Liesegang (Unternehmen) – Wikipedia

Ed. Liesegang oHG

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Rechtsform Offene Handelsgesellschaft
Gründung 1854[1], Eintragung am 19.10.1898 laut Handelsregister
Auflösung 2004[2], Fortführung als Liesegang Optoelectronic GmbH bis 2006[3], dann als Liesegang Technology Vertriebsgesellschaft mbH bis 2009
Auflösungsgrund Insolvenz[4], später Übernahme durch TAS-Media.com GmbH[5]
Sitz bis 1873 in Wuppertal-Elberfeld[1], später in Düsseldorf-Unterbilk[2], ab 2006 in Essen
Mitarbeiterzahl 158 (Stand 2002)[4]
Branche Projektor-Hersteller
Website liesegang.de
Stand: Oktober 2024
Ehemaliges Logo der Ed. Liesegang

Liesegang war ein auf Tageslichtprojektoren und Multimediaprojektoren spezialisiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Essen und ist heute eine Marke und Abteilung der TAS-media.com GmbH in Bochum. Das Unternehmen Liesegang wurde 1854 gegründet und bis 2004 als Ed. Liesegang oHG in Düsseldorf geführt und galt als ein deutscher Traditionshersteller von Projektionstechnik.

Friedrich Wilhelm Eduard Liesegang (1803–1871) war der Gründer des Unternehmens Ed. Liesegang oHG, das durch seine Projektoren bekannt wurde.

1854 übernahm Eduard Liesegang das Fotogeschäft von Hermann Emden und gründete das Unternehmen. Sein Sohn Paul Liesegang (1838–1896) veröffentlichte im Jahr 1856 ein Standardwerk zur Fotografie, gründete 1860 die Zeitschrift Das Fotografische Archiv und reichte 1877 das erste Liesegang-Patent ein. Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte ein Enkel des Gründers und späterer Mitinhaber des Unternehmens, der Chemiker Raphael Liesegang, Ideen zum „elektrischen Fernsehen“ und zu Vorläufern des Bildtelefons. Das Unternehmen besaß damals eine fotografische Fabrik in Elberfeld. 1873 zog das Unternehmen nach Düsseldorf um, wo es sich an der Kavalleriestraße niederließ.

Als Paul Liesegang 1896 starb, übernahmen der Sohn Raphael Liesegang und zwei seiner Brüder die Fabrik, die sie modernisierten. Die Fotopapier- und Entwicklerabteilung wurde 1907 an die Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co. in Leverkusen verkauft. Hieraus sollte später eine Keimzelle der Agfa-Werke entstehen. Als Raphael Liesegang aus dem Unternehmen ausschied, wurde die optische Abteilung von seinen Brüdern in Düsseldorf weitergeführt.[6] Kurz nach der Jahrhundertwende hatten sich Optik und Projektionstechnik als Schwerpunkt des Unternehmens etabliert. 1926 erfolgte ein Umzug des Unternehmens auf ein Areal in Düsseldorf-Unterbilk. Das Gelände der Alten Liesegang-Fabrik, Volmerswerther Straße 21, wo früher Diaprojektoren produziert wurden, ist inzwischen zu einem Zentrum für Künstler und Designer geworden.[7]

Liesegang-Logo, etwa späte 1950er Jahre

Nach Insolvenz der ehemals in Familienbesitz befindlichen Liesegang oHG 2004 wurde das Unternehmen 2006 als Liesegang Technology Vertriebsgesellschaft mbH mit Sitz in Essen neu gegründet. Zum 1. September 2009 wurde Liesegang mit der TAS-Media.com GmbH in Mülheim an der Ruhr verschmolzen und ist seither Teil des Unternehmens.[8]

Episkop von Eduard Liesegang, um 1926

Raphael Liesegang entwickelte 1892 das erste matte Zelloidinpapier und den Hydrochinon-Entwickler Aristogen.

Wichtige Entwicklungen waren 1913 der erste Projektor mit Metallfaden-Glühlampe oder 1931 ein Kleinbild-Projektor und ein Vergrößerungsgerät für die populär werdende Kleinbildfotografie. Die ersten verschüttsicheren Dia-Magazine wurden 1954 entwickelt und produziert. 2001 wurde der bis dahin hellste ultraportable Daten-Video-Projektor seiner Klasse eingeführt (Liesegang ddv 1111 ultra mit 1.700 Lumen bei 2,9 kg Gewicht).

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Nach der Gründung 1854 war in erster Linie die Herstellung von „fotographischen Artikeln“ für den eigenen Bedarf im Vordergrund und sie wurden dann auch mit Erfolg zum Verkauf angeboten. Schon nach drei Jahren wurden in einer Kunst-Tischlerei die ersten Kameras hergestellt.

Typische Produkte der Ed. Liesegang oHG waren Filmprojektoren (Diafilmax) und Diaprojektoren der Reihen

  • Diafant und Neo-Diafant (ca. 1940er Jahre)
  • Fantax (ca. 1950er bis 1970er Jahre)
  • Fanti Automat und Fantimat (ca. 1970er bis 1980er Jahre)
  • Junior und die 3000er Reihe (z. B. Liesegang 3600 AF selectiv) (ca. seit den 1980er Jahren)

Der Liesegang Avanti war ein Projektor für Großformatdias (13 cm × 13 cm). Die Projektoren waren oft mit eigens für Liesegang hergestellten Projektionsobjektiven ausgestattet (Omar, Sigmat, Patrinast, Sankar).

Filmprojektoren

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Episkope, Epidiaskope, Antiskop

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Auch Antiskope, Episkope und Epidiaskope wurden hergestellt – zum Beispiel das „Megadiaskop“ Janus, das Episkop und Diaprojektor in einem war. Die Projektionsobjektive wurden als Janar bezeichnet. Neuere Typen wurden mit Objektiven wie dem Novotrinast-Anastigmaten (1:3,6 / 330 mm) oder dem sehr großen Meganast-Anastigmat (1:5,5 / 1000 mm) ausgerüstet.

Vergrößerungsgeräte

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Tageslichtprojektoren

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Videoprojektoren

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Weitere Produkte waren Mikrofilmlesegeräte.

Commons: Ed. Liesegang products – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Ed. Liesegang: Projektionsgeschichte(n) aus Düsseldorf. In: emuseum.duesseldorf.de. Abgerufen am 26. Oktober 2024.
  2. a b Details zu Liesegang. In: optical-toys.com. Abgerufen am 26. Oktober 2024.
  3. Liesegang zum zweiten Mal insolvent. In: photoscala.de. 10. April 2006, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  4. a b Jens Ihlenfeld: Liesegang – Insolvenz nach 150 Jahren. In: golem.de. 1. Oktober 2002, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  5. Firmen-Ticker Liesegang. In: photoscala.de. 16. Mai 2011, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  6. Akram El-Bahay: Liesegang fühlt sich in der Nische wohl. In: welt.de. Die Welt, 21. September 1998, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  7. Altes Fabrikgebäude mit kreativem Innenleben. In: rp-online.de. Rheinische Post, 21. November 2018, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  8. Handelsregister: Auszug aus dem Firmenregister der Liesegang Technology Vertriebsgesellschaft mbH, Essen. In: Northdata.com. Abgerufen am 14. September 2024.