Bob-Europameisterschaft 1973 – Wikipedia

Bob-Europameisterschaft 1973
Männer Frauen
Sieger
Zweierbob Deutschland BR Wolfgang Zimmerer
Peter Utzschneider
Viererbob Deutschland BR Wolfgang Zimmerer
Stefan Gaisreiter
Peter Utzschneider
Fritz Ohlwärter
1972
1974

Die Bob-Europameisterschaft 1973 wurde am 20. und 21. Januar im Zweierbob und am 27. und 28. Januar 1973 im Viererbob zum zweiten Mal auf der Pista di bob del Lago Blu im italienischen Cervinia am Fuße des Matterhorns ausgetragen.

Durch den Ausfall des italienischen Altmeisters Nevio de Zordo waren die bundesdeutschen Bobs um Olympiasieger Wolfgang Zimmerer und den Silbermedaillengewinner von Sapporo, Horst Floth, die klaren Favoriten.[1] Floth hatte sich zudem mit Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf verstärkt, nachdem sein langjähriger Anschieber Pepi Bader vom Leistungssport zurückgetreten war. Auf der schwierigen Bahn am Fuße des Matterhorns ließen Zimmerer/Utzschneider von Anfang an keinen Zweifel an ihrer Titelverteidigung. Nach dem ersten Wettkampftag führend, fuhren sie im dritten Lauf Bestzeit und blieben als einziger Bob unter 1:12.00 Minuten. So reichte im vierten Lauf eine Sicherheitsfahrt, um sich erneut den EM-Titel zu sichern. Willi Holdorf bewies auch noch mit 32 Jahren, dass er in der Eisrinne eine gute Figur machen konnte. Mit Horst Floth erkämpfte er im Ringen mit dem österreichischen Duo Delle Karth/Sperling die Silbermedaille. Zu den Enttäuschungen gehörten neben den italienischen Gastgebern die Schweizer Bobs, von denen sich keiner unter den besten Zehn platzieren konnte.[1]

Platz Bob Gesamtzeit
Rückstand
1 Deutschland BR BR Deutschland I
Wolfgang Zimmerer
Peter Utzschneider
4:48.14
2 Deutschland BR BR Deutschland II
Horst Floth
Willi Holdorf
4:48.65
+0.51
3 Osterreich Österreich I
Werner Delle Karth
Fritz Sperling
4:48.75
+0.61
4 Deutschland BR BR Deutschland III
Georg Heibl
Fritz Ohlwärter
4:49.72
+1.58
5 Italien Italien I
Oscar Dandrea
Franco Perruquet
4:50.87
+2.73
6 Rumänien 1965 Rumänien I
Ion Panțuru
Dumitru Focșeneanu
4:50.99
+2.85
7 Italien Italien II
Aldo Dandrea
Roberto Porzia
4:51.35
+3.21
8 Osterreich Österreich II
Peter Perner
Otto Breg
4:51.51
+3.37
9 Frankreich Frankreich II
Alain Roy
Serge Hissung
4:51.51
+3.37
10 Frankreich Frankreich I
Patrick Parisot
Mark Laurent
4:51.66
+3.52

Nach dem EM-Titel im Zweierbob gelang Bobpilot Wolfgang Zimmerer als erstem Bobfahrer überhaupt das Double, er gewann beide Titel bei einer Europameisterschaft.[2] Auf der schwierigen Natureisbahn lag der Ohlstädter Bob bereits am ersten Wettkampftag vorn. Der Schweizer Fritz Lüdi, bis dahin eher nicht zur ersten Garnitur gehörend, lag bereits am ersten Wettkampftag auf dem Silberrang und konnte diesen auch am zweiten Wettkampftag verteidigen. Der Weltmeister von 1971, René Stadler, kam schwer in den Wettkampf und lag zur Halbzeit zunächst auf Rang vier. Da aber der bis dahin drittplatzierte Herbert Pitka am zweiten Wettkampftag deutlich schlechter fuhr, konnte Stadler mit einer Aufholjagd noch den Bronzerang belegen. Für die italienischen Gastgeber endete die EM enttäuschend. Nachdem es schon in der Zweierbob-Konkurrenz zu keiner Medaille gereicht hatte, fuhr die große Bobnation auch im großen Schlitten hinterher.[2]

Rang Athleten Bob Gesamtzeit[2]
Rückstand
1 Wolfgang Zimmerer
Stefan Gaisreiter
Peter Utzschneider
Fritz Ohlwärter
Deutschland BR BR Deutschland I 4:39,40
2 Fritz Lüdi
Thomas Hagen
Ferdi Müller
Thomas Häseli
Schweiz Schweiz II 4:40,12
+0.72
3 René Stadler
Werner Camichel
Erich Schärer
Peter Schärer
Schweiz Schweiz I 4:40,55
+1.15
4 Herbert Pitka
Hermann Pschorr
Helmut Wurzer
Franz Frey
Deutschland BR BR Deutschland II 4:41,23
+1.83
5 Enzo Vicario
Corrado Dal Fabbro
Adriano Frassinelli
Ezio Fiori
Italien Italien II 4:41,70
+2.30
6 Eugenio de Zordo
Lino Benoni
Luciano de Paolis
Donato de Zordo
Italien Italien IV 4:41,99
+2.59
7 Emile Montangero
Bruno Blickenstorfer
Hansruedi Wettstein
Fredy Alt
Schweiz Schweiz III 4:42,64
+3.24
8 Werner Delle Karth
Fritz Sperling
Walter Delle Karth jun.
Werner Moser
Osterreich Österreich 4:42,98
+3.58

Medaillenspiegel

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Platz Nation Gold Silber Bronze
1 Deutschland BR BR Deutschland 2 1
2 Schweiz Schweiz 1 1
3 Osterreich Österreich 1

Einzelnachweise

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  1. a b Die Tat vom 22. Januar 1973 S.7
  2. a b c Die Tat vom 29. Januar 1973 S.8