Elektrostahlwerk – Wikipedia

Elektrostahlwerk der Salzgitter AG in Peine

In einem Elektrostahlwerk wird in einem Lichtbogenofen oder bei kleinen Mengen im Induktionstiegelofen bei 1500 bis 1800 °C Stahl aus Rohstoffen (meist Schrott) erzeugt. Die Arbeitsweise der Elektrostahlöfen erlaubt die Herstellung von Edelstahl und auch von Schnellarbeitsstählen und Sonderstählen.

Das erste Elektrostahlwerk der Welt wurde 1906 in Remscheid von den Edelstahlwerken Lindenberg in Betrieb genommen. Eines der modernsten Werke in Deutschland betreibt die Salzgitter AG. Weitere Elektrostahlwerke betreibt in Deutschland die Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel. Im Mai 2022 soll bei Voestalpine in Kapfenberg das modernste Elektrostahlwerk weltweit und gleichzeitig der erste Neubau eines europäischen Stahlwerkes seit vierzig Jahren den Betrieb aufnehmen.[1][2] Die Kosten der notwendigen elektrischen Energie sind in Elektrostahlwerken wesentlich höher als bei klassischen mit Koks befeuerten Hochöfen.[3][4]

Einzelnachweise

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  1. Voestalpine startet Bau des weltweit modernsten Edelstahlwerkes in Kapfenberg, Österreich. Voestalpine, 24. April 2018, abgerufen am 10. Mai 2022.
  2. Weltweit modernstes Stahlwerk ab Mai im Betrieb. ORF, 22. Januar 2022, abgerufen am 10. Mai 2022.
  3. Deutsches Stahlwerk stoppt Produktion wegen gestiegener Strompreise. Reuters/FAZ, 10. März 2022, abgerufen am 10. Mai 2022.
  4. Dominik Feldges: Stahl Gerlafingen, einer von nur zwei verbliebenen Stahlherstellern in der Schweiz, sieht dunkle Wolken am Horizont aufziehen. Neue Zürcher Zeitung, 20. November 2021, abgerufen am 10. Mai 2022.