Käthe-Leichter-Preis – Wikipedia
Der Käthe-Leichter-Preis ist der österreichische Staatspreis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 1991 gestiftete Preis entstand auf Initiative des Historikers Herbert Steiner, der dabei von Frauenministerin Johanna Dohnal unterstützt wurde.[1] Er ist benannt nach der sozialdemokratischen Politikerin Käthe Leichter (1895–1942), die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurde. Die ursprünglich als "Staatspreis für die Frauengeschichte der Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung" gestiftete Auszeichnung wird vom Frauenministerium und Sozialministerium jährlich an zwei Frauen vergeben. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury.[2]
Neben dem Staatspreis wurden pro Jahr zwei weitere Frauen von der Österreichischen Nationalbank sowie der Kammer für Arbeiter und Angestellte mit "Anerkennungspreisen zum Käthe-Leichter-Preis" ausgezeichnet.
In den Jahren 2001 bis 2004 wurde der Käthe-Leichter-Preis nicht vergeben. Es waren die Jahre der schwarz-blauen Bundesregierung Schüssel I (mehrere Frauen im Kabinett, aber keine Frauenministerin) und die ersten Jahre der Bundesregierung Schüssel II, die seit 2003 wieder eine Frauenministerin umfasste.
Seit 2005 wird der Staatspreis nur mehr an eine Preisträgerin vergeben, alle anderen Ausgezeichneten erhalten Anerkennungspreise.
2022 wurde der Staatspreis durch das Frauenministerium neu konzipiert und laut eigener Aussage "erweitert und aufgewertet". Der Staatspreis wurde in "Österreichischer Staatspreis für Frauen" umbenannt. Es wurde daher 2022 kein Käthe-Leichter-Staatspreis vergeben. Der Käthe-Leichter-Lebenswerk-Preis und die zwei Käthe Leichter-Preise der AK Wien und der OeNB (ehemals Anerkennungspreise) bleiben bei ihren Namen.[3] Die Arbeiterkammer forderte Ministerin Susanne Raab daraufhin öffentlich auf, von der Streichung des Namens Käthe-Leichter-Staatspreis abzusehen. Auch Jurymitglieder und das Netzwerk der Käthe-Leichter-Alumnae zeigten sich irritiert.[4]
2023 wurde der Käthe-Leichter-Staatspreis wieder eingeführt und mit dem Käthe-Leichter Lebenswerkpreis sowie zwei Käthe-Leichter Anerkennungspreisen wieder vergeben. Die Preisverleihung fand unter dem Titel "Österreichischer Frauenpreis" statt. Es wurden die Grete-Rehor-Preise (benannt nach Grete Rehor, erste österreichische Ministerin und ÖVP-Politikerin) zusätzlich neu eingeführt und insgesamt 8 Preise unter diesem Titel verliehen, darunter ein Grete-Rehor-Staatspreis.
Käthe-Leichter-Preisträgerinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Käthe Leichter-Lebenswerk-Preis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verleihung des Lebenswerkpreises erfolgt gemeinsam mit dem Käthe-Leichter-Preis. Er wurde an folgende Trägerinnen verliehen:
- 2010 Erika Weinzierl
- 2011 Maria Schaumayer
- 2012 Gerda Lerner
- 2013 Cornelia Klinger[13]
- 2014 Freda Meissner-Blau
- 2015 Valie Export[7]
- 2016 Christine Nöstlinger
- 2017 Elfriede Hammerl[14]
- 2018 Ruth Wodak[15]
- 2019 Helene Klaar
- 2020 Karin Gutiérrez-Lobos[10]
- 2021 Edeltraud Hanappi-Egger[11]
- 2022 Irmgard Schmidleithner
- 2023 Tamar Çitak[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geschichte des Käthe-Leichter-Preises ( vom 8. April 2014 im Internet Archive) Bundeskanzleramt (Österreich), Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, Archiv
- ↑ Geschichte des Käthe-Leichter-Preises ( vom 8. April 2014 im Internet Archive) Bundeskanzleramt (Österreich), Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, Archiv
- ↑ Erster Österreichischer Staatspreis für Frauen an ÖFB-Frauenteam - Bundeskanzleramt Österreich. 20. Dezember 2022, abgerufen am 8. Dezember 2023.
- ↑ ORF at/Agenturen red: Kritik an Änderungen bei Käthe-Leichter-Staatspreis. 16. Dezember 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022.
- ↑ Käthe Leichter-Staatspreis 2008 an Univ.-Professorin Dr. Eva Kreisky verliehen ( des vom 27. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, FemTECH, 16. September 2008
- ↑ Käthe-Leichter-Preise - Preisträgerinnen 2014 ( des vom 19. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Artikel vom 16. Oktober 2014, abgerufen am 19. Oktober 2015.
- ↑ a b derStandard.at - Frauen-Lebenswerk-Preis 2015 für Valie Export, Käthe-Leichter-Staatspreis an Politikwissenschafterin Birgit Sauer. APA-Meldung vom 19. Oktober 2015, abgerufen am 19. Oktober 2015.
- ↑ Käthe-Leichter-Preise 2015 ( des vom 19. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 19. Oktober 2015.
- ↑ Käthe-Leichter-Preis. Abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ a b Schramböck: Käthe-Leichter Staatspreis holt Frauen vor den Vorhang. In: ots.at. 23. Dezember 2020, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- ↑ a b Käthe-Leichter-Preis. 2021, abgerufen am 29. Januar 2022.
- ↑ a b Grete Rehor-Staatspreis und Käthe Leichter-Staatspreis für Frauen vergeben. In: bundeskanzleramt.gv.at. 21. November 2023, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Frauen-Lebenswerk-Preis ( des vom 8. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bundeskanzleramt, Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, Archiv
- ↑ Starke Frauenstimmen ausgezeichnet: Lebenswerk-Preis geht an Elfriede Hammerl, Käthe Leichter-Staatspreis an Helene Maimann. OTS-Meldung vom 11. Oktober 2017, abgerufen am 16. Oktober 2017.
- ↑ Salzburger Nachrichten: "Lebenswerk-Preis" 2018 an Ruth Wodak verliehen. Artikel vom 10. September 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018.