DEBUG – Wikipedia
DEBUG ist ein Systemprogramm zur Fehlersuche (Debugger), das von Tim Paterson für das 86-DOS entwickelt worden ist. Nach der Übernahme durch Microsoft war DEBUG.COM
ein steter Bestandteil von MS-DOS, ab MS-DOS Version 3.20 wurde es in DEBUG.EXE
umbenannt und war noch bei vielen Versionen des Nachfolgers Windows als Kommandozeilenprogramm zu finden, auch unter den auf Windows 9x folgenden NT-basierten Versionen bis einschließlich Windows 7 (nur 32-Bit-Version, bei Vista auch noch in der 64-Bit-Version „x64“), fehlt allerdings ab Windows 7 x64.[1]
Für kommerzielle Anwendung war das Programm zwar weniger geeignet als richtige Assembler-Programme, aber mit seiner Hilfe konnten Computernutzer, die sich mit den Interna des Gerätes auseinandersetzen wollten, ihr System untersuchen, kleinere Probleme beheben oder kreative Erweiterungen vornehmen. Neben der Möglichkeit, vorhandene Programme Schritt für Schritt auszuführen und sich Speicher- und Laufwerksinhalte direkt anzusehen, gab es auch die Möglichkeit, selbst Programme in der Assemblersprache zu schreiben, die sich allerdings auf den Real Mode des 8086-Prozessors und -Befehlssatzes beschränken mussten.
Auch FreeDOS, das eine freie Nachbildung von MS-DOS darstellt, und andere MS-DOS-Konkurrenten wie DR-DOS (ab Novell DOS 7.0) enthalten jeweils einen ähnlichen Debugger, der mit dem Programm von Microsoft den Namen und die Handhabung vieler Befehle gemein hat. In FreeDOS endet der Programmname des Debuggers, wie auch in IBM PC DOS und sehr frühen MS-DOS Versionen auf die Dateiendung .COM
, außerdem enthält FreeDOS noch eine erweiterte Version Namens DEBUGX.COM
die es erlaubt Protected Mode (DPMI) Programme zu debuggen. Da die Entwicklung von MS-DOS bereits Ende der 1990er eingestellt wurde, bieten diese Programme teilweise erweiterte Möglichkeiten im Vergleich zum Original.
Das bei Novell DOS 7.0 mitgelieferte DEBUG.EXE
unterstützt die Real-Mode-Befehle bis hoch zum Pentium. In den DR DOS Versionen vor Novell DOS 7.0 hieß der mitgelieferte Debugger SID86.EXE
und hatte mit dem Debugger von MS-DOS in der Bedienung keinerlei Gemeinsamkeiten.
Typische Ausgabe des Programms als Beispiel für das Erscheinungsbild:
C:\>debug -r AX=0000 BX=0000 CX=0000 DX=0000 SP=FFEE BP=0000 SI=0000 DI=0000 DS=176F ES=176F SS=176F CS=176F IP=0100 NV UP EI PL NZ NA PO NC 176F:0100 BEC6DB MOV SI,DBC6 -
Versionsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]MS-DOS-Version | Debug-Befehl | Debug-Version | Anmerkungen |
---|---|---|---|
>= 1.0 | DEBUG.COM | 1.0 | Nur auf dem IBM PC verfügbar. |
>= 2.0 | DEBUG.COM | 2.10 | |
>= 2.11 | DEBUG.COM | 2.30 | |
< 3.2 | DEBUG.COM | 2.40 | |
>= 3.2 | DEBUG.EXE | 2.40 | Dateiformat in EXE umgeändert. |
>= 5.0 | DEBUG.EXE | 2.40 | Erstmals integrierte Hilfe mit ? sowie Kommandozeilenhilfe mit /? |
>= 7.0 bzw. Windows 9x | DEBUG.EXE | 2.40 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Daniel B. Sedory: A Guide to DEBUG (The Microsoft DEBUG.EXE Program). In: The Starman’s Realm. 2. August 2020, abgerufen am 4. April 2022 (englisch): „Final Chapter? – Yes, DEBUG and some other early DOS utilities were removed from the Command Line of the 64-bit version of Windows 7, and will never again appear in any new Microsoft OS.“