Bentiaba – Wikipedia

Bentiaba
Bentiaba (Angola)
Bentiaba (Angola)
Bentiaba
Koordinaten 14° 17′ S, 12° 23′ OKoordinaten: 14° 17′ S, 12° 23′ O
Basisdaten
Staat Angola
Provinz Namibe
Município Moçamedeskein Link
Comuna Bentiabakein Link
Politik
Bürgermeister José Ezequias[1]
Vermutlich um 1894 errichtete Kapelle in Bentiaba
Vermutlich um 1894 errichtete Kapelle in Bentiaba
Vermutlich um 1894 errichtete Kapelle in Bentiaba

Bentiaba ist ein angolanisches Dorf und eine Gemeinde (Comuna) in der Provinz Namibe, die zum Landkreis (Município) von Moçâmedes gehört. Bentiaba liegt etwa 150 km von der Provinzhauptstadt Moçâmedes entfernt.

Es ist eine Küstensiedlung und wird vom Bentiaba-Fluss umspült, der eine kleine Oase bildet, in der Landwirtschaft betrieben wird.

Überregional bekannt ist der Ort für sein Gefängnis. Der Ort verfügt daneben über eine Gesundheitsstation, Schulen, verschiedene kommunale Verwaltungseinrichtungen, Kulturstätten und öffentliche Strom- und Wasserversorgung.[2]

Bentiaba ist Sitz einer gleichnamigen Gemeinde (Comuna) im Landkreis (Município) von Moçâmedes, in der Provinz Namibe.

Geschichte und Baudenkmäler

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Die portugiesische Kolonialverwaltung errichtete hier 1824 das Fort von São Nicolau. Im Verlauf des antikolonialen Unabhängigkeitskrieges nutzte die Kolonialverwaltung die kleine Festung ab 1968 für politische Gefangene und machte es 1974 zum offiziellen Gefängnis.[3][4]

Bis 1975/76 trug der Ort den portugiesischen Ortsnamen „Vila de São Nicolau“ und bewahrt noch deutliche Spuren seines kolonialen Erbes, wie die Festung von São Nicolau (eines der nationalen Kulturdenkmäler)[5] und eine alte Kapelle in der Nähe eines alten Friedhofs, die noch immer in Gebrauch ist.

In der Nähe wurden Fossilien von Meeresreptilien aus der Kreidezeit wie Plesiosaurier[6] und Mosasaurier[7] entdeckt.

Wirtschaft und Landschaft

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Die Gemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. Hauptanbauprodukte sind Bananen, Maniok, Tomaten, Zwiebeln, Sesam, Pfeffer, Möhren und einige Kohl- und Kartoffelsorten. Die Fischerei und die Salzproduktion in Salinen sind ebenfalls zu nennen.

Das lokale Gefängnis mit seiner Angestelltensiedlung und die Versorgung von Bediensteten und Insassen sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde. Daneben sind die Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, staatlichen Schulen und sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen ein Faktor.[2]

Seit Juli 2012 ist Bentiaba wieder über eine neue asphaltierte Durchgangsstraße mit der Provinzhauptstadt Moçâmedes und damit dem landesweiten Fernstraßennetz verbunden.[8]

Die Gemeinde beherbergt das Bentiaba-Gefängnis, die größte und wichtigste Strafanstalt der Provinz.[9] Das Gefängnis in der 1824 errichteten Festung von São Nicolau wurde von der portugiesischen Kolonialverwaltung ab 1968 regelmäßig für die Unterbringung inhaftierter Unabhängigkeitsaktivisten genutzt und 1974 zu einem offiziellen, bei den politischen Gefangenen gefürchteten Gefängnis.[4] Es ist heute überregional bekannt, u. a. für seine landwirtschaftliche Produktion, aber auch für umstrittene Vorgänge, etwa bei der Behandlung von Häftlingen oder im Zusammenhang mit der Aneignung von Agrarflächen.[10][11]

2011 kündigte die angolanische Kulturministerin Rosa Cruz e Silva die Ernennung der Festung von São Nicolau zu einem nationalen Kulturdenkmal an, ein Vorschlag zur Aufnahme der Festung als UNESCO-Welterbe in die Liste der angolanischen Welterbestätten soll seither vorbereitet werden.[4]

Einen Teil des Budgets des Gefängnisses erwirtschaften um die 600 (Stand 2013) der etwas über 1.000 Insassen (Stand 2011)[4] durch landwirtschaftliche Produktion, zur Deckung des Eigenverbrauchs und zum Verkauf von Überschüssen.[12]

Einzelnachweise

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  1. Website der Kreisverwaltung Moçâmedes (Memento des Originals vom 8. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/admocamedes.com, abgerufen am 8. Januar 2022
  2. a b Artikel vom 21. Juli 2015 über neue Beamtenwohnungen in Bentiaba, Nachrichtenportal Portal de Angola, abgerufen am 8. Januar 2022
  3. Eintrag zum Gefängnis São Nicolau auf der angolanischen Hotel- und Tourismusseite Hoteisangola.com, abgerufen am 9. Januar 2022
  4. a b c d Prisão angolana de São Nicolau pode ser património mundial - „Angolanisches Gefängnis São Nicolau könnte Weltkulturerbe werden“, Artikel vom 25. Juli 2011 der portugiesischsprachigen Voice of America, abgerufen am 9. Januar 2022
  5. Prisão angolana de São Nicolau pode ser património mundial. Abgerufen am 7. Januar 2022 (portugiesisch).
  6. R. Araújo, M. J. Polcyn, J. Lindgren, L. L. Jacobs, A. S. Schulp: New aristonectine elasmosaurid plesiosaur specimens from the Early Maastrichtian of Angola and comments on paedomorphism in plesiosaurs. In: Netherlands Journal of Geosciences. Band 94, Nr. 1, März 2015, ISSN 0016-7746, S. 93–108, doi:10.1017/njg.2014.43 (cambridge.org [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  7. LL Jacobs: The occurrence and geological setting of Cretaceous dinosaurs, mosasaurs, plesiosaurs, and turtles from Angola. In: Paleont. Soc. Korea. Band 22, Nr. 1, 2006, S. 91–110 (unl.pt [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  8. Estrada para Bentiaba é inaugurada em Julho - „Straße nach Bentiaba wird im Juli eröffnet“, Artikel vom 26. Juni 2012 im Nachrichtenportal Portal de Angola, abgerufen am 8. Januar 2022
  9. Angola: Penitenciária do Namibe garante segurança alimentar. Abgerufen am 7. Januar 2022 (portugiesisch).
  10. Fernsehbericht der Abendnachrichten zu Anschuldigungen gegen die Gefängnisleitung von Bentiaba wegen Flächenaneignungen, Bericht aus August 2020 des staatlichen Senders TPA, Abruf auf YouTube vom 8. Januar 2022
  11. Fernsehbericht der Abendnachrichten zu einem ungeklärten Todesfall eines jungen Kleinkriminellen im Gefängnis von Bentiaba, Bericht aus August 2019 des staatlichen Senders TPA, Abruf auf YouTube vom 8. Januar 2022
  12. Reclusos do Bentiaba apostam na produção agrícola - „Insassen von Bentiaba setzen auf landwirtschaftliche Produktion“, Artikel vom 10. April 2013 im Nachrichtenportal Portal de Angola, abgerufen am 8. Januar 2022