Frida Christaller – Wikipedia

Frida Christaller (* 21. August 1898 in Stuttgart; † 8. Oktober 1991)[1] war eine deutsche Bildhauerin, die vor allem durch ihre Weihnachtskrippen bekannt wurde.

Die Tochter des Professors Paul Gottfried Christaller studierte zunächst an der Württembergischen Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Von 1925 bis 1930 studierte sie an der Württembergischen Akademie der bildenden Künste Stuttgart bei dem Bildhauer Ludwig Habich.[2] Ab 1930 war sie in eigenem Atelier im Heusteigviertel in Stuttgart tätig. Die aus einem evangelischen Elternhaus stammende Künstlerin war vom pietistischen Bund der Köngener beeinflusst[3] und begeisterte sich für die Friedensbewegung und – wie ihr Vater – zeitlebens für die Plansprache Esperanto.[4]

Frida Christallers Weihnachtskrippen aus Ton oder Holz finden sich in evangelischen Kirchen ihrer Heimat Württemberg. Über die heilige Familie und die Hirten aus der Weihnachtsgeschichte hinaus erweiterte sie die Krippen oft durch eine Gruppe von Kindern. Die Figuren der Großen Altarkrippe, 1938 für die Stuttgarter Markuskirche entstanden, wurden in kleinerer Ausführung lange im Kunstgewerbehandel verkauft und waren in evangelischen Pfarrhäusern und Privathaushalten beliebt.[5]

Neben ihrer Tätigkeit als Bildhauerin schuf sie auch Schattenrisse, etwa die Illustrationen zum pazifistischen Kinderbuch Pazifistische Kinderwelt von Otto Volkart und Anni Roettcher-Mertens (Stuttgart 1919).[6]

(Auswahl)

  • Bernhard Rüth, Ingeborg Rüth: Schwäbisch-alemannisches Krippenbuch. Weihnachtskrippen in Baden-Württemberg und Bayerisch-Schwaben. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2014, ISBN 3-89870-546-3, insbesondere S. 202
  • Margarethe Schmid: Frida Christaller (1898-1991). In: „…zur Krippe her kommet“ Evangelische Weihnachtstraditionen im Wandel. (= Kataloge und Schriften des Landeskirchlichen Museums; 13). Landeskirchliches Museum, Ludwigsburg 2005, S. 82–87
  • Eva Schury: Frida Christaller. Asketin – Bildhauerin – Pazifistin. In: Theologinnenkonvent Stuttgart (Hrsg.): Aufgespürt… Frauengeschichte in Stuttgarter Kirchengemeinden. TVT-Medienverlag, Tübingen 1999, ISBN 3-929128-19-5, S. 93–107
  • Christaller, Frida. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 19, Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-22759-0, S. 15.

Einzelnachweise

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  1. a b Österreichische Nationalbibliothek: Paul Gottfried Christaller – Leben und Werk (Memento vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive)
  2. Peter Weyrauch: Der Bildhauer Ludwig Habich (1872-1949). (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte; 77). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 1990, ISBN 3-88443-166-8, S. 25
  3. Rüth, S. 202
  4. 1913: Die gegen den Strom schwammen. Esperanto Stuttgart erinnert sich an seine Wurzeln in der Friedensbewegung
  5. Rüth, S. 202
  6. Katalogeintrag der DNB
  7. Zentralblatt der Bauverwaltung, Band 54 (1934), S. 330
  8. Diana Hofmann: Fast vereitelt die Währungsreform den Krippenkauf. Gott wird Mensch: 1948 hat die evangelische Kirchengemeinde Laupheim die Figuren angeschafft. In: Schwäbische Zeitung, 29. Dezember 2012, ohne Zugangsbeschränkung: Pressespiegel des Evangelischen Kirchenbezirks Biberach
  9. http://www.stiftung-haigstkirche.de/geschichte.html
  10. Gemeindebrief der Martinsgemeinde Freudenstadt, Dezember 2007/Januar 2008, S. 2 mit Abbildung (PDF)
  11. Irene Palm: Von Gottessohn und Menschenkindern. Die Tonkrippe von Frida Christaller in der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg. In: Weihnachtszeit im Landkreis Ravensburg. (= Zeit-Zeichen; 9). Kreissparkasse Ravensburg, Ravensburg 2012, S. 43 f.
  12. Abbildung siehe Facebook-Seite der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg
  13. Abbildung in Unsere Gemeinde. Zeitung der evangelischen Gehörlosen, 53. Jg. 2007, Heft 12, S. 6 (PDF)
  14. Abbildung: https://www.ecse.rpi.edu/~schubert/Christaller/Pictures/P-Helene-Christaller--Relief.jpg