Platting – Wikipedia

Platting an einer Pfeifenschnur

Platting oder Fancywork bedeutet „liebevolle Handarbeit mit Seilen und Knoten“. Vor allem zur Zeit der großen Segelschiffe hatten die Seeleute während Flauten (Windstille) viel Zeit und Muße, sich mit Handwerk zu beschäftigen. Seile, Taue, Tampen und Leinen boten Möglichkeiten, kunstvolle Verzierungen zu schaffen. Neben kunstvollen Knoten (Zierknoten) als Schmuck von Pfeifenschnüren, Messer und Marlspieker (Spleißnagel) oder Spleißen als Abschluss von Tauen wurden vor allem Leinen geflochten (Platting).

  • Durch Flach-Platting entstehen Bänder und Gürtel.
  • Geflochtene Gürtel aus Leder werden ebenfalls in Flachplatting ausgeführt.
  • In der Backstube bzw. Küche entstehen aus Teig Flachplattings in Form von Butterzopf und Hefezopf.
  • Bei Frisuren ist der Haarzopf meist ein „Drei-Strang-Flachplatting“.
  • Beim Militär dienen Plattings (z. B. Schützenschnüre) als Auszeichnung und Schmuck bei Militärparaden.

Rund-symmetrisches Flach-Platting

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Rund-symmetrisches Flach-Platting wird verwendet als Topfuntersetzer, Tischmatte oder als Teppich. Verbreitet sind auch ovale und beinahe rechteckige Formen als Schuhabstreifer. Wenn das Grundmuster mit einer Leine einmal gelegt ist, ist die Verbreiterung durch mehrere Lagen einfach.

Das ovale Platting misst 35 × 21 cm und ist aus 7 m Seil mit 10 mm Durchmesser gefertigt. Die Fußmatte misst 35 × 30 cm und ist aus 10 m Seil mit 10 mm Durchmesser gefertigt. Das gleiche Muster wird auch beim „Keltenkreuz“ angewandt.

Rund-Platting oder Vierkant-Platting wurde beispielsweise als kunstvoller Handgriff für den Klöppel der Schiffsglocke verwendet. Heute sieht man es oft als Schlüsselanhänger. Weitere Formen sind Kettenplatting, Schraubenplatting (auch Kronenplatting). Das Grundelement sind der Hahnepot, der Kreuzknoten und der Altweiberknoten.

Eine Grundform ist der Türkenbund, der oft als Markierung der Mittelstellung am Steuerrad verwendet wird, aber auch als Armband oder in Form eines Gilwell-Knotens als Halstuchknoten (meist in Leder).

Einzelnachweise

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  1. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Übersetzt von Gerhard Meyer-Uhl. Edition Maritim, Hamburg 1999, ISBN 3-922117-37-6, S. 372 ABoK #2243 (englisch: The Ashley Book of Knots.).
  2. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Übersetzt von Gerhard Meyer-Uhl. Edition Maritim, Hamburg 1999, ISBN 3-922117-37-6, S. 374 ABoK #2251 (englisch: The Ashley Book of Knots.).