei der Wildform sind die Blüten rot auf weißem Grund; die Farben bei Kulturpflanzen reichen von weiß, rosa-, lilafarben und rot bis zu gemischten Varianten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind zwei bis drei Paare langer, spitz zulaufender, granniger, hautrandiger Außenkelchblätter vorhanden. Die fünf, kahlen, rippigen und zugespitzten Kelchblätter sind basal röhrig verwachsen und 1,5 bis 1,8 Zentimeter lang. Die fünf Kronblätter sind lang genagelt und gefranst. Es sind zwei Kreise mit je fünf, kurzen, basal verwachsenen Staubblättern und zwei lange, schlanke Griffel am oberständigen, zylindrischen, kurz gestielten Fruchtknoten vorhanden. Die Narbe ist papillös und weit herablaufend. Es sind an der Staubblattbasis innen Nektarien vorhanden.
Die etwa 1 Zentimeter lange und oben vierklappige Kapselfrucht enthält viele Samen. Die schwarzen Samen sind flach und bei einer Größe von 2 bis 3 Millimetern eiförmig.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[2]
Standortbedingungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bartnelke wächst in Mitteleuropa in lichten Wäldern und Gebüschen, an Waldrändern und auf Wiesen besonders in der montanen und subalpinen Höhenstufe.[3] Sie steigt an der Pasterze in eine Höhenlage von bis 2500 Meter auf.[3]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Bartnelke handelt es sich um einen Hemikryptophyten.
Die Bartnelke ist Wirtspflanze vom Rostpilz Puccinia arenariae dessen Telien auf ihr vorkommen.[4]
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Dianthus barbatus erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 409.[1]
Varietäten und ihre Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Bartnelke gibt es in Europa ursprüngliche Fundorte in Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Tschechien, Polen, in der Slowakei, in Slowenien, Ungarn, Serbien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien, Rumänien und in der Ukraine.[5]
Je nach Autor gibte es wenige Unterarten und Varietäten:[5]
- Dianthus barbatus L. subsp. barbatus: Sie kommt ursprünglich in Spanien, Andorra, Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich, Ungarn, Polen, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, in der Ukraine und in der Türkei vor.[5]
- Dianthus barbatus subsp. compactus (Kit.) Heuff. (Syn.: Dianthus compactus Kit.): Sie kommt in Polen, in der Slowakei, in Österreich, Ungarn, Italien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Rumänien, Bulgarien und in der Ukraine vor.[5][1]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Zander sind 2008 folgende Sorten als Zierpflanzen in Verwendung: ‘Indianerteppich’, ‘Nigrescens’, ‘Plenus’, ‘Sooty’.[7] Einzelne Sorten sollen durch Bastardierung mit der Chinesischen Nelke (Dianthus chinensis) entstanden sein.[3]
Trivialnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Bartnelke bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Büschelifriesli (Bern), Büschelinägeli (Bern), Buschnägeli, Buschnägali (St. Gallen im Rheintal), Dreuwnägelken (Pommern), Druwnägelk (Altmark), Fläschnägeli (Appenzell), schöner Hans, Nosegigger (Franken)[8], Karthäusernelke (Thüringen und Sachsen), Klusternagelk (Holstein), Klusternelke (Weser), Plusternelke (Norddeutschland), tirkesch Nagelbleamen (Schässburg), Schuppanägeli (St. Gallen bei Sargans) und Tschuppanägeli (St. Gallen bei Werdenberg).[9]
- Blüte aus Hongkong
- Bartnelken zum Strauß gebunden
- Bartnelke gezüchtet in verschiedenen Blütenfarben im Vorgartenbeet
- Bartnelke mit gefüllten Blüten
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lu Dequan, Nicholas J. Turland: Dianthus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2001, ISBN 1-930723-05-9. Dianthus barbatus var. asiaticus Nakai. S. 103 – textgleich online wie gedrucktes Werk.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Dianthus barbatus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 369.
- ↑ a b c Hans-Christian Friedrich: Familie Caryophyllaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band III, Teil 2, Seite 1010–1912. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1979, ISBN 3-489-60020-7.
- ↑ Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales., 2000. (PDF; 1,8 MB).
- ↑ a b c d Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae: Datenblatt Dianthus In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Lu Dequan, Nicholas J. Turland: Dianthus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2001, ISBN 1-930723-05-9. Dianthus barbatus var. asiaticus Nakai. S. 103 – textgleich online wie gedrucktes Werk.
- ↑ Walter Erhardt et al.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, S. 1359. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
- ↑ Wir in Bayern, Bayerisches Fernsehen, 24. März 2016.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 133.(eingescannt).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dianthus barbatus L., Bart-Nelke. auf FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Dianthus barbatus L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Steckbrief mit Fotos Dianthus barbatus - Bart-Nelke bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, 2005.
- Steckbrief bei Missouri Plants.