Gaißau – Wikipedia
Gaißau | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 5,32 km² | |
Koordinaten: | 47° 28′ N, 9° 36′ O | |
Höhe: | 400 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.912 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 359 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6974 | |
Vorwahl: | 05578 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 14 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kirchstraße 3 6974 Gaißau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Reinhold Eberle (ÖVP) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (18 Mitglieder) | ||
Lage von Gaißau im Bezirk Bregenz | ||
Ortsbild aus nordöstlicher Richtung | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gaißau ist eine Gemeinde mit 1912 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Nordwesten des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gaißau erstreckt sich zwischen Bodensee und dem in Mäandern dahinfließenden Alten Rhein bis zu dessen Mündung im Rheinholz direkt an der Staatsgrenze zur Schweiz. Das Gemeindegebiet liegt zwischen 400 m Seehöhe ü.A. im Ortszentrum und 396 m ü. A. am Bodenseeufer. Von 579 ha Gesamtfläche sind 20,4 % Gewässer, 7,7 % sind bewaldet.
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Gaißau.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch ihre Lage im äußersten Westen des Rheindeltas grenzt die Gemeinde Gaißau im Westen und Süden an drei Schweizer Gemeinden des Kantons St. Gallen, im Osten an eine österreichische Gemeinde des eigenen Bezirks Bregenz sowie im Norden an den Bodensee (Internationales Gewässer[1]).
Thal | Höchst | |
Rheineck | St. Margrethen |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erstmalige urkundliche Erwähnung von Gaißau fand um 900 n. Chr. in einer Beschreibung des Gemeindebezirkes „Mark der Höchster“ statt.
Genauere Bezeichnungen über „Gaysowe“ beginnen erst im 14. Jahrhundert, als die Au zwischen Rheineck (heute auf dem Gebiet der Schweiz), St. Margrethen und Höchst zur „Mark Höchst“ gehörend, über die Grafen von Feldkirch zu Österreich kam. Nach den neuesten Geschichtsforschungen ist erwiesen, dass „Gaißow bi Rinegg“ ein Doppelhof war.
Der Name Gaißau entstand um 1400 und steht seitdem für das heutige Gemeindegebiet.
Wechselnder Besitz und Zugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1405 bis 1408 war das Gebiet der Rheinmündung bis Fußach als zu Feldkirch gehörend im Bund ob dem See unter St. Galler und Appenzeller Herrschaft.[2] Besitzer waren in der Folge die Herren von Rheineck, später ging der Besitz an das Kloster St. Gallen über. Auch nach dem Frieden von Basel im Jahre 1499 behielt das Kloster St. Gallen die meisten Rechte bis zur Auflösung 1798. Im Archiv des Klosters ist zu lesen:
- „Gaißawer gehörent zue Höchst in die Pfarrkirchen, zue Bregentz in Krieg, zue Rorschach ins Gricht, zue Gaißaw in Kirchhoff, zu Veldtkich an Galgen.“
Ab 1500 ist Gaißau eigenständig. 1755 bestätigte der Abt von St. Gallen die Gemeindeordnung, hatte jedoch das letzte Wort bei Gemeindebeschlüssen. Spätestens 1783 gehörte das Gebiet vermutlich schon zur – bereits 1765 an die Habsburger gefallenen – Grafschaft Hohenems.[3] 1798 wechselte Gaißau endgültig unter die vollständige Hoheit Österreichs.
Jüngere Änderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wurde die Gemeinde vor 1934 von einem Ammann, Hauptmann oder Vorsteher geleitet, so war dies ab 1934 ein Bürgermeister.
Bis zum 31. Dezember 1929 war Gaißau der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch und dem Bezirksgericht Dornbirn zugeordnet, wechselte aus verkehrstechnischen Gründen am 1. Jänner 1930 aber in die Zuständigkeit der Bezirkshauptmannschaft und des Bezirksgerichtes Bregenz. Von 1938 bis 1946 war Gaißau mit den Nachbargemeinden Fußach und Höchst in der Gemeinde Rheinau zusammengeschlossen.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gaißau ist innerhalb Vorarlbergs die Gemeinde mit der am stärksten steigenden Einwohnerzahl.[4] Der Ausländeranteil lag Anfang 2019 bei 12,1 Prozent.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche hl. Othmar
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gaißau gab es im Jahr 2017 86 Unternehmen bzw. 99 Arbeitsstätten mit 701 Beschäftigten.[6] Die Erwerbstätigenquote (15- bis 64-Jährige) lag bei 76,2 %, die Auspendlerquote bei 80,4 %.
Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. 2010 gab es in Gaißau 14 land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 184 ha bzw. 31,8 % der Gemeindefläche.[7]
Durch Gaißau führt die Landesstraße 19, die Gaißauer Straße, die in Höchst von der L202 Schweizer Straße abzweigt und bis zum Grenzübergang führt. Der Grenzübergang Gaißau/Rheineck für den Straßenverkehr über den Alten Rhein ist ein kleinerer Grenzübergang zwischen Österreich und der Schweiz. Es handelt sich um die nördlichste Grenzübertrittsmöglichkeit an der Staatsgrenze zwischen Vorarlberg und der Schweiz auf dem Landweg.
In Gaißau gibt es eine Volksschule mit 83 Schülern (Stand September 2017) sowie einen Kindergarten.
1904 wurde im Gaissau die erste österreichische Niederlassung der Kongregation Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf errichtet.[8] Im Missionshaus St. Josef wurden die Schwestern auf ihren Einsatz in der Mission vorbereitet, 1980 baute der Orden das Alten- und Pflegeheim.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Gaißau besteht aus 18 Mitgliedern. Nach der Gemeindevertretungswahl 2020[9] entfallen auf ÖVP 12 Mandate und auf SPÖ & Parteifreie sowie FPÖ je 3 Mandate. Als Bürgermeister wurde Reinhold Eberle (ÖVP) mit einer Zustimmungsquote von 70,05 % in Bürgermeisterdirektwahl wiedergewählt.
Wahlergebnisse bei Gemeindevertretungswahlen seit 1985:[10]
Jahr | Wahl berechtigte | Wahl beteiligung | ÖVP | SPÖ | FPÖ | Bürgermeisterdirektwahl (erst seit 2000 möglich) | |||
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1985 | 662 | 94,86 % | 62,54 %, 10 Mandate | 22,28 %, 3 Mandate | 15,18 %, 2 Mandate | ||||
1990 | 723 | 90,18 % | 58,86 %, 9 Mandate | 26,42 %, 4 Mandate | 14,72 %, 2 Mandate | ||||
1995 | 840 | 91,31 % | 66,35 %, 10 Mandate | 19,46 %, 3 Mandate | 14,19 %, 2 Mandate | ||||
2000 | 944 | 90,78 % | 53,85 %, 8 Mandate | 23,96 %, 4 Mandate | 22,19 %, 3 Mandate | Helmut Egelhofer: 66,58 %, Egon Gmeiner: 33,42 % | |||
2005 | 1012 | 71,05 % | 64,0 %, 10 Mandate | 20,15 %, 3 Mandate | 15,85 %, 2 Mandate | Reinhold Eberle: 79,52 %, Egon Gmeiner: 20,48 % | |||
2010 | 1198 | 70,87 % | 66,79 %, 10 Mandate | 14,22 %, 2 Mandate | 19,00 %, 3 Mandate | Reinhold Eberle: 85,60 % | |||
2015 | 1347 | 64,22 % | 65,37 %, 12 Mandate | 16,46 %, 3 Mandate | 18,17 %, 3 Mandate | Reinhold Eberle: 84,06 % | |||
2020 | 1434 | 56,42 % | 61,95 %, 12 Mandate | 20,44 %, 3 Mandate | 17,61 %, 3 Mandate | Reinhold Eberle: 70,05 % |
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ivo Brunner (* 1952), Schulpädagoge, Anglist, Lehrerbildner und Hochschulprofessor
- Bruno Oberhammer (* 1946), Komponist, Organist und Musikpädagoge
- Lorena Baljak (* 2006), Österreichische Nationalspielerin Handball
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 80214 – Gaißau. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://web.archive.org/web/20210516231501/https://www.igkb.org/der-bodensee/rechtsverhaeltnisse-am-bodensee/
- ↑ Volaucnik: alle woltent Appenzeller sin. (PDF) In: Feldkirch Aktuell/6.2005, S. 46 ff. (PDF). Stadt Feldkirch, Juni 2005, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2018; abgerufen am 8. Oktober 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Karte Vorarlbergs (von 1783) In: Wikimedia Commons.
- ↑ Gaißau − Gemeindevertretung − Protokollauszüge Sitzungen − 10. Mai 2017. Abgerufen am 2. Oktober 2019.
- ↑ Statistik des Bevölkerungsstandes – Bevölkerung am 1.1.2019 nach Staatsangehörigkeit bzw. Geburtsland und Gemeinden. In: statistik.at. Statistik Austria, 21. Mai 2019, abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Abgestimmte Erwerbsstatistik 2017, Arbeitsstättenzählung 2017, mit Stichtag 31.10.2017. Gebietsstand 2019. In: statistik.at. Statistik Austria, 28. Juni 2018, abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Gaißau – 7.1 Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen nach Erwerbsart. (PDF) In: statistik.at. Statistik Austria, 2010, abgerufen am 8. Oktober 2018.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 7. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeindevertretungswahl 2020 http://apps.vorarlberg.at/wahlen/wahl/GV/GV_2020-09-13/Gaißau/Stimmen
- ↑ http://apps.vorarlberg.at/wahlen/wahl/GV