Borstendolden – Wikipedia
Borstendolden | ||||||||||||
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Fruchtstand des Acker-Klettenkerbels (Torilis arvensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Torilis | ||||||||||||
Adans. |
Die Borstendolden oder Klettenkerbel (Torilis) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Torilis-Arten sind ein- bis zweijährige, außerhalb Europas selten auch mehrjährige krautige Pflanzen.[1] Die oberirdischen Pflanzenteile sind meist kurz und anliegend, rau behaart. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreiten sind ein- bis zweifach gefiedert oder fiederschnittig.[1] Die Endabschnitte sind dabei lanzettlich bis länglich und tief fiederig gezähnt oder gelappt.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In end- oder blattachselständigen, lockeren bis dichten, doppeldoldigen Blütenständen befinden sich viele Blüten. Hüllblätter sowie Hüllchenblätter fehlen oder sind nur sehr wenige vorhanden.[1]
Die Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die haltbaren, kleinen bis sehr kleinen Kelchzähne sind dreieckig oder lanzettlich.[1] Die weißen oder manchmal rosafarben überlaufenen oder rötlichen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig; am oberen Ende mit einem eingeschlagenen Läppchen.[1] Die äußeren sind oft etwas größer.[1]
Der Kelch ist an der Frucht vorhanden. Die rundlich-eiförmigen, eiförmigen oder länglichen Doppelachänen sind seitlich abgeflacht, mit schmaler Fugenfläche.[1] Die fast stielrunden Teilfrüchte besitzen fünf dünnen Hauptrippen sind mit Stacheln oder Borsten besetzt,[1] die durch 20 bis 50 µm hohe Papillen rau sind und bei den meisten Arten an der Spitze hakenförmig gekrümmt sind. Das Karpophor ist zweiteilig.[1]
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Torilis wurde 1763 durch Michel Adanson in Familles des Plantes, Band 1, S. 99 aufgestellt.[2][1] Synonyme für Torilis Adans. sind Chaetosciadium Boiss. und Lappularia Pomel.[3]
Die Gattung Torilis gehört zur Subtribus Torilidinae aus der Tribus Scandiceae in der Unterfamilie Apioideae innerhalb der Familie Apiaceae.[4]
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Torilis umfasst Eurasien, Afrika, die Neue Welt und Neuseeland.[5] Von den weltweit 15 bis 20 Torilis-Arten[5] kommen in Europa etwa zehn Arten vor. In Deutschland gibt es die drei Arten: Acker-Klettenkerbel (Torilis arvensis), Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica), Knotiger Klettenkerbel (Torilis nodosa).
Es gibt 15 bis 20 Torilis-Arten:
- Torilis africana Spreng. (Syn.: Torilis arvensis subsp. heterophylla (Guss.) Thell., Torilis arvensis subsp. purpurea (Ten.) Hayek): Sie ist im Mittelmeerraum und in Vorderasien ostwärts bis Afghanistan weitverbreitet.[6]
- Acker-Klettenkerbel (Torilis arvensis (Huds.) Link): Das Verbreitungsgebiet umfasst West- und Mitteleuropa, den Mittelmeerraum, Vorder- und Zentralasien sowie das tropische Afrika.[6] Es gibt drei Unterarten:[3]
- Torilis chrysocarpa Boiss. & C.I.Blanche: Sie kommt im Libanon, Irak und im westlichen Iran vor.[6][3][1]
- Torilis elongata (Hoffmanns. & Link) Samp. (Syn.: Torilis arvensis subsp. elongata (Hoffmanns. & Link) Cannon): Sie ist in Südeuropa, Vorderasien und Nordafrika verbreitet.[3]
- Torilis gaillardotii (Boiss.) Drude: Sie kommt nur in Israel und Syrien vor.[3]
- Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica (Houtt.) DC.): Er ist als Ruderalpflanze in Eurasien weitverbreitet.[5]
