Friedrich Franz Brockmüller – Wikipedia

Friedrich Franz Brockmüller vor einer Büste von Friedrich Ebert, 1930

Friedrich Franz Berthold Brockmüller (* 26. September 1880 in Schwerin; † 11. November 1958 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Bildhauer.

Friedrich Franz Brockmüller war das 11. Kind eines Fleischbeschauers und Patenkind des Großherzogs Friedrich Franz II. Er besuchte erfolgreich das Schweriner Realgymnasium. 1901 konnte er das Zeichenlehrerexamen an der Königlichen Kunstschule Berlin ablegen und ließ sich daraufhin als Lehrer in Lichterfelde nieder. In den Jahren 1904/06 studierte Brockmüller an der Akademischen Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Paul Meyerheim und Philipp Franck. Danach folgte eine Zeit bei dem bekannten Tierbildhauer August Gaul. Er befasste sich auch mit dem Studium der japanischen Kleinplastik und beherrschte das Ziselieren, Patinieren, Feuervergolden, Einlegen von Silber, Gold und Schmucksteinen. 1907 war Friedrich Franz Brockmüller als Studienrat Zeichenlehrer am Berliner Luisengymnasium. Kunstreisen führten ihn nach Tirol, Italien, Algerien, Belgien, Schweden, Dänemark, später auch in die USA. Als Soldat im Ersten Weltkrieg erlitt Brockmüller eine schwere Verwundung an der Hand, mühsam begann er mit Scherenschnitten die Folgen zu überwinden. Künstlerisch beschränkte sich das bildhauerische Werk insbesondere auf Tierplastiken, Statuetten, Büsten und Reliefs. Bewerbungen um größere Denkmäler und Brunnen blieben erfolglos.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Brockmüller Mitglied des nazistischen Frontkämpferbunds bildender Künstler und der Reichskammer der bildenden Künste. Er war auf Ausstellungen vertreten, u. a. von 1937 bis 1940 sowie 1942 auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen in München mit insgesamt dreizehn Arbeiten. Dabei zeigte er 1937 die Selbstbildnis-Porträtbüste Der Frontkämpfer (Bronze)[1]. 1938 erwarb dort Hitler die Kohlezeichnung Der Meldeläufer[2] und die Bronzeplastik Adlerkopf[3].

Der Maler Paul Brockmüller war Brockmüllers Bruder.

1904 Marabupärchen („Liebesgeflüster“)
1909 Hamster
~1914 Rotkehlchen
1919 Kakadu
1920 Blaukehlchen
1922 Opossum mit Jungen („Mutterliebe“)
1923 Haselmauspärchen
1923 Petschaft Haselmaus
1925 Kolibripärchen
1925 Haussperling
1926 Kapuzineraffe („Das Erwachen“ / „Don Antonios Erwachen“)
1927 Bullterrier
1927 amerikanischer Leopardenziesel
1928 Chepmunk
1929 Dompfaffenpärchen
1930 Mauswiesel
1932 Singender Kanarienvogel
1936 Adlerkopf
Büste Friedrich Ebert
1906 nicht näher bezeichnetes Grabmal auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg
1907 Statuette „Hockeyspieler“ als Wanderpokal für den Hockeyklub Hamburg-Uhlenhorst
~1913 Entwurf Reederei-Hemptenmacher-Brunnen für Rügenwalde
1914/32 „Selbstbildnis mit Stahlhelm
~1914 Statuette „Hanne Nütes Heimkehr
~1916 Kriegergedenktafel 1914/18 (Auftrag des Staates Preußen)
undatiert „Paetzold-Relief“ (Auftrag des Staates Preußen)
undatiert „Heinrich-Relief“ (Auftrag des Staates Preußen)
~1920 Reliefbildnis Ottmar Mergenthaler im Deutschen Museum München
1922 Entwurf für das „Grenadierdenkmal“ Schwerin (den Auftrag erhielt Wilhelm Wandschneider)
1931 Büste Friedrich Ebert
1932 Büste Paul von Hindenburg
1932 Büste Adolf Hitler
1939 Büste Richard Wossidlo
1922 Büste der Mutter Brockmüller
1932 Büste der Ehefrau Brockmüller

Einzelnachweise

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  1. Der Frontkämpfer, Selbstbildnis — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 13. April 2022.
  2. Der Meldeläufer — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 13. April 2022.
  3. Adlerkopf — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 13. April 2022.