FK Željezničar Sarajevo – Wikipedia
FK Željezničar Sarajevo | ||||
Basisdaten | ||||
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Name | Fudbalski klub Željezničar Sarajevo | |||
Sitz | Sarajevo | |||
Gründung | 19. September 1921 | |||
Farben | blau-weiß | |||
Mitglieder | 12.183 (Juni 2022) | |||
Präsident | Admir Tunović | |||
Vorstand | Amira Bajrović-Uzunović | |||
Website | fkzeljeznicar.ba | |||
Erste Fußballmannschaft | ||||
Cheftrainer | Denis Ćorić | |||
Spielstätte | Grbavica | |||
Plätze | 16.100 | |||
Liga | Premijer Liga | |||
2023/24 | 6. Platz | |||
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Fudbalski klub Željezničar (Fußballverein Željezničar) ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fußballvereine aus der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Der Vereinsname bedeutet Eisenbahner, denn der Verein wurde von einer Gruppe Bahnarbeiter am 19. September 1921 gegründet. In Bosnien ist der Verein dafür bekannt, dass er talentierte Spieler produziert, ehe er sie verpflichtet. Željezničar verkauft am Ende der Saison seine talentiertesten Spieler, um seine finanzielle Lage zu stabilisieren.[1] Der Verein gewann bisher sechs Meistertitel in der bosnischen Premijer Liga. Zudem wurde der Verein sechsmal bosnischer Pokalsieger.
Während der Zeit des ehemaligen Jugoslawiens wurde der FK Željezničar in der Saison 1971/72 der 1. jugoslawischen Fußballliga Staatsmeister und qualifizierte sich somit zum ersten Mal für den europäischen Cup. Die größten Erfolge für den Verein waren der Einzug in das Halbfinale und das Viertelfinale des UEFA-Pokals in den Saisons 1984/85 und 1971/72. Er war somit der erste bosnische Verein, welcher das Halbfinale erreichte, und einer von wenigen aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Željezničar hat sich nie für die UEFA Champions League qualifiziert. Am weitesten kamen sie in der Saison 2002/03, wo sie in der 3. Qualifikationsrunde gegen Newcastle United ausschieden.
Die Spitznamen des Vereins sind Željo oder Plavi (Die Blauen).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Unabhängigkeit (1921–92)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Klub wurde am 15. September 1921 von Schaffnern und Schienenarbeitern der Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen gegründet. Das erste Spiel wurde in Kovačići, einem Stadtteil Sarajevos, gegen den NK SAŠK bestritten, und endete in einer 1:5-Niederlage. Das zweite Spiel verlor man gegen den Sarajevski ŠK mit 1–2.[2]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Sarajevo sehr viele Fußballvereine. Diese waren üblicherweise relativ finanzstark, da sie durch ethnisch homogene Organisationen unterstützt wurden. Željezničar war hingegen ein Verein der Arbeiterklasse, welcher alle Schichten der Stadt – und vor allem: alle ethnischen Gruppen – hinter sich vereinte. Da der Verein finanziell damals schwach aufgestellt war, organisierten die Spieler beispielsweise Tanznächte. Das davon erworbene Geld wurde genutzt, um Fußbälle und Schuhe zu kaufen. Doch der FK Željezničar hatte nicht nur finanzielle Probleme. Das multiethnische Bild des Vereines wurde von vielen als Bedrohung gesehen, so wurde der Klub jahrelang unterdrückt. Trotzdem überlebte der Verein.
Als 1941 der Zweite Weltkrieg auch nach Sarajevo kam, kamen alle sportlichen Aktivitäten zum Stillstand. Sehr viele Mitglieder von Željo waren Anhänger von Widerstandsbewegungen und manche von ihnen wurden sogar umgebracht. Nach dem Krieg wurde Željezničar erneut gebildet und gewann gleich im Jahr 1946 die bosnische Meisterschaft. Dieser Erfolg garantierte ihnen einen Platz in der jugoslawischen Liga. Bald danach gründete die UDBA gemeinsam mit anderen Bürgern Sarajevos den FK Torpedo, heute bekannt als FK Sarajevo.
Saison 1971/72
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pl. | Verein | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Punkte |
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1. | FK Željezničar Sarajevo | 34 | 21 | 9 | 4 | 55:20 | +35 | 51:17 |
2. | FK Roter Stern Belgrad | 34 | 19 | 11 | 4 | 57:21 | +36 | 49:19 |
3. | OFK Belgrad | 34 | 17 | 11 | 6 | 56:26 | +30 | 45:23 |
4. | FK Vojvodina | 34 | 15 | 12 | 7 | 50:38 | +12 | 42:26 |
5. | FK Partizan Belgrad | 34 | 15 | 9 | 10 | 41:35 | +6 | 39:29 |
Der größte inländische Erfolg war der 1. Platz in der 1. jugoslawischen Fußballliga in der Saison 1971/72. Bemerkenswert ist auch, dass der FK Željezničar in der darauffolgenden Saison in den Top 3 gelandet ist.
UEFA-Pokal 1984/85
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Željezničars größter Erfolg je war der Einzug ins Halbfinale des UEFA-Pokal 1984/85. Die Mannschaft, angeführt von Ivica Osim schied gegen den Videoton SC aus Ungarn aus. Ein Weiterkommen hätte der Mannschaft im Finale ein Aufeinandertreffen mit Real Madrid ermöglicht.
Nach der Unabhängigkeit (1992–heute)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Unabhängigkeitserklärung der Republik Bosnien und Herzegowina von Jugoslawien brach der Bosnienkrieg aus und der Fußball kam danach wieder zum Stillstand. Am 5. April 1992 wurde das Spiel zwischen dem FK Željezničar und dem FK Rad Belgrad nach 35 Minuten unterbrochen, nachdem mehrere Schüsse abgegeben worden waren.[3] Am 7. Mai 1992 wurde das Stadion von den serbischen Belagerern gezielt unter Beschuss genommen und daraufhin zerstört.[3] Der Krieg endete 1995. In der unmittelbaren Nachkriegszeit spielten in der neugegründeten Premijer Liga zunächst nur Mannschaften aus der Föderation Bosnien und Herzegowina; Vereine aus der Republika Srpska kamen erst in der Saison 2002/03 hinzu.
Fans
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ultras des Vereins nennen sich Manijaci (englisch The Maniacs) und wurden im Jahre 1987 gegründet. Es entstanden auch Untergruppen wie Blue Tigers, Stari Grad, Urban Corps und Joint Union. Der wichtigste und bekannteste Anführer war Dževad Begić-Đilda der im Bosnienkrieg während der Verteidigung der Stadt Sarajevo ums Leben kam. Sie befinden sich auf der Süd-Tribüne des Stadion Grbavica.
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bosnisch-herzegowinische Meisterschaft
- Meister (1): 1946
- Jugoslawische Meisterschaft
- Meister (1): 1972
- Vizemeister (1): 1971
- Jugoslawischer Pokal
- Finalist (1): 1981
- Premijer Liga
- Meister (6): 1998, 2001, 2002, 2010, 2012, 2013
- Vizemeister (7): 2003, 2004, 2005, 2015, 2017, 2018, 2020
- Bosnisch-Herzegowinischer Pokal
- Sieger (6): 2000, 2001, 2003, 2011, 2012, 2018
- Finalist (4): 1997, 2002, 2010, 2013
- Super-Cup Bosnien und Herzegowina
- Sieger (3): 1998, 2000, 2001
Europapokalbilanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Saison 1984/85 spielte Željezničar im UEFA-Pokal. Das erste Spiel bestritt der Klub gegen den DFS Sliwen. In Bulgarien verlor er mit 0:1, im Heimspiel gewann Željezničar mit 5:1 und trat damit in die zweite Runde des UEFA-Cups ein. Gegen den FC Sion aus der Schweiz gewann Željezničar zuhause mit 2:1, in der Schweiz trennten sich die Klubs mit 1:1. Željezničar kam damit ins Achtelfinale. Dort traf er auf Universitatea Craiova aus Rumänien. In Rumänien verlor Željezničar überraschend mit 0:2, doch in Sarajevo gewann man mit 4:0 und stand damit im Viertelfinale. In der Runde der letzten acht musste Željezničar gegen Dinamo Minsk aus der damaligen Sowjetunion spielen. Zuhause konnte Željezničar mit 2:0 gewinnen, in Minsk spielte man 1:1 und war damit im Halbfinale. Dort traf Željezničar auf den FC Videoton Székesfehérvár und verlor im ersten Spiel mit 1:3. In Sarajevo gewann er nur mit 2:1 und schied damit aus dem UEFA-Pokal aus. Bester Torschütze in dieser Saison war Edin Bahtić von Željezničar mit 7 Toren.
Saison | Wettbewerb | Runde | Gegner | Gesamt | Hin | Rück |
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1970/71 | Messestädte-Pokal | 1. Runde | RSC Anderlecht | 7:9 | 3:4 (H) | 4:5 (A) |
1971/72 | UEFA-Pokal | 1. Runde | FC Brügge | 4:3 | 3:0 (H) | 1:3 (A) |
2. Runde | FC Bologna | (a)3:3 | 1:1 (H) | 2:2 (A) | ||
3. Runde | FC St. Johnstone | 5:2 | 0:1 (A) | 5:1 (H) | ||
Viertelfinale | Ferencváros Budapest | 3:3 (4:5 i. E.) | 1:2 (A) | 2:1 n. V. (H) | ||
1972/73 | Europapokal der Landesmeister | 1. Runde | Derby County | 1:4 | 0:2 (A) | 1:2 (H) |
1984/85 | UEFA-Pokal | 1. Runde | DFS Sliwen | 5:2 | 0:1 (A) | 5:1 (H) |
2. Runde | FC Sion | 3:2 | 2:1 (H) | 1:1 (A) | ||
3. Runde | Universitatea Craiova | 4:2 | 0:2 (A) | 4:0 (H) | ||
Viertelfinale | FK Dinamo Minsk | 3:1 | 2:0 (H) | 1:1 (A) | ||
Halbfinale | Videoton SC | 3:4 | 1:3 (A) | 2:1 (H) | ||
1998/99 | UEFA-Pokal | 1. Runde | FC Kilmarnock | 1:2 | 1:1 (H) | 0:1 (A) |
2000/01 | UEFA-Pokal | Qualifikation | Wisła Krakau | 1:3 | 0:0 (H) | 1:3 (A) |
2001/02 | UEFA Champions League | 1. Qualifikationsrunde | Lewski Sofia | 0:4 | 0:4 (A) | 0:0 (H) |
2002/03 | UEFA Champions League | 1. Qualifikationsrunde | ÍA Akranes | 4:0 | 3:0 (H) | 1:0 (A) |
2. Qualifikationsrunde | Lillestrøm SK | 2:0 | 1:0 (A) | 1:0 (H) | ||
3. Qualifikationsrunde | Newcastle United | 0:5 | 0:1 (H) | 0:4 (A) | ||
2002/03 | UEFA-Pokal | 1. Runde | FC Málaga | 0:1 | 0:0 (H) | 0:1 (A) |
2003/04 | UEFA-Pokal | Qualifikation | Anorthosis Famagusta | 4:1 | 1:0 (H) | 3:1 (A) |
1. Runde | Heart of Midlothian | 0:2 | 0:0 (A) | 0:2 (H) | ||
2004/05 | UEFA-Pokal | 1. Qualifikationsrunde | SS Pennarossa | 9:1 | 5:1 (A) | 4:0 (H) |
2. Qualifikationsrunde | Litex Lowetsch | 1:9 | 1:2 (H) | 0:7 (A) | ||
2010/11 | UEFA Champions League | 2. Qualifikationsrunde | Hapoel Tel Aviv | 0:6 | 0:5 (A) | 0:1 (H) |
2011/12 | UEFA Europa League | 2. Qualifikationsrunde | Sheriff Tiraspol | 1:0 | 1:0 (H) | 0:0 (A) |
3. Qualifikationsrunde | Maccabi Tel Aviv | 0:8 | 0:2 (H) | 0:6 (A) | ||
2012/13 | UEFA Champions League | 2. Qualifikationsrunde | NK Maribor | 2:6 | 1:4 (A) | 1:2 (H) |
2013/14 | UEFA Champions League | 2. Qualifikationsrunde | Viktoria Pilsen | 4:6 | 3:4 (A) | 1:2 (H) |
2014/15 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | FK Lovćen Cetinje | 1:0 | 0:0 (H) | 1:0 (A) |
2. Qualifikationsrunde | FK Metalurg Skopje | a) | 2:2(0:0 (A) | 2:2 (H) | ||
2015/16 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | FC Balzan | 3:0 | 2:0 (A) | 1:0 (H) |
2. Qualifikationsrunde | Ferencváros Budapest | 3:0 | 1:0 (A) | 2:0 (H) | ||
3. Qualifikationsrunde | Standard Lüttich | 1:3 | 1:2 (A) | 0:1 (H) | ||
2017/18 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | FK Zeta Golubovci | 3:2 | 1:0 (H) | 2:2 (A) |
2. Qualifikationsrunde | AIK Solna | 0:2 | 0:0 (H) | 0:2 (A) | ||
2018/19 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | JK Trans Narva | 5:1 | 2:0 (A) | 3:1 (H) |
2. Qualifikationsrunde | Apollon Limassol | 2:5 | 1:2 (H) | 1:3 (A) | ||
2020/21 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Maccabi Haifa | 1:3 | 1:3 (H) | |
2023/24 | UEFA Europa Conference League | 1. Qualifikationsrunde | FK Dinamo Minsk | 4:3 | 2:2 (H) | 2:1 (A) |
2. Qualifikationsrunde | Neftçi Baku | 2:4 | 2:2 (H) | 0:2 (A) |
Gesamtbilanz: 77 Spiele, 26 Siege, 17 Unentschieden, 34 Niederlagen, 97:114 Tore (Tordifferenz −17)
Jugendabteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jugendabteilung und die Fußballschule des FK Željezničar ist eine der besten des ganzen Landes. Die U-19 ist regelmäßiger Teilnehmer der UEFA Youth League. Sie war auch die erste Mannschaft aus Bosnien-Herzegowina, die die Vorrunden überstand.[4]
Bekannte Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berjan: Željo je dobijao aplauz po cijeloj Jugoslaviji. fkzeljeznicar.ba, abgerufen am 19. August 2015.
- ↑ Osnivanje kluba – FKZ. fkzeljeznicar.ba, archiviert vom am 5. August 2015; abgerufen am 14. August 2015.
- ↑ a b PALJBA NA GRBAVICI. oslobodjenje.ba, archiviert vom am 9. April 2012; abgerufen am 6. April 2012.
- ↑ Joldić: Prva smo ekipa koja će prezimiti u Evropi. fkzeljeznicar.ba, abgerufen am 25. November 2017.