Desmetryn – Wikipedia

Strukturformel
Strukturformel von Desmetryn
Allgemeines
Name Desmetryn
Andere Namen

2-Isopropylamino-4-methylamino-5-methylthio-1,3,5-triazin

Summenformel C8H15N5S
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1014-69-3
EG-Nummer 213-800-1
ECHA-InfoCard 100.012.546
PubChem 13904
Wikidata Q3024532
Eigenschaften
Molare Masse 213,31 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,172 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

84–86 °C[1]

Siedepunkt

339 °C (bei 984 hPa)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (580 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302+312​‐​410
P: 273​‐​280​‐​301+312+330​‐​302+352+310[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Desmetryn ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Triazine, genauer der Methylthiotriazine.

Gewinnung und Darstellung

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Desmetryn kann durch Reaktion von Cyanurchlorid mit Isopropylamin, Methylamin und Methylmercaptan gewonnen werden.[3]

Synthese von Desmetryn
Synthese von Desmetryn

Desmetryn ist ein farbloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[4]

Desmetryn wird als Herbizid verwendet. Es dient der Bekämpfung von Weißem Gänsefuß (Chenopodium album), anderen Unkräutern und einigen Gräsern bei den meisten Kohlarten, Kräutern, Zwiebeln, Lauch und Nadelbaum-Saatbeeten im Nachauflauf. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Photosynthese.[5]

In der Europäischen Union ist Desmetryn mit der Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 vom 20. November 2002 nicht in den Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG aufgenommen worden. Daher dürfen in den Staaten der EU keine Pflanzenschutzmittel zugelassen werden, die Desmetryn enthalten.[6]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[7] Desmetryn war in der BRD zwischen 1971 und 1988 und in der DDR zwischen 1968 und 1994 zugelassen.[8]

Die Weltgesundheitsorganisation stuft Desmetryn als veralteten Pestizid-Wirkstoff ein.[9]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Desmetryn in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Desmetryn im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5, S. 647 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Datenblatt Desmetryn, PESTANAL bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. November 2016 (PDF).
  5. Terence Robert Roberts, D. H. Hutson: Metabolic pathways of agrochemicals, Band 2. Royal Soc of Chemistry, 1999, ISBN 978-0-85404-499-3, S. 641 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 (PDF) der Kommission vom 20. November 2002
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Desmetryn in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 22. Februar 2016.
  8. Peter Brandt: Berichte Zu Pflanzenschutzmitteln 2009: Wirkstoffe In Pflanzenschutzmitteln ... Springer DE, 2010, ISBN 3-0348-0029-0, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. WHO: Active ingredients believed to be obsolete or discontinued for use as pesticides, in The WHO Recommended Classification of Pesticides by Hazard and Guidelines to Classification 2009 (PDF; 2,2 MB)