Georg Ludwig Kobelt – Wikipedia
Georg Ludwig Kobelt (* 12. März 1804 in Kork bei Kehl; † 18. Mai 1857 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Anatom.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein Vater war der Arzt Christian Ludwig (1765–1810), seines Zeichens Oberarzt im französischen Garde-Grenadier-Regiment Murat. Nach seiner Militärzeit war er dann Amtsarzt in Kork. Seine Mutter war Wilhelmine Otto aus Kork. Kobelt begann 1824 das Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg, wechselte 1827 zur Medizin und wurde 1833 promoviert. 1833 erwarb er die Facultas legendi, wandte sich vornehmlich der Anatomie zu und wurde 1835 Prosektor in Heidelberg. Seit 1841 in gleicher Stellung in Freiburg im Breisgau tätig, wurde er dort 1844 außerordentlicher Professor und 1847 ordentlicher Professor sowie Vorstand der Anatomischen Anstalt. Er veröffentlichte 1844 eine detaillierte Beschreibung der Klitoris und wies auf die geringe Bedeutung der Vagina für das Lustempfinden der Frau hin. Kobelt stellte über 1200 Präparate für die Heidelberger und Freiburger Sammlungen her und schrieb unter anderem Die männlichen und weiblichen Wollust-Organe des Menschen und einiger Säugetiere (1844).
Er war der Onkel von Wilhelm Kobelt (1865–1927).
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Diss. inaug. med. sistens disquisitionem historicam de cordis et praecordium vitiis organicis cura Valsalviana et Albertiana persanandis. Dissertation, Heidelberg 1833
- Beiträge zur Anatomie und Physiologie. Heidelberg 1840
- Die männlichen und weiblichen Wollustorgane des Menschen und einiger Säugethiere u.s.w. Freiburg 1844 (Online-Faksimile in der digitalen Bibliothek der UB Heidelberg, Digitalisat bei Google Books)
- französische Übersetzung von H. Kaula: De l’appareil du sens génital des deux sexes dans l’espèce humaine et dans quelques mammifères, au point de vue anatomique et physiologique. Berger-Levrault, Strasbourg / Labé, Paris 1851 (Digitalisat bei Google Books)
- Der Nebeneierstock des Weibes, das längst vermisste Seitenstück des Nebenhodens des Mannes entdeckt. Ein Beitrag zur Entwicklungs-Geschichte der Genitalien und zur Aufklärung der Zwitterbildungen beim Menschen und den Säugethieren. Heidelberg 1847 (Online-Faksimile in der digitalen Bibliothek der UB Heidelberg)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helen O’Connell, Kalavampara Sanjeevan und John Hutson: Anatomy of the clitoris. In: Journal of Urology, 174(4 Part 1), 1189–1195, 2005.
- Barbro Kuhlo: Kobelt, Georg Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 242 f. (Digitalisat).
- Philipp Jacob Wernert: Lebenskunde über Dr. Georg Ludw. Kobelt, gewesenen Professor der Medicin und Director der anatomischen Anstalt an der Albert-Ludwigs-Hochschule zu Freiburg im Breisgau. Im Umrisse zunächst für dessen Freunde und Schüler dargestellt. Wangler, Freiburg i. Br. 1860 (Digitalisat in der Universitätsbibliothek Heidelberg).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Ludwig Kobelt (Kurzbiographie) auf whonamedit.com (englisch)
- Georg Ludwig Kobelt (1804-1857) (Kurzbiographie) auf ub.uni-heidelberg.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Barbro Kuhlo: Kobelt, Georg Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 242 f. (Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Kobelt, Georg Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Anatom |
GEBURTSDATUM | 12. März 1804 |
GEBURTSORT | Kork bei Kehl |
STERBEDATUM | 18. Mai 1857 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |