Salcher (Familie) – Wikipedia
Die Familie Salcher waren österreichische Industrielle, die zwischen 1858 und 1923 die Harlander Coats in St. Pölten gründeten und leiteten. Heute erinnert neben den vielen Gebäuden, die unter ihrer Führung errichtet worden sind, die Salcherstraße in Harland an ihr Wirken.
Mathias Salcher senior
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mathias Salcher, geboren am 14. Juli 1803 als Bauernsohn in Maria Luggau im Lesachtal, erlernte in Passau das Handwerk des Webers und zog 1828 nach Wien, wo er eine Firma gründete, die Bänder und Borten erzeugte. Ab 1840 erzeugte er zusätzlich Seidenknöpfe und beschäftigte 20 Arbeiter. 1859 ließ er in Harland die erste Eisengarnfabrik Österreichs errichten, seine Söhne wurden Gesellschafter. Er verstarb am 14. November 1879 in Harland.[1]
Josef Salcher senior
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Josef Salcher wurde am 20. März 1830 als zweiter Sohn Mathias Salchers in Wien geboren und erlernte die Weberei im väterlichen Betrieb. Er übernahm 1859 die Leitung des Werks in Harland. Josef Salcher galt als Wohltäter, er gründete unter anderem die Schule in Stattersdorf. Er verstarb am 15. November 1889.[2]
Josef Salcher junior
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Josef Salcher wurde als erster Sohn Josef Salcher seniors am 31. Dezember 1861 in Brunn bei Pyhra geboren. Er übernahm die kaufmännische Leitung der Betriebe in Harland nach dem Tod seines Vaters. Unter seiner Führung wurde die Georgsspinnerei in Ochsenburg gebaut und die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Er verstarb am 7. April 1920.[3]
Carl Salcher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Salcher wurde 1863 als der zweite Sohn Josef Salcher seniors geboren. Er übernahm nach dem Tod eines Vaters die technische Leitung des Betriebes. Auf seine Initiative hin wurde die St. Pöltner Straßenbahn gegründet, außerdem war er Bürgermeister von Pyhra. Er hatte mit seiner Frau Laura eine Tochter namens Hedwig, die als letzte der Familie Salcher in Harland lebte. Er verstarb am 21. Dezember 1906.
Ferdinand Salcher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ferdinand Salcher der dritte Sohn Mathias Salchers gründete in Wagstadt (Österreichisch-Schlesien) einen Zweigbetrieb der „Mathias Salcher & Söhne AG“ (MASSAG) zur Herstellung von Knöpfen. Er verstarb am 18. August 1889 in Wagstadt.[4]
Robert Salcher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ferdinand Salcher übernahm zusammen mit seinen Brüdern von seinem Vater Ferdinand Salcher den Zweigbetrieb der „Mathias Salcher & Söhne AG“ (MASSAG) in Wagstadt. Er verstarb 1935 in Wagstadt.
Stammtafel der Familie Salcher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mathias sen. *1803, †1879 | Josefa | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Clementine | Rudolf sen. *1828, †1885 | Josef sen. *1830, †1889 | Theresia[2] | Ferdinand *1833, †1889[6] | Mathias jun. *1840, †1886 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heinrich *1869, †1917 | Emil *1870, †1925 | Robert *1875, †1935 | Ida *1877 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rudolf jun. | Adele[7] | Josef jun. *1861, †1920 | Carl *1863, †1906 | Laura *1868, †1950[8] | Alfred[2] | Anna[2] | Bertha[2] | Risa[2] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Josef[7] | Erwin[7] | Hedwig | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Resch: Salcher. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 363 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hof- und Personal-Nachrichten. In: Neue Freie Presse, 15. November 1879, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ a b c d e f Todesanzeige. In: Neue Freie Presse, 16. November 1889, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ † Josef Salcher. In: Neue Freie Presse, 8. April 1920, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ MASSAG Wagstadt
- ↑ Phönix aus der Asche – Die Entwicklung der Stadtteile Harland, Altmannsdorf und Windpassing, Kapitel Herren und Arbeiter, Seiten 37–42
- ↑ Todesfall. In: Neue Freie Presse, 19. August 1889, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ a b c Todesanzeigen. In: Neue Freie Presse, 8. April 1920, S. 13 (online bei ANNO).
- ↑ K. Eichinger: Laura von Salcher †. In: St. Pöltner Zeitung, 14. September 1950, S. 6–7 (online bei ANNO).