Forum Gesseler Goldhort – Wikipedia

Forum Gesseler Goldhort als Anbau an das Kreismuseum Syke

Das Forum Gesseler Goldhort ist ein Museum in Syke, das ausgehend vom namensgebenden Goldhort von Gessel als bronzezeitlicher Depotfund eine archäologische Ausstellung präsentiert. Das Museum ist als Anbau dem Kreismuseum Syke angegliedert.

Der ab 2012[1] diskutierte Bau einer neuen Ausstellungsfläche für den im Jahr 2011 entdeckten Goldhort von Gessel sollte ursprünglich bis 2017[2] entstehen. Ein 2016 ausgelobter Architekturwettbewerb zur Realisierung eines Neubaus zählte über 100 Einreichungen. Entsprechend dem siegreichen Entwurf wurde ab 2018 ein pyramidenförmiger Bau mit 650 Quadratmetern Nutzfläche und einem zentralen Oberlicht errichtet, der mit Dachziegeln verkleidet wurde. Der zweigeschossige Museumsbau kostete rund 3,8 Millionen Euro.[3] Nach mehreren Verzögerungen fand die Museumseröffnung am 2. Oktober 2020 statt.[4]

Gestaltung und Sammlung

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Präsentation des Goldhorts

Das Museum verfügt über eine 240 Quadratmeter große Ausstellungsfläche im Obergeschoss des Gebäudes.[5] Im Erdgeschoss befindet sich neben einem Café das Mitmach-Labor, in dem ein Schaumagazin und sechs interaktive Forschertische sowie ein großformatiger Lackabzug untergebracht sind.[6]

Im Zentrum des Museums steht der Goldhort, der im Original dauerhaft im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover gezeigt wird. In Syke wurde er von der Museumseröffnung im Oktober 2020 bis Juni 2021 vollständig im Original präsentiert, wobei wegen der COVID-19-Pandemie in dieser Zeit kein regulärer Besucherbetrieb möglich war.[7] Seitdem sind in Syke nur abwechselnd einzelne Originalstücke des Goldhortes ausgestellt, die durch im 3D-Druck-Verfahren entstandene Kopien ergänzt werden.[8]

Die Museumsausstellung zeigt auf Basis umfangreicher Filmaufnahmen auch die Freilegung, Bergung, Untersuchung und Konservierung des Goldhorts. Daneben umfasst die Ausstellung weitere Funde, die bei den archäologischen Nachforschungen an etwa 120 Fundstellen entlang der Trasse der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL) und der Nord-West-Anbindungsleitung (NOWAL) entdeckt wurden. Ergänzend findet eine Einführung in archäologische Untersuchungsmethoden statt.[9]

  • Ralf Vogeding (Hrsg.): Forum Gesseler Goldhort. Entdecken, Forschen, Mitmachen am Kreismuseum Syke, Begleitheft zur Dauerausstellung, Syke 2020.
  • Nele Miethig: Forum Gesseler Goldhort. In: Antike Welt 5/2021, S. 84–87
Commons: Forum Gesseler Goldhort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tauziehen um Schatz in Syke. Hannoversche Allgemeine Zeitung, 26. April 2012, archiviert vom Original am 17. September 2021; abgerufen am 10. September 2021.
  2. Anke Seidel: Geldschatz für den Goldschatz. Kreiszeitung, 10. Juli 2015, abgerufen am 10. September 2021.
  3. Mariam Gegidze: Mehr Licht für den Goldhort: Museumserweiterung von Freitag Hartmann Architekten in Syke. Baunetz, 25. Januar 2021, abgerufen am 10. September 2021.
  4. Christina Gerlach: Gesseler Goldschatz hat jetzt ein eigenes Museum in Syke. NDR, 10. Februar 2020, abgerufen am 10. September 2021.
  5. Antonia Kleikamp: Wegen Corona: Goldhort-Schatz bleibt drei Monate länger in Syke. Die Welt, 10. Juni 2020, abgerufen am 10. September 2021.
  6. Ralf Vogeding (Hrsg.): Forum Gesseler Goldhort. Entdecken, Forschen, Mitmachen am Kreismuseum Syke, Begleitheft zur Dauerausstellung, Syke 2020, S. 100 f.
  7. Anke Seidel, Michael Walter: Wegen Corona: Goldhort-Schatz bleibt drei Monate länger in Syke. Kreiszeitung, 18. Februar 2021, abgerufen am 10. September 2021.
  8. Heyko Habben: Doppelter Goldschatz: Warum der Gesseler Goldfund kopiert wurde. buten un binnen, 29. September 2021, abgerufen am 10. September 2021.
  9. Ralf Vogeding (Hrsg.): Forum Gesseler Goldhort. Entdecken, Forschen, Mitmachen am Kreismuseum Syke, Begleitheft zur Dauerausstellung, Syke 2020, S. 15 f.

Koordinaten: 52° 55′ 15,7″ N, 8° 49′ 33,8″ O