Georg Lucas – Wikipedia
Georg Heinrich Martin Lucas (* 15. Mai 1865 in Hanau; † 13. April 1930[1] in Berlin) war ein deutscher Richter und Reichstagsabgeordneter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lucas besuchte die Hohe Landesschule (Hanau). Nach dem Abitur begann er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Philipps-Universität Marburg Rechtswissenschaft zu studieren. 1886 wurde er im Corps Hasso-Nassovia aktiv.[2] Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. 1888 wurde er Gerichtsreferendar und 1892 Gerichtsassessor. 1894/95 war er Syndikus der Stadt Northeim und ab 1899 Amtsrichter in Langenselbold. Im selben Jahr promovierte er an der Universität Leipzig zum Dr. iur.[3] Vom 30. Juli bis 1. Dezember 1906 nahm er als einer von vier Reichstagsabgeordneten an einer parlamentarischen Studienreise nach China und Japan teil. Ab 1908 wirkte er als Amtsgerichtsrat in Wiesbaden, ab 1909 als Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht Frankfurt am Main. 1909 wurde er als Vortragender Rat in das Reichsjustizamt berufen.[1] 1915 kam er von der Front an das neugebildete Reichsschiedsgericht für Kriegswirtschaft und Kriegsbedarf.[1] 1920 wurde er zum Präsidenten des daraus hervorgegangenen Reichswirtschaftsgerichts berufen und Ende 1923 zum Vorsitzenden des Kartellgerichts beim Reichswirtschaftsgericht bestellt.[1]
Er war Oberleutnant der Landwehr-Infanterie II. Aufgebot, Mitglied des Kreisausschusses und Kreistags des Kreises Hanau und des Kommunallandtags für den Bezirk Kassel. Von 1903 bis 1907 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 8 (Hanau, Gelnhausen) für die Nationalliberale Partei. Bei der erneuten Wahlkandidatur 1907 verlor er sein Mandat an den SPD-Kandidaten Gustav Hoch. Er veröffentlichte eine Reihe von Beiträgen in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geheimer Oberregierungsrat[1]
- Ehrenmitglied des Corps Hasso-Nassovia (16. Juli 1929)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Kalkoff: Nationalliberale des Reichstags und der Einzellandtage 1867-1917, Berlin 1917.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 248.
- Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 130.
- Max Schwarz: MdR. Biographisches Handbuch des Reichstags, Hannover 1966.
- Clemens Zacher: Die Entstehung des Wirtschaftsrechts in Deutschland, Berlin 2002.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lucas, Georg Heinrich Martin in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Georg Heinrich Martin Lucas. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Lucas, Georg Henry Martin. Hessische Biografie. (Stand: 4. September 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Wilhelm Köppel: [Nachruf] Präsident Dr. Lucas, DJZ, Jahrgang 35 (1930), Sp. 612f.
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 101/463.
- ↑ Dissertation: Über den Tausch
Personendaten | |
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NAME | Lucas, Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Lucas, Georg Heinrich Martin (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Richter und Politiker |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1865 |
GEBURTSORT | Hanau |
STERBEDATUM | 13. April 1930 |
STERBEORT | Berlin |