Gräberfeld von Rössen – Wikipedia

Drei Gräber vom Gräberfeld von Rössen; Museum für Vor- und Frühgeschichte, Berlin. V. l. n. r.: Nr. 6 (kulturelle Zuordnung unsicher), Nr. 2 (Beigaben der Rössener und Gaterslebener Kultur), Nr. 13 (vermutl. Rössener Kultur)

Das Gräberfeld von Rössen war ein jungsteinzeitliches Gräberfeld in Rössen, einem Ortsteil von Leuna im Saalekreis (Sachsen-Anhalt). Zwischen 1879 und 1890 wurden hier über 100 Brand- und Körpergräber gefunden, die hauptsächlich der Rössener Kultur (4600–4450 v. Chr.) und der Gaterslebener Kultur (4500–4000 v. Chr.) angehören. Ein einzelnes Grab gehörte der Linienbandkeramik (5500–4800 v. Chr.) an, ein weiteres evtl. der Baalberger Kultur (4000–3400 v. Chr.). Das Gräberfeld von Rössen ist damit das größte jungsteinzeitliche Gräberfeld Mitteldeutschlands.[1] Die Grabinventare veranlassten Alfred Götze 1900 zur Erstbeschreibung der Rössener Kultur, wodurch das Gräberfeld zum namensgebenden Fundort wurde. Etwas weiter südlich wurden 1918 weitere Gräber sowie Siedlungsreste gefunden, die sich neben den beiden genannten Kulturen der Stichbandkeramik (4900–4600 v. Chr.), der Baalberger Kultur und der Salzmünder Kultur (3400–3100 v. Chr.) zuordnen ließen.

Das Gräberfeld lag am westlichen Hochufer der Saale südöstlich des historischen Ortskerns von Rössen und ist heute vollständig durch die Villensiedlung Neu Rössen überbaut. Es reichte etwa von der heutigen Merseburger Straße bis zum Stadtpark Leuna. Einige hundert Meter nördlich liegt der 1918 und 1925 untersuchte endneolithische Grabhügel von Rössen und nur wenig südlich von diesem, direkt an der Bahnstrecke Merseburg–Leipzig-Leutzsch der Wall von Rössen, an dessen Rändern 1915 im Vorfeld der Errichtung der Bahntrasse weitere neolithische Gräber entdeckt wurden.

Forschungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gräberfeld von Rössen während der Ausgrabung (1889)

Da sich das Gräberfeld zum Teil über einen Steinbruch erstreckte, waren wohl schon Mitte des 19. Jahrhunderts erste vorgeschichtliche Funde aufgetaucht. Sie erweckten ab 1879 das Interesse des damals in Merseburg ansässigen und später nach Deggendorf übersiedelten August Nagel, der zunächst Einzelfunde sammelte und zwischen 1882 und 1890 großflächige Grabungen durchführte. Der Wert dieser Grabungen ist zwiespältig, da Nagel einerseits kurze Notizen veröffentlichte, aber weder einen Plan des Gräberfeldes anfertigte noch Lage und Ausrichtung der einzelnen Gräber vermerkte. Andererseits legte er großen Wert darauf, dass die Skelette mitsamt den Beigaben in Originallage geborgen wurden, wodurch sie eine große wissenschaftliche Bedeutung behielten. Insgesamt legte Nagel wohl etwa 100 Gräber frei, von denen 22 vollständig waren. 66 waren unvollständig erhalten und vom Rest wurden nur noch Einzelstücke vorgefunden. Den Großteil seiner Funde verkaufte Nagel an das Museum für Völkerkunde Berlin, heute gehören sie zur Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte. Jeweils ein Grab der Rössener Kultur gelangte ins Museum für Völkerkunde Hamburg (heute im Archäologischen Museum) und ins Germanische Nationalmuseum nach Nürnberg. Einzelne Gefäße gelangten ins Schlossmuseum Mannheim.

Parallel zu Nagel grub im Juli 1882 Hans von Borries aus Halle (Saale), der fünf Gräber bergen konnte. Weitere Gräber barg 1918 Nils Niklasson. Die Funde aus diesen beiden Grabungen befinden sich heute im Besitz des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und sind teilweise im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt.

Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Funde begann 1900 mit Alfred Götze, der anhand eines Teils der gefundenen Gefäße eine neue jungsteinzeitliche Kultur, die Rössener Kultur, definierte. Eine vollständige monografische Bearbeitung der Gräber der Rössener Kultur legte erstmals 1938 Franz Niquet vor. Die Gefäße der Gaterslebener Kultur wurden zunächst als „Brandgräberkeramik“ bezeichnet und ihre Zuordnung war anfangs unklar. Von verschiedenen Forschern wurde eine Zugehörigkeit zur Jordansmühler Kultur, zu einer von dieser stark beeinflussten Lokalgruppe der Rössener Kultur oder zur Baalberger Kultur angenommen. Eine Eigenständigkeit der Gaterslebener Kultur konnte erst 1953 von Ulrich Fischer dargelegt werden. Hermann Behrens legte 1968 eine Aufarbeitung der Gaterslebener Funde aus Rössen vor. Hierbei nahm er auch zahlreiche Gräber auf, die bis dahin von Niquet der Rössener Kultur zugerechnet worden waren.

Bei den Grabungen zwischen 1882 und 1890 sowie 1918 wurden insgesamt 91 sichere Gräber geborgen. Hinzu kommen zahlreiche Einzelfunde, die auf weitere Gräber schließen lassen. Die genaue Lage der Gräber dokumentierte Nagel nicht, nur gelegentlich wurde die Lage einzelner Gräber zueinander vermerkt. Genauer verfuhr hier von Borries, der östlich von Nagels Grabungsgebiet fünf Bestattungen bergen konnte. Nach Götze, der sich wohl im Wesentlichen auf Nagels kurze Berichte stützte, bildeten die Gräber zwei Gruppen: Östlich befanden sich die Körpergräber und direkt westlich anschließend die Brandgräber. Niklassons Grabungen fanden südlich der zuvor untersuchten Flächen statt. Er konnte zwei weitere Brandgräber und die Reste eines möglichen dritten bergen.

Bei den 91 gesicherten Gräbern handelt es sich um elf sichere und drei wahrscheinliche Brandgräber und 76 sichere Körpergräber. Bei einem Grab liegen keine Angaben vor, die Art der Beigaben macht jedoch ein Körpergrab wahrscheinlich. Bei den Körpergräbern wurde nur in zehn Fällen die Orientierung des Bestatteten vermerkt. Acht Tote waren in süd-nördlicher und zwei in ost-westlicher Richtung bestattet worden. In 33 Fällen wurde die Lage des Skeletts dokumentiert. Die Toten waren ausnahmslos in rechter Hockerlage beigesetzt worden.

Die kulturelle Zuordnung der einzelnen Gräber wurde mehrfach redigiert. Niquet ordnete 65 Gräber der Rössener Kultur, 15 der Jordansmühler Kultur, eines der Linienbandkeramik und eines der Baalberger Kultur zu. Bei neun Gräbern war die Zuordnung unklar. Fischer ordnete die von Niquet als Jordansmühler Gräber angesprochenen Bestattungen der von ihm neu definierten Gaterslebener Kultur zu, ging ansonsten aber mit Niquets Zuordnungen größtenteils konform. Von drei ursprünglich der Rössener Kultur zugeordneten Gräbern und einem unberücksichtigten Grab ordnete Fischer zwei mit Sicherheit und zwei unter Vorbehalt der Gaterslebener Kultur zu. Behrens unternahm bei seiner Durchsicht des Materials größere Neuzuordnungen. Er zählte 21 Gräber zur Rössener Kultur und 30 zur Gaterslebener Kultur. Die Grabinventare von acht Gräbern wiesen Merkmale beider Kulturen auf. Bei 31 Gräbern erschien ihm keine sichere kulturelle Zuordnung möglich; hierzu zählt auch Grab Nr. 55, das Niquet und Fischer der Baalberger Kultur zuordneten, das nach Behrens aber sowohl der Baalberger als auch der Gaterslebener Kultur angehören könnte. Bei der Zuordnung des linienbandkeramischen Grabes ging Behrens mit Niquet konform.[2]

Da ein Gesamtplan fehlt, sind Aussagen zur Belegungsgeschichte des Gräberfelds nur sehr begrenzt möglich. Nach Behrens scheint es aber eher unwahrscheinlich, dass hier eine strenge Aufeinanderfolge verschiedener Kulturen vorlag. Vielmehr ist eine recht starke Durchdringung der Rössener und der Gaterslebener Kultur festzustellen. Dies macht sich zum einen an den gemischten Grabinventaren bemerkbar, aber auch an der Ausrichtung der Toten. Begräbnisse der Rössener Kultur sind typischerweise noch in bandkeramischer Tradition ost–west-orientiert, Begräbnisse der Gaterslebener Kultur sind hingegen üblicherweise süd–nord-orientiert. Auf dem Rössener Gräberfeld sind allerdings mehrere Fälle belegt, in denen die Begräbnisse in der Tradition der jeweils anderen Kultur ausgerichtet worden waren.[3]

Nr. Ritus Ausrichtung Lage Beigaben Kultur[4] Ausgräber Verbleib
1 Körpergrab rechter Hocker Marmorperlen, verzierter Becher mit Standfuß, Feuersteinklinge, Querschneider, Tierknochen Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
2 Körpergrab rechter Hocker Konische Schale, Rumpfteil eines Kugelbechers, zwei Marmorringe, Knochenpfriem(?), Rippen vom Rind Rössen+
Gatersleben
Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
3 Körpergrab rechter Hocker zwei Becher, Querbeil, Klingenkratzer, Knochenpfriem, Schafsknochen Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
4 Körpergrab rechter Hocker Halskette aus 156 Kalksteinperlen, zwei Armketten aus 30 bzw. 39 Kalksteinperlen, zwei Armringe, Becher, konische Schale, Tierknochen Rössen+
Gatersleben
Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
5 Körpergrab rechter Hocker Kette aus ca. 60 Marmorperlen, drei durchlochten Tierzähnen, einem Marmoranhänger in Form eines Tierzahns und einer Knochenscheibe, zwei Doppelknöpfe aus Eberzahn, Axt, Feuersteinmesser, undefinierbare schwarze Masse unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
6 Körpergrab rechter Hocker Axt, Bruchstück eines Knochenrings, Rippen eines Tieres unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
7 Körpergrab rechter Hocker Becher, Kugelbecher, Bruchstück eines Klingenkratzers, Querschneider, Bruchstück einer Feuersteinklinge, fünf Abschläge, Bruchstück eines Knochenpfriems Rössen+
Gatersleben
Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
8 Körpergrab rechter Hocker zwei Becher, Querbeil, zwei Feuersteinklingen, Tierknochen Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
9 Körpergrab rechter Hocker Halskette aus 181 Marmorperlen, zwei Armringe aus Knochen (nur einer erhalten), Schale, Kugelbecher, verzierter Becher mit Standfuß, Beil, Feuersteinmesser, zwei Abschläge Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
10 Körpergrab rechter Hocker Halskette aus 52 Marmorperlen und einem Marmoranhänger in Form eines Tierzahns, Marmorperlen einer Armkette, Armring aus Marmor unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
11 Körpergrab rechter Hocker zwei Fußketten(?) aus 108 Kalkstein-, zwei Kieselschiefer- und zwei Gagat-Perlen sowie vier Muschelscheibchen, Halskette aus 20 Kalksteinperlen, Bruchstücken von weiteren und Gagat, dreigliederiger Ösenbecher, Becher, Axt, Feuersteinklinge, Knochendolch oder -pfriem Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
12 Körpergrab rechter Hocker Kugelbecher, drei Rinderknochen Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
13 Körpergrab rechter Hocker Halskette aus 25 Marmorperlen, zwei Becher, Scherben von Keramikgefäßen, Klingenkratzer, zwei unbearbeitete Feuersteine, ein Feuersteinkern Rössen? Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
14 Körpergrab rechter Hocker Becher Rössen? Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
15 Körpergrab rechter Hocker Becher Gatersleben? Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
16 Körpergrab rechter Hocker elf Marmorperlen einer Halskette, Fußkette aus 194 Perlen aus Muschelschalen, Fußkette aus ca. 261 Perlen aus Muschelschalen, Bruchstücke weiterer Perlen aus Muschelschalen, zwei Armringe aus Marmor, verzierter Becher mit Standfuß, Kugelbecher, Tierknochen Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
17 Körpergrab Linienbandkeramik Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
18 Körpergrab rechter Hocker Kugelbecher Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
19 Körpergrab rechter Hocker Dreigliedriger Becher, Klingenkratzer, Tierknochen Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
20 Körpergrab rechter Hocker Dreigliedriger Becher Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
21 Körpergrab Armring aus Marmor unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
22 Körpergrab verzierter Becher mit Standfuß, Becher, Axt, zwei Querschneider (Zugehörigkeit zu diesem Grab unklar), drei unbearbeitete Feuersteinstücke Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
23 Körpergrab verzierter Kugelbecher, Armring aus Marmor, Kette aus 18 Marmorperlen, Muschel Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
24 Körpergrab Beil, Feuersteinsplitter unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
25 Körpergrab Kette aus 59 Marmorperlen, fünf Doppelknöpfe aus Eberzahn, Becher, Rest eines Bechers Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
26 Körpergrab Skelett zu schlecht erhalten Hals- und Armkette mit 747 Kalksteinperlen und einem Marmor-Anhänger in Form eines Hirschzahns, Becher, Axt Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
27 Körpergrab Kette aus 34 Marmorperlen, Beil, Querschneider, Feuersteinklinge, Feuersteinmesser unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
28 Körpergrab S–N rechter Hocker Schale, Bruchstück einer Schale Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
29 Körpergrab S–N rechter Hocker Axt, Feuersteinmesser unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
30 Körpergrab O–W rechter Hocker Becher mit Ansatz zur Dreigliederung, Feuersteinklinge Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
31 Körpergrab S–N rechter Hocker keine unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
32 Körpergrab Skelett zu schlecht erhalten Ösenbecher Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
33 Körpergrab S–N rechter Hocker Halskette aus Knochenperlen, Doppelknopf aus Eberzahn, Kugelbecher Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
34 Körpergrab dreigliederige Amphore, dreigliederiger Ösenbecher Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
35 Körpergrab O–W rechter Hocker Armring aus Knochen, Knochenpfriem, Feuersteinmesser (nicht erhalten), Rinderknochen unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
36 Körpergrab Armring aus Knochen, Halskette aus 91 Marmorperlen, Armkette aus 54 Marmorperlen, Feuersteinmesser, zwei Querschneider, verzierter Becher mit Standfuß Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
37 Körpergrab Kette aus 19 Perlen aus Muscheln und zwei Anhängern aus Hirschzähnen unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
38 Körpergrab Kugelbecher, zwei Feuersteinmesser, ein Abschlag, ein Feuersteinstück Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
39 Körpergrab Kugelbecher, Bruchstück eines Knochenringes, birnenförmiger Keulenkopf aus Marmor Gatersleben? Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
40 Körpergrab konische Schale, Becher mit Ansatz zur Dreigliederung, ovale Tonwanne, Klingenkratzer, zwei Abschläge Rössen+
Gatersleben
Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
41 Körpergrab Becher Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
42 Körpergrab verzierter Kugelbecher, konische Schale Rössen+
Gatersleben
Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
43 Körpergrab Becher, Axt Rössen? Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
44 Körpergrab Armring aus Marmor, Halskette aus 71 Marmorperlen, Feuersteinmesser unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
45 Körpergrab Axt, Tierknochen unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
46 Körpergrab Axt unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
47 Körpergrab Kette aus 103 Muschelscheiben, Kugelbecher Rössen? Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
48 Körpergrab 47 Marmorperlen von einer Kette, Muschel mit zwei Löchern, Axt unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
49 Körpergrab Kette aus 242 Marmorperlen unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
50 keine Angabe Halskette aus 31 Marmorperlen und neun Schneckenröhrchen, sieben Doppelknöpfe, Bruchstücke eines Knochenrings, undefinierbare schwarze Masse unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
51 Körpergrab Knochenanhänger, zwei Feuersteinmesser, zwei messerartige Abschläge unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
52 Körpergrab Marmorperlen von einer Halskette, Bruchstücke eines Armrings aus Knochen (nicht erhalten, Einzelfunde durch Nagel zu einem „Grabinventar“ zusammengestellt) unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
53 Körpergrab Becher, Querschneider Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
54 Körpergrab Kumpfartige Schale, Feuersteinklinge Gatersleben? Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
55 Körpergrab Trichterbecher, drei Anhänger aus Hirschzähnen, Feuersteinmesser, Querschneider Gatersleben?/
Baalberge?
Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
56 Körpergrab Armring aus Marmor, Feuersteinmesser, Bruchstück eines Beils unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
57 Brandgrab? 19 Kalksteinperlen, eine Gagatperle und Bruchstück einer weiteren, elf Knöpfe aus Muscheln, zwei Röhrchen aus Kupferblech unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
58 Körpergrab Kugelbecher Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
59 Körpergrab unbearbeiteter Abschlag unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
60 Körpergrab keine unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
61 Körpergrab keine unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
62 Körpergrab keine unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
63 Körpergrab Bruchstück eines Kiefers eines Tierschädels unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
64 Körpergrab Bruchstücke von zwei Äxten, Tierknochen (Einzelfunde durch Nagel zu einem „Grabinventar“ zusammengestellt) unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
65 Brandgrab? sieben Marmorperlen, konische Schale, drei Becher Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
66 Brandgrab 45 Marmorperlen, Bruchstück eines Muschelanhängers, Feuersteinklinge, Ösenbecher, dreigliederiger Becher Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
67 Brandgrab 60 Kalksteinperlen, 20 Gagatperlen, sechs Anhänger aus Hirschgrandeln, drei Marmoranhänger in Form von Hirschzähnen, Steinanhänger in Beilform, dreigliederiger Ösenbecher, konische Schale, stichbandverzierte Scherbe, Klingenkratzer Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
68 Brandgrab Dreigliedriger Ösenbecher, konische Schale, Axt, zwei Abschläge Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
69 Brandgrab zwei konische Schalen, Kanne, Rumpfteile von zwei Bechern, Unterteil eines Bechers (Ösenbecher?), Bruchstücke eines Gefäßes, Querbeil, Klingenkratzer, Feuersteinklinge Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
70 Brandgrab zwei konische Schalen, 46 Muschelknöpfe, 50–60 Muschelscheiben Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
71 Brandgrab Ösenbecher, Bruchstücke von Bechern(?), Querbeil, Feuersteinklinge, zwei Abschläge Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
72 Brandgrab zwei dreigliederige Becher, Rumpfteil eines Bechers, Hals-Schulter-Bruchstück eines Bechers, 46 Marmorperlen, 14 Marmoranhänger in Form von Hirschzähnen, zwei Gagatperlen, zwei Feuersteinklingen Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
73 Brandgrab Quermeißel, zwei Feuersteinklingen, drei Abschläge Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
74 Brandgrab Axt, Feuersteinklinge, zwei Rinderknochen (Geräte?) Gatersleben Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
75 Körpergrab Axt, Beil, Kette aus 165 Marmorperlen, Feuersteinmesser, Spitze eines Knochenpfriems, Gerät aus Hirschhorn, Feuersteine, Keramikscherben (evtl. Einzelfunde durch Nagel zu einem „Grabinventar“ zusammengestellt) unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
76 Körpergrab Kugelbecher, Messer Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
77 Körpergrab Beil, fünf Hirschzähne, Abschlag, Ober- und Unterkiefer eines Rinds unsicher Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
78 Körpergrab Bodenteil eines Kugelbechers, Abschlag Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
79 Körpergrab schalenartiges Gefäß (darin Scherben eines Bechers), Oberteil eines (Kugel-?)bechers, Axt Rössen+
Gatersleben
Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
80 Körpergrab rechter Hocker Halskette aus 50 Marmorperlen, Beil, Kugelbecher, undefinierbare schwarze Masse, Tierknochen Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
81 Körpergrab rechter Hocker Kugelbecher, Schale, dreieckige Pfeilspitze, ein Stück Muschelschale, Tierknochen Rössen Nagel Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
82 Körpergrab rechter Hocker verzierter Becher mit Standfuß, dreigliederiger Becher, Armring aus Keramik Rössen+
