Drago J. Prelog – Wikipedia
Drago Julius Prelog (eigentlich Karl Julius Prelog; * 4. November 1939 in Celje, Jugoslawien; † 11. März 2020[1] in Wien) war ein slowenisch-österreichischer Maler und Grafiker. Er lebte und arbeitete in Wien.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Julius Prelog wuchs in der Obersteiermark auf.[3] Pflichtschulbesuch in Markt Haus und Schladming. Von 1954 bis 1958 besuchte Drago Prelog die Kunstgewerbeschule Graz Abteilung für dekorative Malerei bei Otto Brunner.[3] Seit 1958 nannte er sich Drago Julius Prelog. Von 1958 bis 1962 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Albert Paris Gütersloh.[3] 1960 fertigte er seine erste skripturale Arbeit. 1967 erhielt Drago Julius Prelog den Förderungspreis der Theodor-Körner-Stiftung und 1969 einen Preis der Neuen Galerie Graz.[2]
In den Jahren 1969 bis 1979 war er Lehrbeauftragter für Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 1974 bis 1997 auch Lehrauftrag für Schrift und Schriftgestaltung an der Akademie. 1968 Teilnahme an der Biennale Venedig. Es folgte der Kunstpreis des Landes Steiermark und 1972 eine große Retrospektive im dortigen Landesmuseum Joanneum (jetzt Universalmuseum Joanneum). Am 18. Mai 1977 malte Prelog sein erstes Umlaufbild. 1982 stellte er eine große Retrospektive seines Werkes im Künstlerhaus Salzburg aus.[2] Seither folgten mehrere hundert Ausstellungen im In- und Ausland.
„Prelografie“ als Gestaltungstechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannt wurde Prelog für eine selbst entwickelte Gestaltungstechnik, der sogenannten „Prelographie“. Die Prelografie ist eine vor allem im druckgrafischen Bereich einsetzbare Vervielfältigungstechnik. Mit Hilfe von Lochschablonen, über welche mit Langspachteln steife Acrylfarbe gezogen wird, entsteht eine haptisch erfahrbare, schuppenartige Musterung. Die Prelografie lässt sich gut mit anderen druckgrafischen Techniken, wie Lithografie, Offset, Radierung, Chine-collé, Holz-Linolschnitt, Siebdruck (auch eine Schablonentechnik) kombinieren. Erste Versuche dieser speziellen Variante der Schablonen-Technik begannen Mitte der 1980er Jahre, aber schon die Ägypter verstanden es, bestimmte Formen aus dem Papyrus zu schneiden und mittels Farbtampons zu vervielfältigen.[3]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1979: Neue Bilder, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz
- 2016: Alte Freunde, Museum Liaunig, Neuhaus[4]
- 2016: Pasinger Fabrik, München[5]
Ehrungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1967: Förderungspreis der Theodor-Körner-Stiftung
- 1969: Preis der Neuen Galerie Graz
- 1979: Anton-Faistauer-Preis
- 1994: Würdigungspreis des Landes Steiermark für bildende Kunst
- 1999: Verleihung des Berufstitels Professor
- 2002: Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg
- 2004: Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
- Ehrengrab in Wien
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Drago Julius Prelog: Das druckgraphische Werk 1961–1994. Mit Texten von Otto Breicha und Drago J. Prelog. Widrich, Salzburg 1994, ISBN 3-9005-7270-0
- Drago Julius Prelog: Meisterwerke der steirischen Moderne, Text von Gabriela Fritz, Styria Pichler Verlag 2003, ISBN 3-222-13116-3
- Drago Julius Prelog: Eine gemalte Biographie. Lang, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-631-65552-8 (PDF; 29,8 MB)
- Semirah Heilingsetzer (Hg.): Drago Julius Prelog – Eine gemalte Biographie 1959–2019, Beitr. von Semirah Heilingsetzer, Wolfgang Hilger, Martin Hochleitner & Drago J. Prelog, artedition, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2019, ISBN 978-3-99028-901-3 (Engl. Ausg.: Drago Julius Prelog – A Painted Biography 1959–2019, ISBN 978-3-99028-903-7)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Prelog, Drago J. In: Gritta Hesse, Hille Schneider: Kunst der jungen Generation. Ein Literaturverzeichnis und biographisches Nachschlagewerk. Band 1, Amerika-Gedenkbibliothek, Berliner Zentralbibliothek, Berlin 1968, S. 90.
- Prelog, Drago Julius. In: Cornelia Reiter, Michaela Pappernigg: Kunst des 20. Jahrhunderts. Band 3 (L–R), Österreichische Galerie Belvedere, Brandstätter, Wien 1997; S. 221f., ISBN 978-3-85447-764-8
- Manfred M. Lang: Prelog, Drago Julius. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 96, De Gruyter, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-023262-2, S. 522.
- Gabriela Fritz: Drago Julius Prelog: im Zeichen des Bildes. Hermagoras/Mohorjeva, Klagenfurt, Wien 2003, ISBN 3-85013-994-8 (enthält: Werkverzeichnis S. 259–268, Literaturverzeichnis S. 241–245)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ nachrichten.at vom 16. März 2020: Maler Drago Julius Prelog gestorben; abgerufen am 16. März 2020
- ↑ a b c Prelog Drago Julius | Galerie Weihergut Linzergasse Salzburg. Archiviert vom am 11. September 2017; abgerufen am 18. März 2024 (deutsch).
- ↑ a b c d Galerie Gerersdorfer - Biografie Drago Julius Prelog. Abgerufen am 11. September 2017.
- ↑ Museum Liaunig: Start der Ausstellungsreihe Alte Freunde Drago j. Prelog ( des vom 13. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 13. September 2017
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Hassliebe zu Wien; abgerufen am 13. September 2017
Personendaten | |
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NAME | Prelog, Drago J. |
ALTERNATIVNAMEN | Prelog, Drago; Prelog, Drago Julius; Prelog, Karl Julius (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | slowenisch-österreichischer Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 4. November 1939 |
GEBURTSORT | Celje, Jugoslawien |
STERBEDATUM | 11. März 2020 |
STERBEORT | Wien |