Franz Nolde – Wikipedia
Franz Nolde (* 1. November 1909 in Lasdehnen; † 21. Mai 1981 in Schwedt) war ein deutscher Maler.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nolde war der Sohn eines Eisenbahners. Von 1926 bis 1929 machte er eine Lehre als Dekorationsmaler. Danach arbeitete er in seinem Beruf, ab 1932 selbständig. Von 1932 bis 1934 studierte er u. a. Landschaftsmalerei bei Alfred Partikel an der Kunstakademie Königsberg. Er trat in die NSDAP und 1933 in die SS ein, wo er zum SS-Rottenführer befördert wurde. Von 1939 bis 1945 war er während des Zweiten Weltkrieges im Kriegseinsatz.[1] 1942 heiratete er Ingeborg Kelch. Die Ehe ging später auseinander.
Aus der Kriegsgefangenschaft ging Nolde 1946 nach Meißen und arbeitete als freischaffender Künstler. 1948 schloss er sich der Dresdner Künstlergruppe Das Ufer an.
Er wurde Mitglied der SED. Von 1950 bis 1951 besuchte er die Landesschule des Kulturbundes zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands in Ostrau. Später arbeitete er in verschiedenen Funktionen des Verband Bildender Künstler der DDR (VBK), u. a. als Vorsitzender des Bezirksverbandes Dresden und bis 1963 als Mitglied der zentralen Leitung des Verbands in Berlin. 1952 besuchte er im Auftrag des VBK mit Willy Wolf u. a. in Hamburg, Lübeck, Oldenburg und Bremen Künstler-Ateliers.[2] Ab 1963 lebte und arbeitete Nolde als freier Künstler in Schwedt, wo der entsprechend der Vorgabe, unter die schaffenden Menschen zu gehen, eine vertragliche Bindung mit dem VEB PCK einging und u. a. 1964 einen Zirkel für Malerei und Grafik gründete, der seit 1992 als Malkreis „Franz Nolde“ weiter in einem eigenen Atelier und G.[3]
Nolde war seit 1949 auf sechs Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR vertreten. Er erhielt eine Anzahl von staatlichen und gesellschaftlichen Auszeichnungen. Seine Bilder sind prototypisch für den sowjetisch orientierten Sozialistischen Realismus dieser Zeit. Dieter Goltzsche nannte ihn „unbegabt“[4] und Karl Hermann Roehricht schrieb über ihn: „Er war ein perfekter, aber gehaltloser Redner, ein Lebenskünstler …ein sehr schwacher Maler.“[5]
Nolde war befreundet mit Ewald Schönberg.[6]
Darstellung Noldes in der bildenden Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Bergander: Bildnis Franz Nolde (Lithografie, 1953)[7]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Malerei und Zeichenkunst (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hüttenarbeit (Kohlezeichnung, ausgestellt 1947 auf der „Wanderkunstausstellung durch Westsachsen“ der Gruppe „Das Ufer“)[8]
- Elblandschaft bei Meißen/bei Diesbar (Aquarell, 1951; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[9]
- Die Moskwa bei den Leninhügeln (Aquarell; ausgestellt 1958/1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)[10]
- Das Erdölwerk im Winter (Tafelbild, Öl; um 1971; im Bestand des Brandenburgischem Landesmuseum für moderne Kunst, vormals Galerie Junge Kunst, Frankfurt/Oder)[11]
- Schwedter Landschaft (Tafelbild, Öl, 1971; ausgestellt 1972/1973 auf der VII. Deutschen Kunstausstellung)[12]
- Kaukasische Landschaft (Tafelbild, Öl, 1980; ausgestellt 1982/1983 auf der IX. Deutschen Kunstausstellung)[13]
Wandbilder (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Meißen-Keramik (1949; Auftragswerk für die 2. Deutsche Kunstausstellung; mit Rudolf Bergander und Walter Meinig)[14]
- Mansfelder Kupferschieferbergbau (Zyklus für die damalige Landesparteischule in Ballenstedt; mit Bergander, Rene Graetz und Horst Strempel; zerstört Anfang der 1950er Jahre)
Einzelausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1948 Meißen, Stadtmuseum (mit Rudolf Bergander und Walter Nikusch)
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Traugott Stephanowitz: Ein Künstler unserer Zeit. Zum Schaffen des Malers Franz Nolde. In: Bildende Kunst, Berlin. 18.1970, S. 12–15
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=Franz%20Nolde&index=obj-all
- https://www.deutschefotothek.de/gallery/freitext/Franz+%22nolde,+franz%22
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Nazis in der DDR. BHV Berlin Historica Berlin, 2009, S. 57 und 71
- ↑ Petra Jacoby: Kollektivierung der Phantasie? transcript Verlag, Bielefeld, 2015, S. 263
- ↑ Malkreis Franz Nolde – „Impressionen“ Malerei und Grafik mit virtuellem Rundgang – Kunstverein Schwedt (kunstverein-schwedt.de)
- ↑ „Aber zuletzt wird die Form selbst zum Erlebnis“, MCM ART Verlag, 2006, S. 73
- ↑ Karl Hermann Roehricht: Lebensläufe. Innenansichten aus der DDR. Morgenbuch Verlag, 1991; S. 62
- ↑ Dresdener Kunstblätter, Dresden, 1984, S. 41
- ↑ https://www.bildindex.de/document/obj32009786/mi10217a10/?part=0
- ↑ https://www.bildindex.de/document/obj30134197/mi10453g04/?part=0
- ↑ https://www.bildindex.de/document/obj30123462/mi10317d08/?part=0
- ↑ https://www.bildindex.de/document/obj30125583/mi10344a02/?part=0
- ↑ https://www.bildindex.de/document/obj20518357/mi09272g16/?part=0
- ↑ Schwedter Landschaft | Franz Nolde | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 17. Mai 2021.
- ↑ https://www.bildindex.de/document/obj30133389/mi10444c12/?part=0
- ↑ Hermann Müller: Über zehn Wandbilder. In: Bildende Kunst. Zeitschrift für Malerei, Graphik, Plastik und Architektur. Berlin. 3. Jahrgang Heft 3/1949, S. 330 (Abbildung) und 331
Personendaten | |
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NAME | Nolde, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 1. November 1909 |
GEBURTSORT | Lasdehnen |
STERBEDATUM | 21. Mai 1981 |
STERBEORT | Schwedt |