Galleria d’Arte Moderna (Mailand) – Wikipedia

Civica galleria d’arte moderna di Milano

Die Civica galleria d’arte moderna di Milano (Städtische Galerie Moderner Kunst) ist ein Museum in Mailand, gegründet im Jahr 1921. Sie beherbergt die wichtigste Sammlung italienischer Kunst des 19. Jahrhunderts in der Lombardei und befindet sich in der Villa Reale.

Interieur

Die Villa Reale in Mailand, heute Villa Comunale, vormals Villa Belgioioso oder Villa Belgiojoso Bonaparte, ist ein Stadtpalais, welches zwischen 1790 und 1796 vom Architekten Leopoldo Pollack im Auftrag des Grafen Ludovico di Barbiano e Belgiojoso errichtet wurde. Es handelt sich um ein Paradebeispiel des Klassizismus, der die Architektur der lombardischen Hauptstadt von 1750 bis 1850 geprägt hat. Die Rückseite des Gebäudes befindet sich in der Via Palestro 16, seit 1921 mit dem Eingangsbereich zur Galleria d’arte moderna. Aus den oberen Stockwerken ergibt sich ein Blick auf die Indro Montanelli-Gärten an der Porta Venezia. Die mächtige Vorderseite des Stadtpalais zeigt zu einem Garten im englischen Stil, ebenfalls von Leopoldo Pollack entworfen. Zur Ausstattung zählen Skulpturen von Luigi Acquisti und Gemälde von Antonio Canova.

Der Gebäude heißt heute offiziell Villa Comunale.

Die Stadt Mailand beschloss im Jahr 1903 alle Werke der damals zeitgenössischen Kunst, die als Leihgaben oder Schenkungen in ihren Besitz gelangten, in einer eigenständigen Institution auszustellen. Ab 1877 wurde die Sammlung im Salone dei Giardini Pubblici beim Castello Sforzesco gezeigt. Im Jahr 1920 übergab der Staat der Stadt die Villa Reale, die als bestens geeignet für das Museum angesehen wurde. Im Jahr darauf wurde die Civica galleria d’arte moderna di Milano eröffnet.[1][2]

Die Hauptwerke sind überwiegend italienischer und französischer Herkunft, aus dem 19. Jahrhundert, einerseits vom Historismus bis zum FuturismusFrancesco Hayez, Giuseppe De Nittis, Giovanni Segantini, Giacomo Balla, Umberto Boccioni, andererseits vom Impressionismus bis zu Kubismus und FauvismusÉdouard Manet, Francesco Filippini, Paul Cézanne, Auguste Renoir, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Pablo Picasso. Es finden sich aber auch einige Werke deutscher, niederländischer und skandinavischer Künstler in der Galerie, beispielsweise ein Sonnenuntergang nach einem Gewitter in Porto Venere von Andreas Achenbach aus dem Jahr 1857.

Das Museum beheimatet auch zwei bedeutende Privatsammlungen der Lombardei, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Sammlungen ergänzten. Der Tabakmagnat Carlo Grassi (1886–1950) erwarb eine Vielzahl italienischer Kunstwerke des 19. und 20. Jahrhunderts sowie impressionistische und postimpressionistische Gemälde aus Frankreich. Die Sammlung von Giuseppe Vismara (1903–1975), gestiftet unmittelbar nach seinem Tod, besteht ebenfalls überwiegend aus italienischen und französischen Arbeiten, jedoch mit stärkeren avantgardistischem Bezug, mit Werken von Giorgio Morandi, Massimo Campigli und Filippo De Pisis einerseits, Raoul Dufy, Amedeo Modigliani, Matisse und Picasso andererseits.

Einzelnachweise

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  1. Le città d'arte: Milano, Guide brevi Skira, hg. 2008, verschiedene Autoren (ital.)
  2. Milan, Lonely Planet Encounter Guides, 1st Edition, Januar 2009 (engl.)

Koordinaten: 45° 28′ 20,8″ N, 9° 11′ 59″ O