Fuchshain – Wikipedia

Fuchshain
Stadt Naunhof
Koordinaten: 51° 17′ N, 12° 32′ OKoordinaten: 51° 16′ 56″ N, 12° 32′ 2″ O
Höhe: 140 m
Fläche: 4,11 km²
Einwohner: 946 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 04683
Vorwahl: 034297
Fuchshain (Sachsen)
Fuchshain (Sachsen)
Lage von Fuchshain in Sachsen

Fuchshain ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Naunhof im Landkreis Leipzig.

Blick auf Fuchshain

Fuchshain liegt etwa 12 Kilometer südöstlich der sächsischen Großstadt Leipzig in der Leipziger Tieflandsbucht. Nördlich der Ortslage verläuft die Bundesautobahn 38. Durch den Ort führt die Staatsstraße 46 GroßsteinbergLiebertwolkwitz, über die Kreisstraße 7901 besteht zudem Anschluss an Seifertshain.

Seifertshain Albrechtshain
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Naunhof
Großpösna Threna Köhra
Kirche
Paltrockmühle (1927 umgebaute Bockmühle)
Paltrockmühle im Jahre 2011

Die erste belegte Ortsnamenform datiert von 1267 als Wuchshol.[2] Diese Namensform weist höchstwahrscheinlich auf Höhlen, Einsenkungen oder Gruben hin, die um 1900 noch deutlich sichtbar gewesen sein sollen.[3]

Die Entstehung des Dorfes steht, wie die meisten anderen der Umgegend, mit der Ansiedlung fränkischer und thüringischer Siedler in Zeit von 1200 bis 1250 in Verbindung. Jedoch soll dieser Ort sowie der gesamte Höhenzug, auf dem u. a. Fuchshain liegt, bereits vor dieser Kolonisation besiedelt gewesen sein. Um 700 bis 900 sollen vereinzelte Siedler germanischer Abstammung hier gelebt haben, wovon Steinwerkzeuge, die auf der Fuchshainer Höhe ausgegraben worden sind, zeugen.
In einer Sandgrube gefundene Urnen sollen ebenso auf die Sesshaftigkeit von „Sorbenwenden“ vor der Besiedelung im 13. Jahrhundert hinweisen.[3]

Die früheste Nachricht über die Existenz eines Kirchenbaus in Fuchshainer datiert von 1521. In diesem Jahr wurde der Bau mit einem Altarraum an der Ostseite versehen, vordem bestand er lediglich aus Turm und Langhaus im Stile der Romanik.[4]

August Schumann nennt 1816 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Fuchshain betreffend u. a.:

„Es gehört schrifts. zum Rittergute Pomsen und hat eine Filialkirche von Seyfertshain; die Einwohner, 208 an der Zahl, besitzen 24 Hufen, 56 Pferde, 204 Kühe, 882 Schaafe; […].“[5]

Albert Schiffner ergänzt 1828 u. a.:

„Der Ort […] enthält ein kleines, doch einträgliches u. unsres Wissens mit eigener Schäferei versehenes Rittergutsvorwerk von Pomsen, einen Gasthof, eine Schmiede u. s. w., hat gegen 300 Bewohner, die auch viel Kohlgewächse bauen, und soll eine Thongrube besitzen.“[6]

1902 erfolgte ein Abbruch mit anschließendem Neubau der Kirche. Am 8. November 1903 wurde die neue Kirche geweiht, die Baukosten beliefen sich auf 73 059,50 Mark. Die Orgel stammt von der Firma Schmeisser aus Rochlitz.[4]

Zum 1. Januar 1999 wurde Fuchshain nach Naunhof eingemeindet.[7]

Entwicklung der Einwohnerzahl

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Jahr Einwohnerzahl[2][8]
1548/51 32 besessene Mann, 60 Inwohner, 25 Hufen
1764 31 besessene Mann, 4 Gärtner, 9 Häusler, 28 Hufen
1834 307
1871 488
1890 481
Jahr Einwohnerzahl
1910 656
1925 623
1939 647
1946 876
1950 916
Jahr Einwohnerzahl
1964 670
1990 645
1993 643
1995 846
1998 1172

Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Klaus Wolf (* 12. August 1938), ehem. Minister für Post- und Fernmeldewesen der DDR
  • Die Parochie Seifertshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, Sp. 779–796 (Digitalisat)
  • Cornelius Gurlitt: Fuchshain. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 19. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (1. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1897, S. 71.
Commons: Fuchshain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fuchshain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

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  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Naunhof, Stadt. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 8. Februar 2015.
  2. a b Vgl. Fuchshain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. a b Vgl. Die Parochie Seifertshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, Sp. 779–780 (Digitalisat)
  4. a b Vgl. Die Parochie Seifertshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, Sp. 789–791 (Digitalisat)
  5. Vgl. Fuchshain. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band. Schumann, Zwickau 1816, S. 15 f.
  6. Vgl. Fuchshain. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 970 f.
  7. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistischen Landesamts des Freistaats Sachsen, S. 13 (PDF-Datei; 38 kB), abgerufen am 29. Juli 2011.
  8. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Fuchshain im Regionalregister Sachsen, abgerufen am 29. Juli 2011.