Cheshire Plain – Wikipedia

Cheshire Plain von der Mid-Cheshire Ridge aus gesehen

Die Cheshire Plain ist eine verhältnismäßig reliefarme Tiefebene, die fast vollständig in der Grafschaft Cheshire in Nordwestengland liegt. Sie erstreckt sich vom Tal des Mersey im Norden bis zu den Shropshire Hills im Süden und wird nach Westen vom Hügelland von Nordwales und nach Nordosten von den Ausläufern der Pennines begrenzt.[1] Sie wird vom River Weaver entwässert. Die Halbinsel Wirral schließt sich im Nordwesten an, während die Cheshire Plain im Norden in der Gegend von Manchester in die Küstenebene von Lancashire (West Lancashire Coastal Plain) übergeht.

Die Cheshire Plain besteht aus zwei durch die Mid Cheshire Ridge, einer von Norden nach Süden verlaufenden Kette von Hügeln aus Sandstein, getrennten Gebieten, die beide einen eigenen Charakter aufweisen und von denen das östliche größer ist.

Sie ist die oberflächliche Ausprägung des Cheshire Basin, einem tiefen paläozoisch-mesozoischen Sedimentbecken, das sich nach Norden bis unter Lancashire und nach Süden bis unter Shropshire fortsetzt. Vor etwa 220 Millionen Jahren bildeten sich nach Überflutung Lagerstätten von Salzmineralien. Die heutige Landschaft wurde durch das vor rund 20000 bis 15000 Jahre abschmelzende Eis der letzten Kaltzeit geformt, das eine dicke Schicht von Geschiebemergel und weitverbreitete Ablagerungen fluvioglazialer Sedimente aus Sand und Kies hinterließ,[2] die entweder dem sich zurückziehenden Gletscher[3] oder einem sich damals ausbreitenden Schwemmkegel[4] zugeschrieben werden. Die damals entstandenen flachen Seen und Sümpfe sind Habitate mit einer großen Artenvielfalt.[5] Durch natürliche Auslaugung von Salzlagerstätten kam es zu Senkungserscheinungen und der Bildung weiterer Seen und Sümpfe, der sogenannten Flashes.

Wichtige Städte sind Congleton, Crewe, Knutsford, Macclesfield, Nantwich, Northwich, Wilmslow und Winsford.

Wirtschaft und Verkehr

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Landwirtschaftlich wird die Cheshire Plain wegen der vorherrschenden Wetterverhältnisse vor allem in der Milchviehhaltung genutzt und daher durch von Hecken eingeschlossene Felder und Weiden geprägt.

Steinsalz wurde bis ins 19. Jahrhundert bergmännisch und danach vor allem durch Laugung zunächst um Northwich und jetzt bei Winsford abgebaut.[6] In Mergelgruben wurde kalkhaltiges Material zur Düngung gewonnen.[5] Quarzsand wird vor allem im Ostteil der Cheshire Plain zwischen Congleton, Sandbach, Holmes Chapel und Chelford abgebaut.[6]

Die flache Topographie gestattete es, Eisenbahnstrecken wie die West Coast Main Line, die Mid-Cheshire Line und die Strecken von Crewe nach Chester, Manchester und Shrewsbury mit geringen Neigungen und wenigen Kurven zu bauen. im 18. und 19. Jahrhundert für den Gütertransport erbaute Kanäle wie der Macclesfield Canal, der Shropshire Union Canal (Middlewich Branch) und der Trent and Mersey Canal werden heute von der Freizeitschifffahrt genutzt. Wichtige Straßenverbindungen sind die etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufende Autobahn M6 sowie die A Roads A34, A50, A51, A54, A500, A530, A537, A 556 und A559.

In der Meteorologie wird das Tiefland der Cheshire Plain als Cheshire Gap bezeichnet, da es Wettersystemen einen Weg zwischen den Hügeln und Bergen der Clwydian Range in Wales einerseits und dem Peak District und den südlichen Pennines andererseits bietet, auf dem sie deutlich weiter als an anderen Stellen der Küste der Irischen See landeinwärts vordringen können. Die Lage auf der Leeseite der nordwalisischen Hügel und Berge bedingt ein relativ feuchtes Klima.[7]

Weitere Informationen

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Einzelnachweise

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  1. Natural England - Cheshire. Natural England, archiviert vom Original am 5. Juni 2014; abgerufen am 11. November 2015 (englisch).
  2. E. M. Yates: A Contribution to the Glacial Geomorphology of the Cheshire Plain. In: Transactions of the Institute of British Geographers. Band 42. Royal Geographical Society (with the Institute of British Geographers), 1967, S. 107–125, doi:10.2307/621375, JSTOR:621375 (englisch).
  3. D. S. Peake: Glacial changes in the River Alyn system and their significance in the glaciology of the North Welsh border. In: Q. J. Geol. Soc. London. Band 117, 1961, S. 335–366 (englisch).
  4. E. A. Francis: Quaternary Research Association Field Handbook. Annual Field Meeting. University of Keele, 1978, S. 39–59 (englisch).
  5. a b T. Bowerman et al.: Meres and Mosses: important habitats along Cheshire’s sandstone ridge. Archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 12. November 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cheshirewestandchester.gov.uk
  6. a b G. E. Norton et al.: Mineral Resource Information in Support of National, Regional and Local Planning. Cheshire (comprising Cheshire, Boroughs of Halton and Warrington). British Geological Survey, 2006 (englisch, Online).
  7. John P. Birchall: Deep History of Cheshire. Abgerufen am 12. November 2015 (englisch).

Koordinaten: 53° 12′ 0″ N, 2° 28′ 0″ W