Eisen(II)-sulfid – Wikipedia

Kristallstruktur
Strukturformel von Eisen(II)-sulfid
_ Fe2+ 0 _ S2−
Allgemeines
Name Eisen(II)-sulfid
Andere Namen
  • Schwefeleisen
  • Eisenmonosulfid
Verhältnisformel FeS
Kurzbeschreibung

dunkelgraue oder schwarze, metallartige Stücke, Platten oder Stäbchen[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1317-37-9
EG-Nummer 215-268-6
ECHA-InfoCard 100.013.881
PubChem 14828
ChemSpider 8466211
Wikidata Q407993
Eigenschaften
Molare Masse 87,91 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,84 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

1195 °C[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 400
EUH: 031
P: 273[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eisen(II)-sulfid (alte Bezeichnung Schwefeleisen) ist das Sulfid des zweiwertigen Eisens mit der Formel FeS.

Im Labor erzeugtes Eisensulfid

Eisen(II)-sulfid ist unlöslich in Wasser. Mit Säuren reagiert es unter Bildung von Schwefelwasserstoff:

Beim Erhitzen auf höhere Temperaturen erfolgt bei 138 °C und 325 °C jeweils eine kristallographische Umwandlung im festen Zustand.[3] Reines Eisen(II)-sulfid bildet hellbraune Kristalle des Nickelarsenid-Typs. Die technische Ware ist meist durch Resteisen dunkel bis schwarz gefärbt.

Sowohl im Labor als auch technisch lässt sich Eisen(II)-sulfid durch kurzes Erhitzen eines Gemisches aus Eisenpulver und Schwefelpulver in einer exothermen Reaktion herstellen:

In der Natur findet sich Eisen(II)-sulfid als Pyrrhotin, Troilit und Mackinawit.[4]

Die bakterielle anaerobe Korrosion kann man durch die Schwarzfärbung durch Eisen(II)-sulfid erkennen, welches als Endprodukt entsteht. Dieser archaische Stoffwechsel der Bakterien spielt in der Eisen-Schwefel-Welt, einem Szenario für die frühe Evolution des Lebens, eine wichtige Rolle.

Die Grünfärbung von Eigelb stammt von bei langem Kochen (länger als 10 Minuten) gebildetem – unschädlichem – Eisensulfid.

Eisen(II)-sulfid wurde früher für die Synthese der Schwefelsäure verwendet. Dabei wurde das Eisen(II)-sulfid unter Zufuhr von Luft geröstet, wobei das für die weitere Synthese benötigte Schwefeldioxid entstand. Im Labor kann Eisen(II)-sulfid zur Herstellung von Schwefelwasserstoff dienen. Dies kann z. B. im Kippschen Apparat durchgeführt werden.

Einzelnachweise

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  1. a b Eintrag zu Eisensulfide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 15. Juli 2014.
  2. a b c d Eintrag zu Eisen(II)-sulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 23. Juli 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. D’Ans-Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker, Band 3 (1998), S. 458; ISBN 3-540-60035-3.
  4. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1657.