Gnaeus Domitius Ahenobarbus (Konsul 32) – Wikipedia

Gnaeus Domitius Ahenobarbus

Gnaeus Domitius Ahenobarbus († 40 oder 41 n. Chr.) war ein römischer Politiker der frühen Kaiserzeit und der Vater des späteren Kaisers Nero.

Gnaeus Domitius Ahenobarbus war ein Sohn von Lucius Domitius Ahenobarbus (Konsul 16 v. Chr.) und Antonia der Älteren, der Tochter des Marcus Antonius und der Octavia, und damit ein Großneffe des Augustus.[1] Im Jahr 28 n. Chr. verheiratete ihn Kaiser Tiberius mit der jüngeren Agrippina, der Tochter des Germanicus.[2] Er hatte mit ihr ein Kind, den im Jahr 37 geborenen Lucius Domitius Ahenobarbus, den späteren Nero.[3] Im Jahr 32 war Domitius (ungewöhnlicherweise das ganze Jahr lang) consul ordinarius.[4]

Wegen Inzests mit seiner Schwester Domitia Lepida und Majestätsbeleidigung wurde er im Jahr 37 gerichtlich belangt, ferner als Liebhaber der Albucilla in deren Prozess verwickelt; er entging aber durch das damals erfolgte Ableben des Kaisers Tiberius einer Verurteilung.[5] Er starb wenig später an einem Ödem in der Stadt Pyrgi,[6] als sein Sohn Lucius drei Jahre alt war.[7] Sein Tod wird in der modernen Forschung unterschiedlich eingegrenzt, etwa auf Anfang 40 n. Chr.[8], auf „wohl“ 40[9], auf Ende 40 oder frühen Januar 41,[10] auf Dezember 40[11] oder konkret auf die Tage „zwischen dem 15. Dezember 40 und dem 24. Januar 41“[12].

  1. Velleius Paterculus, Historia Romana 2, 72, 3; Tacitus, Annalen 4, 75.
  2. Tacitus, Annalen 4, 75.
  3. Sueton, Nero 5f.
  4. Cassius Dio, Römische Geschichte 58, 20, 1; u. a.
  5. Sueton, Nero 5, 2; Tacitus, Annalen 6, 47, 2 und 6, 48, 1; Cassius Dio, Römische Geschichte 58, 27, 2ff.
  6. Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology, page 86 (v. 1). 5. August 2011, abgerufen am 20. Juni 2024.
  7. Sueton, Nero 6, 3.
  8. Edmund Groag: Domitius 25. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,1, Stuttgart 1903, Sp. 1331–1333, hier Sp. 1333.
  9. Werner Eck: Domitius II,1. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 755.
  10. Jesper Carlsen: The Rise and Fall of a Roman Noble Family. The Domitii Ahenobarbi 196 BC – AD 68. University Press of Southern Denmark, Odense 2006, ISBN 978-87-7838-996-1, S. 84.
  11. R. M. Geer: Notes on the Early Life of Nero. In: Transactions and Proceedings of the American Philological Association. Band 62, 1931, S. 57–67, hier S. 61.
  12. Hans Martinet: C. Suetonius Tranquillus, Die Kaiserviten / De vita caesarum. Berühmte Männer / De viris illustribus. Lateinisch–deutsch. Herausgegeben und übersetzt (Sammlung Tusculum). 4., korrigierte Auflage, Akademie-Verlag, Berlin 2014, S. 1147.