Ciclone-Klasse – Wikipedia

Ciclone-Klasse
Die Aliseo im Jahr 1945.
Die Aliseo im Jahr 1945.
Schiffsdaten
Land Italien Königreich Italien
Deutsches Reich Deutsches Reich
Sowjetunion Sowjetunion
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Schiffsart Geleitboot/
Torpedoboot
Bauzeitraum 1941 bis 1943
Stapellauf des Typschiffes 1. März 1942
Gebaute Einheiten 16
Dienstzeit 1942 bis ?
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 87,75 m (Lüa)
82,5 m (Lpp)
Breite 9,9 m
Tiefgang (max.) 3,77 m
Verdrängung Standard: 910 ts/924 t
Einsatz: 1.625 ts/1.651 t
 
Besatzung 177 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Dampfkessel,
2 Getriebeturbinensätze
Maschinen­leistung 16.000 PS (11.768 kW)
Höchst­geschwindigkeit 26 kn (48 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren

Hydrophone

Die Ciclone-Klasse war eine Klasse von sechzehn Torpedobooten der Königlich Italienischen Marine, die während des Zweiten Weltkriegs und teilweise danach zum Einsatz kamen.

Die Schiffe waren eine vergrößerte Version der Orsa-Klasse mit verbesserter Stabilität und stärkerer Anti-U-Boot-Bewaffnung. Obwohl sie üblicherweise als Torpedoboote bezeichnet wurden, waren die Boote der Ciclone-Klasse von der Konstruktion her eher Geleitboote und wurden entsprechend überwiegend zur U-Boot-Abwehr eingesetzt.

Insgesamt wurden 16 Schiffe in den Jahren 1942 bis 1943 auf verschiedenen Werften in Italien gebaut, von denen 11 den Krieg nicht überstanden.

Liste der Boote

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Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
AR Ardito Gio. Ansaldo & C.,
Genua
3. April 1941 14. März 1942 30. Juni 1942 Kriegsbeute Deutschland:
als TA 26 am 15. September 1944 westlich von La Spezia durch amerik. Schnellboote versenkt[1]
AM Animoso 15. April 1942 14. August 1942 Kriegsbeute Sowjetunion am 16. März 1949
AD Ardente 7. April 1941 27. Mai 1942 30. September 1942 gesunken 12. Januar 1943
AZ Ardimentoso 28. Juni 1942 14. Dezember 1942 Kriegsbeute Sowjetunion am 28. Februar 1949
CI Ciclone Cantieri Riuniti dell' Adriatico,
Triest
9. Mai 1941 1. März 1942 21. Mai 1942 gesunken am 8. März 1943
FT Fortunale 18. April 1942 16. August 1942 Kriegsbeute Sowjetunion am 1. März 1949
TF Tifone 17. Juni 1941 31. März 1942 11. Juli 1942 selbstversenkt: 7. Mai 1943
UR Uragano 3. Mai 1942 26. Dezember 1942 gesunken am 3. Februar 1943
GP Groppo Regio Cantiere di Castellammare di Stabia,
Castellammare di Stabia
18. Juni 1941 19. April 1943 31. August 1942 gesunken am 25. Mai 1943
MS Monsone 7. Juni 1942 28. November 1942 gesunken am 1. März 1943
IM Impavido Cantiere navale di Riva Trigoso,
Riva Trigoso
15. August 1941 24. Februar 1943 30. April 1943 Kriegsbeute Deutschland:
als TA 23 am 25. April 1944 westlich von Capri nach Minentreffer durch TA 26 versenkt[1]
IP Impetouso 20. April 1943 7. Juni 1943 selbstversenkt: 11. September 1943
GH Ghibli Regio Cantiere di Castellammare di Stabia,
Castellammare di Stabia
30. August 1941 28. Februar 1943 24. Juli 1943 selbstversenkt: 9. September 1943
AS Aliseo 16. September 1941 20. September 1942 28. Februar 1943 Kriegsbeute Jugoslawien 1949
ID Indomito Cantiere navale di Riva Trigoso,
Riva Trigoso
10. Januar 1942 6. Juli 1943 4. August 1943 Kriegsbeute Jugoslawien 1949
IT Intrepido 31. Januar 1942 8. September 1943 Kriegsbeute Deutschland: durch Kriegsmarine fertiggestellt,
als TA 25 am 21. Juni 1944 südwestlich von Viareggio durch amerik. Schnellboote versenkt[1]

Technische Beschreibung

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Der Rumpf eines Torpedobootes der Ciclone-Klasse war 87,75 Meter lang, 9,9 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 1.651 Tonnen einen Tiefgang von 3,77 Metern.

Der Antrieb erfolgte zwei ölbefeuerte DampferzeugerKesseln des Yarrow-Typs – und zwei Tosi- oder Parsons-Getriebeturbinesätze mit denen eine Gesamtleistung von 16.000 PS (11.768 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 26 Knoten (48 km/h) und die maximale Fahrstrecke 1.400 Seemeilen (2.593 km) bei 25 Knoten, wofür 449 Tonnen Schweröl gebunkert werden konnten.

Die Artilleriebewaffnung bestand aus zwei bis drei 10-cm-Geschützen in Kaliberlänge 47 in handbedienten Einzellafetten mit Schilden.

Bei Indienststellung bestand die Flugabwehrbewaffnung aus acht 2-cm-Maschinenkanonen L/65 von Breda. Bedingt durch die starken alliierten Streitkräfte kam es zu einer Verstärkung der Abwehrbewaffnung gegen Flugzeuge.

Die Boote der Ciclone-Klasse verfügten über zwei Zwillingsfachtorpedorohrsätze im Kaliber 45,7 cm. Die Mitnahme von Reservetorpedos war nicht vorgesehen.

U-Jagdausrüstung

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Zur U-Jagd verfügten die Boote über vier bis sechs Wasserbombenwerfern für bis zu 20 Wasserbomben.

Die Besatzung hatte eine Stärke von 177 Mann.

  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2, S. 168–169.
Commons: Ciclone-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Mike J.Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. S. 50.