- Torilis leptocarpa (Hochst.) C.C.Towns. (Syn.: Torilis sintenisii Freyn, Torilis stenocarpa C.C.Towns.): Sie kommt im östlichen Anatolien, Syrien, Irak und nördlichen Iran vor.[3][6][1]
- Torilis leptophylla (L.) Rchb. f.: Sie ist in Südeuropa, Nordafrika und in Vorderasien ostwärts bis Pakistan verbreitet.[3][6][1]
- Torilis nemoralis (Brullo) Brullo & Giusso: Sie kommt nur auf Sizilien vor.[3]
- Knotiger Klettenkerbel (Torilis nodosa (L.) Gaertn.): Er ist in West- und Mitteleuropa, Makaronesien, dem Mittelmeerraum und in Südwest- und Südasien weitverbreitet.[3][6][1]
- Torilis pseudonodosa Bianca (Syn.: Torilis webbii Jury):[3] Sie ist in Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien verbreitet.[3]
- Torilis scabra (Thunb.) DC.: Sie ist in der Volksrepublik China, Japan sowie Korea verbreitet.[5]
- Torilis stocksiana (Boiss.) Koso-Pol.: Sie ist vom Irak über Aserbaidschan und Transkaukasien ostwärts bis Pakistan und südwärts bis zur Arabischen Halbinsel verbreitet.[3][6][1]
- Torilis tenella (Delile) Rchb. f.: Sie ist im östlichen Mittelmeerraum und in Vorderasien bis zum westlichen Iran verbreitet.[3][6][1]
- Torilis trichosperma (L.) Spreng. (Syn.: Chaetosciadium trichospermum (L.) Boiss.): Sie ist in Vorderasien von Syrien bis zur Sinai-Halbinsel verbreitet.[3][1]
- Torilis triradiata Boiss. & Heldr.: Dieser Endemit kommt nur in Anatolien vor.[3]
- Torilis ucranica Spreng.: Sie ist in Ost- und Südosteuropa sowie in der Türkei verbreitet.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rolf Wisskirchen, Henning Haeupler: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Mit Chromosomenatlas. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 1). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3360-1, S. 524–525.
- John Francis Michael Cannon: Torilis L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 371–372 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Georg Philippi: Torilis. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 4: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Haloragaceae bis Apiaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1992, ISBN 3-8001-3315-6, S. 247–250.
- C. C. Townsend: 111. Apiaceae (Umbelliferae).: 65. Torilis Adans. S. 265–282. In: S. A. Ghazanfar, J. R. Edmondson (Hrsg.): Flora of Iraq, Volume 5, Part 2: Lythraceae to Campanulaceae. Ministry of Agriculture & Agrarian Reform, Baghdad, 2013.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s C. C. Townsend: 111. Apiaceae (Umbelliferae).: 65. Torilis Adans. S. 265–282. In: S. A. Ghazanfar, J. R. Edmondson (Hrsg.): Flora of Iraq, Volume 5, Part 2: Lythraceae to Campanulaceae. Ministry of Agriculture & Agrarian Reform, Baghdad, 2013. PDF.
- ↑ Michel Adanson: Familles des Plantes. Band 2, Vincent, Paris 1763, S. 99 (Digitalisat ).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Ralf Hand: Apiaceae.: Datenblatt Torilis In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- ↑ Torilis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 26. Mai 2014.
- ↑ a b c d She Menglan (佘孟兰 Sheh Meng-lan), Mark F. Watson: Torilis. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 14: Apiaceae through Ericaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2005, ISBN 1-930723-41-5, S. 28 (englisch, textgleich online wie gedrucktes Werk).
- ↑ a b c d e f g h D. Peev: Torilis. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Flora Iranica. Flora des Iranischen Hochlandes und der umrahmenden Gebirge. Band 162: Umbelliferae (Hauptband). Akademische Drucks- und Verlagsanstalt, Graz 1987, S. 121–130.