Girolamo Mei – Wikipedia

Titelseite des Discorso

Girolamo Mei (* 27. Mai 1519 in Florenz; † Juli 1594 in Rom) war ein italienischer Historiker und Humanist.

Mei war Schüler von Piero Vettori. Laut Boëthius war er der erste Europäer, der die antike griechische Musiktheorie untersuchte, und seine Ergebnisse in De modis musicis Antiquorum (zwischen 1568 und 1573 geschrieben, aber nicht veröffentlicht) niederlegte[1]. Sein Discorso sopra la musica antica et moderna wurde 1602 in Venedig von Giovanni Battista Ciotti gedruckt.

Mei stellte die – wohl falsche – These auf, dass die großen griechischen Tragödien der Antike eigentlich gesungen worden seien und nicht als gesprochene Werke konzipiert waren. Dabei korrespondierte er mit seinem Schüler Vincenzo Galilei. Da die Polyphonie mit seiner Vorstellung des antiken Gesangs nicht vereinbar war, propagierte er einstimmige Musik. Seine Thesen wurden der 1569 von Antonio degli Albizzi (1547–1606) gestifteten Accademia degli Alterati bekannt, und ihrer Untereinheit, der Florentiner Camerata.

Aus seinen Thesen entstand in Florenz zum Ende des 16. Jahrhunderts der Rezitativ-Stil (Sprechgesang mit Instrumentalbegleitung), aus dem wiederum Monodie, Musikdramen und Oper entstanden.

Einzelnachweise

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  1. Erst 1991 von Tsugami Eisuke veröffentlicht (Nachweis (Memento des Originals vom 16. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/opac.sbn.it im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale)