Chosrau III. – Wikipedia

Bildnis von Chosrau III.

Chosrau III. war ein Neffe des Sassanidenkönigs Chosrau II., nach dessen Tod es zu anarchischen Zuständen im Reich gekommen war. Die Nachfolger Chosraus II., darunter zwei Königinnen, konnten sich nur wenige Monate auf dem Thron halten und regierten teils gleichzeitig in verschiedenen Teilen des Reiches; zudem ist die Quellenüberlieferung für diese Zeit sehr unsicher.[1]

Chosrau III. wurde 630 im Osten Persiens zum König ausgerufen. Er konnte sich nur regional Autorität verschaffen und wurde nach wenigen Monaten ermordet.[2] Peroz II. scheint anschließend von Anhängern Chosraus zum König erhoben worden zu sein, nur um kurze Zeit später ebenfalls ermordet zu werden.

  • Touraj Daryaee: When the End is Near: Barbarized Armies and Barracks Kings of Late Antique Iran. In: Maria Macuch u. a. (Hrsg.): Ancient and Middle Iranian Studies. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2010, S. 43–52.
  1. Bisweilen variiert in der Forschung auch die Zählung der Herrscher nach Chosrau II. So wird in der Prosopography of the Later Roman Empire, Bd. 3a, Cambridge 1992, S. 308, ein anderer Chosrau als Chosrau III. gezählt. An dieser Stelle wurde jedoch der Chronologie gefolgt, die auch in den einschlägigen Standardwerken präferiert wird (vgl. Klaus Schippmann: Grundzüge der Geschichte des sasanidischen Reiches, Darmstadt 1990, S. 73; Josef Wiesehöfer: Das antike Persien, aktual. Auflage, Düsseldorf 2005, S. 413).
  2. Theodor Nöldeke: Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden. Aus der arabischen Chronik des Tabari übersetzt und mit ausführlichen Erläuterungen und Ergänzungen versehen, Leiden 1879, S. 390, Anmerkung 1 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Halle).
VorgängerAmtNachfolger
AzarmeduchtKönig des neupersischen Reichs
630
Hormizd V.