Emkendorfer Kreis – Wikipedia

Gut Emkendorf, 2006

Der Emkendorfer Kreis war ein literarisch-musischer Zirkel, der sich ab 1783 im Herrenhaus Emkendorf um Friederike Juliane von Reventlow und ihren Mann Friedrich Karl bildete. Seine romantisch-pietistische Schwärmerei stand in entschiedener Gegnerschaft zur Französischen Revolution, zur Aufklärung und zum Rationalismus.

Zum Kreis zählten u. a. Friedrich Gottlieb Klopstock, Heinrich Christian Boie, Matthias Claudius, Johann Caspar Lavater, Johann Heinrich Voß und Friedrich Heinrich Jacobi; auch La Fayette fand sich dort ein. Der Kreis wandte sich unter anderem gegen den Rationalismus in der Theologie, wie er an der Theologischen Fakultät der Universität Kiel Fuß gefasst hatte. Durch gute Vernetzung in Adel und Beamtenschaft erlangte der Kreis politischen Einfluss, was einige Kieler Gelehrte das Amt kostete.[1]

In Anspielung auf den Weimarer Musenhof wurde Emkendorf auch „Weimar des Nordens“ genannt, ein Titel, mit dem sich ebenso die Residenz Eutin mit dem Eutiner Kreis schmückte.

  • Dieter Lohmeier, Wolfgang J. Müller: Emkendorf und Knoop. Kultur und Kunst in schleswig-holsteinischen Herrenhäusern um 1800, Heide 1984.
  • Dieter Lohmeier: Der Emkendorfer Kreis. In: Heinrich Detering (Hrsg.): Die weltliterarische Provinz. Studien zur Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins um 1800, Heide 2005, S. 39–70.
  • Hubertus Neuschäffer: Der Emkendorfer Kreis und sein Briefwechsel. In: Alexandru Duţu (Hg.): Brief und Briefwechsel in Mittel- und Osteuropa im 18. und 19. Jahrhundert. Hobbing, Essen 1989. ISBN 3-920460-14-6, S. 295–320.

Einzelnachweise

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  1. Robert Bohn: Geschichte Schleswig-Holsteins, C.H. Beck, München 2006, S. 85.
Commons: Emkendorfer Kreis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien