Gestüt Lipica – Wikipedia
Das Gestüt Lipica ist ein Gestüt im Ortsteil Lipica (italienisch Lipizza) in der Gemeinde Sežana in Slowenien, unweit der italienischen Grenze. Der Ortsteil ist der Namensgeber für die weißen Lipizzaner-Pferde. Lipica zählt zu den beliebtesten Zielen für Ausflüge in die Karstregion.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte des Gestüts ist eng mit denen der Lipizzaner verbunden und reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Das Gestüt wurde um 1580 von Erzherzog Karl gegründet, da der Habsburger Adel für Paradeauftritte immer wieder Pferde begehrte. Die Zucht der schneeweißen Lipizzaner war bereits anfänglich sehr erfolgreich. Es handelte sich um eine Kreuzung andalusischer Hengste mit einheimischen Stuten. Deren Gelehrsamkeit und Robustheit brachte die Pferde zunächst zu Dressurzwecken nach Wien, sie wurden später vor allem in der Spanischen Hofreitschule beim kaiserlichen Hof vorgeführt.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges mussten die Pferde evakuiert werden und kamen über Umwege hauptsächlich ins österreichische Bundesgestüt Piber und das italienische Staatsgestüt in Monterotondo. Das Gestüt in Lipizza konnte sich erst nach langer Zeit von diesem Verlust erholen und hat mittlerweile wieder ein erfolgreiches Zuchtprogramm von Lipizzanern.[1][2]
Besichtigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Führungen werden im Gestüt in verschiedenen Sprachen zu festgelegten Zeiten angeboten. Eine Besichtigungsfahrt des weitläufigen Geländes ist mittels Kutsche möglich. Es gibt zudem Vorführungen der klassischen Lipizzaner-Dressurreitschule, die musikalisch begleitet werden und bei der unter anderem Kapriolen gezeigt werden. Weiterhin werden Reitstunden und geführte Ausritte angeboten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Nürnberger: Auf den Spuren der Lipizzaner. Olms Ag, Hildesheim 1998, ISBN 3-487-08393-0.
- Heinz Nürnberger: Der Lipizzaner. Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1993, ISBN 3-89432-404-X.
- Martin Haller: Lipizzaner. Cadmos Verlag, Brunsbek 2003, ISBN 3-86127-384-5.
- Ilona Kirsch: Lipizzaner – Individualisten für Idealisten – ein Rasseportrait abseits von Glanz und Glamour. Fruehtau-Verlag, Kiel, ISBN 3-9808715-1-7.
- Georg Kugler, Wolfdieter Bihl: Die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule. Pichler, Wien 2002, ISBN 978-3-85431-284-0.
- Frank Westerman: Das Schicksal der weißen Pferde. Eine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts. München 2012, ISBN 978-3-406-63088-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz des Lipizzaner-Gestüts Lipica (deutsch)
- Lipica auf slovenia.info (deutsch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lipica : Tradicija, ki živi : Living tradition. Werbebroschüre des Gestüts
- ↑ Geschichte des Gestüts und Lipizzaner: Wichtige historische Meilensteine: 20. Jahrhundert. lipica.org (abgerufen am 1. April 2016).
Koordinaten: 45° 39′ 59,2″ N, 13° 52′ 55,4″ O