Elfriede Tygör – Wikipedia
Elfriede Tygör geb. Pilz (* 10. Oktober 1903 in Berlin[1]; † 25. August 1944 in Berlin-Plötzensee) war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus in Verbindung mit der Uhrig-Römer-Gruppe.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Elfriede wurde 1903 als uneheliche Tochter der Näherin Charlotte Wascheroel in der Charité geboren.[1] 1907 heiratete ihre Mutter den Bauarbeiter Hugo Pilz[3], der Elfriede als Tochter annahm.[1] Elfriede Pilz erlernte den Beruf Stenokontoristin und heiratete 1925 den Schlosser Walter Tygör.[4]
Bis 1935 arbeitete sie in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin als Stenotypistin. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Fritz Plön, der eine Widerstandsgruppe bei den Kabelwerken Oberspree leitete, gehörte sie zur Widerstandsorganisation um Robert Uhrig. Ab 1939 verstärkte sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten die illegale antifaschistische Arbeit. Sie unterstützte in besonderem Maße die Herstellung und den Vertrieb von Flugblättern, übernahm Kurierdienste und stellte ihre Wohnung für Beratungen zwischen Robert Uhrig, Wilhelm Guddorf und John Sieg zur Verfügung.[5]
Am 4. Februar 1942 wurde sie zusammen mit Fritz Plön verhaftet und wie ihre Kampfgefährtin Charlotte Eisenblätter ins KZ Ravensbrück deportiert.[6]
Am 4. Juli 1942 wurde die Ehe zwischen ihr und Tygör offiziell geschieden.[4]
Am 7. Juli 1944 wurde sie vom Volksgerichtshof zusammen mit Charlotte Eisenblätter, Ernst Knaack, Helmut Masche, Fritz Plön, Heinrich Preuß, Kurt Ritter und Fritz Siedentopf zur Höchststrafe verurteilt. Bis zur Vollstreckung des Urteils wurde sie aus dem Gefängnis Potsdam ins Frauengefängnis Barnimstraße verbracht. Am 25. August 1944 wurde sie in Plötzensee durch den Scharfrichter Wilhelm Röttger enthauptet.[7] Laut Sterbeurkunde war sie „gottgläubig“. Sie lebte zuletzt in der Choriner Straße 57 in Prenzlauer Berg.[8]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elfriede-Tygör-Straße in Berlin-Lichtenberg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luise Kraushaar et al.: Deutsche Widerstandskämpfer, Dietz-Verlag: Berlin 1970; Band 1, Seiten 217, 635; Band 2, Seite 564
- Tygör, Walter. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
- Elfriede Tygör: Antifaschistinnen aus Anstand
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c StA Berlin XIIa, Geburtsurkunde Nr. 2656/1903
- ↑ Elfriede Tygör | Antifaschistin aus Anstand. In: Antifaschistinnen aus Anstand. Abgerufen am 18. September 2022.
- ↑ StA Berlin I/II, Heiratsurkunde Nr. 444/1907
- ↑ a b StA Berlin I, Heiratsurkunde 251/1925
- ↑ Elfriede Tygör | Antifaschistin aus Anstand. In: Antifaschistinnen aus Anstand. Abgerufen am 18. September 2022.
- ↑ Elfriede Tygör | Antifaschistin aus Anstand. In: Antifaschistinnen aus Anstand. Abgerufen am 18. September 2022.
- ↑ Elfriede Tygör. In: Gedenkstätte Plötzensee. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
- ↑ StA Charlottenburg von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 2963/1944
Personendaten | |
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NAME | Tygör, Elfriede |
ALTERNATIVNAMEN | Pilz, Elfriede (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Widerstandskämpferin |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1903 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 25. August 1944 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |