Fabio Asquini – Wikipedia

Graf Fabio Asquini, auch Fabian Asquini (* 28. Dezember 1726 in Udine; † 8. Juni 1818 ebenda) war ein italienischer Winzer und Agrarwissenschaftler.

Fabio Asquini war der Sohn des Grafen Giampietro Asquini (* 1683; † 1745)[1] und dessen Ehefrau Elisabetta (geb. Panigai); er hatte noch zwei Brüder.

1751 heiratete er Elena (* 1729; † 1816 in Udine), die Tochter des Adligen Marco Redetti (* 1692); gemeinsam hatten sie 10 Kinder.

Er war ein Neffe des katholischen Geistlichen Basilio Asquini und sein Enkel war der Kardinal Fabio Maria Asquini.

1772 erwarb er den Palazzo Asquini in Fagagna[2].

Werdegang und berufliches Wirken

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Fabio Asquini führte in Norditalien den Seidenbau ein und pflanzte und vermehrte hierzu Maulbeerbäume.

Im Weinanbau war er der Erste, der die Rebe anbaute, aus der später der Weißwein Picolit gewonnen wurde[3]. Er ließ den Wein, den er in speziellen Flaschen in halber Größe in Murano (siehe Murano#Renaissance, Glasherstellung) herstellen ließ, abfüllen und lieferte nur einen Teil seiner hergestellten Weine aus; einen Teil seiner Bestände hielt er zurück und erweckte den Eindruck, eines sehr begrenzten Angebots[4]. Der hergestellte Wein wurde an die Herrscherhöfe in England, Frankreich, Holland, Österreich und Russland geliefert. In einem Dokument aus 1765 wurde bestätigt, dass der Picolitwein auch am Hof von Papst Clemens XIII. die höchste Zustimmung fand[5].

Auf seine Anregung bildeten sich in der Region im Österreichischen Küstenland (siehe Julisch Venetien) verschiedene landwirtschaftliche Vereine und eine Gesellschaft für praktische Landwirtschaft[6].

Er machte auch auf die heilsame Wirkung des Wurmsamen aufmerksam und förderte, gemeinsam mit dem Seidenhändler Antonio Zanon (1696–1770), den Anbau von Kartoffeln[7] und in Fagagna[8] die Nutzung von Torf als Kompost[9] und als Heizmittel[10].

1779 war er Präsident der Accademia Agraria in Udine und stand mit Alberto Fortis im Briefverkehr[11].

Ehrungen und Auszeichnungen

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Der Senat von Venedig (siehe Verfassung der Republik Venedig#Der Senat) befreite Fabio Asquini von jeder Besteuerung, ein Privileg, das vom Kaiser Napoleon und später Kaiser Franz II. aufrechterhalten wurde.

In Udine wurde die Straße Via Fabio Asquini nach ihm benannt[12].

Schriften (Auswahl)

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  • Fabio Asquini; Carlo Amoretti (Hrsg.): Sui danni cagionati dalle acque nel Friuli. Mailand.
  • Fabio Asquini; Carlo Amoretti (Hrsg.): Sui mezzi di togliere il difetto di legno. Mailand.

Einzelnachweise

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  1. Family tree of Giampietro Asquini. Abgerufen am 27. März 2023 (englisch).
  2. ADSI - Giornata Nazionale Palazzo Asquini. Abgerufen am 28. März 2023 (italienisch).
  3. Geographisch-statistische Beschreibung von See-Osterreich und der Cisalpinischen Republik: Nebst einer Landcharte worauf die Theilung des Venetianischen Staats und die neuen Gränzen der Cisalpinischen Republik genau angegeben sind. S. Linke, 1798 (google.com [abgerufen am 28. März 2023]).
  4. Elisabeth Antoine Crawford: Flavors of Friuli: A Culinary Journey Through Northeastern Italy. Equilibrio, 2010, ISBN 978-0-9703716-1-4 (google.de [abgerufen am 28. März 2023]).
  5. Picolit. Abgerufen am 28. März 2023.
  6. Antonio Fiammazzo: Raccolta di lettere inedite: con un’ appendice Dantesca. Domenico Del Bianco, 1891 (google.com [abgerufen am 28. März 2023]).
  7. David Gentilcore: Italy and the Potato: A History, 1550–2000. Bloomsbury Publishing, 2012, ISBN 978-1-4411-7369-0 (google.com [abgerufen am 28. März 2023]).
  8. Sir John Sinclair: The Code of Agriculture: Including Observations on Gardens, Orchards, Woods and Plantations. Sherwood, Neely, and Jones, 1819 (google.com [abgerufen am 28. März 2023]).
  9. John Baronet Sir Sinclair: Grundgesetze des Ackerbaues: Grundgesetze des Ackerbaues nebst Bemerkungen über Gartenbau, Obstbaumzucht, Forst-Cultur und Holzpflanzung .... Heubner, 1819 (google.com [abgerufen am 28. März 2023]).
  10. Arthur Young: ANNALS OF AGRICULTURE AND OTHER USEFUL ARTS. editor, 1785 (google.com [abgerufen am 28. März 2023]).
  11. Prospero Antonini (Count.): Il Friuli orientale. Studi. [With a map.] 1865 (google.com [abgerufen am 28. März 2023]).
  12. Via Fabio Asquini in Udine. Abgerufen am 28. März 2023 (italienisch).