Gatersleben
Nagel Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum
83 Körpergrab S–N rechter Hocker dreigliederiger Becher, Becher, Querbeil, 14 Feuersteinklingen und -abschläge Gatersleben Nagel Hamburg, Archäologisches Museum
I Körpergrab Skelett zu schlecht erhalten Kugelbecher, zwei Standfüße von Gefäßen, Bruchstück eines flaschenförmigen Gefäßes Rössen v. Borries Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
II Körpergrab S–N rechter Hocker Kette aus 48 Marmorperlen, zwei Armringe aus Marmor unsicher v. Borries Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
IIa Brandgrab? Ösenbecher, Axt Gatersleben Niklasson Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
III Körpergrab S–N rechter Hocker tiefe Schale, großes verziertes Gefäß, zwei Armringe aus Marmor, Keramikscherben, Feuersteinmesser Rössen+
Gatersleben
v. Borries Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
IV Körpergrab S–N rechter Hocker verzierter Becher mit Standfuß, Unterteil eines Gefäßes, Keramikscherben Rössen v. Borries Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
V Körpergrab Skelett zu schlecht erhalten Keramikscherben, fünf durchbohrte Hirschzähne, Feuersteingeräte unsicher v. Borries Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
XIV Brandgrab Ösenbecher, Kette aus Kalksteinperlen, Feuersteinklinge Gatersleben Niklasson Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
XX Brandgrab Dreigliedriger Becher, Becher, Scherben, Abschläge, Tierknochen Gatersleben Niklasson Halle, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
  • Hermann Behrens: Gräber der Gaterslebener Gruppe vom Rössener Gräberfeld. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 52, 1968, S. 67–80.
  • Hans von Borries: Bericht über die am 21., 30. und 31. Juli 1883 erfolgte Ausgrabung vorgeschichtlicher Gräber bei Rössen an der Saale, Kr. Merseburg. In: Vorgeschichtliche Alterthümer der Provinz Sachsen. Band 3, 1886, S. 1ff.
  • Ulrich Fischer: Die Gräber der Steinzeit im Saalegebiet. Studien über neolithische und frühbronzezeitliche Grab- und Bestattungsformen in Sachsen-Thüringen (= Vorgeschichtliche Forschungen. Band 15). de Gruyter, Berlin 1956.
  • Alfred Götze: Das neolithische Gräberfeld von Rössen und eine neue keramische Gruppe. In: Zeitschrift für Ethnologie. Band 32, 1900, S. 237–253 (online)
  • Dieter Kaufmann: Leuna-Rössen. In: Joachim Herrmann (Hrsg.): Archäologie in der Deutschen Demokratischen Republik. Denkmale und Funde. Band 2, Urania Verlag, Leipzig / Jena / Berlin 1989, ISBN 3-8062-0531-0, S. 423–424.
  • Dieter Kaufmann: Alexander Nagel und das eponyme Gräberfeld von Rössen. In: Ralf Gleser, Valeska Becker (Hrsg.): Mitteleuropa im 5. Jahrtausend vor Christus. Beiträge zur Internationalen Konferenz in Münster 2010 (= Neolithikum und ältere Metallzeiten. Studien und Materialien. Band 1). LIT, Berlin/Münster 2012, ISBN 978-3-643-11279-8, S. 13–33.
  • Klaus Kroitzsch: Die Gaterslebener Gruppe im Elb-Saale-Raum. In: Neolithische Studien. Band 2 = Wissenschaftliche Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle. Band 1972/12, 1973, S. 5–126.
  • August Nagel: Gräber von Rössen an der Saale. In: Zeitschrift für Ethnologie. Band 14, 1882, S. 143–144 (online)
  • August Nagel: Das Gräberfeld in Rössen a/Saale. Kreis Merseburg. In: Correspondenz-Blatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Band 18, 1887, S. 19–20 (online)
  • Nils Niklasson: Neuere Ausgrabungen in Rössen. In: Mannus. Band 11/12, 1919/20, S. 309–337.
  • Franz Niquet: Die Rössener Kultur in Mitteldeutschland (= Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder. Band 26), Gebauer-Schwetschke, Halle (Saale) 1937.
  • Franz Niquet: Das Gräberfeld von Rössen, Kreis Merseburg (= Veröffentlichungen der Landesanstalt für Volkheitskunde. Band 9). Landesanstalt für Volkheitskunde, Halle (Saale) 1938.
Commons: Gräberfeld von Rössen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hermann Behrens: Gräber der Gaterslebener Gruppe vom Rössener Gräberfeld. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 52, 1968, S. 67.
  2. Hermann Behrens: Gräber der Gaterslebener Gruppe vom Rössener Gräberfeld. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 52, 1968, S. 77–79.
  3. Hermann Behrens: Gräber der Gaterslebener Gruppe vom Rössener Gräberfeld. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 52, 1968, S. 80.
  4. Zuordnung nach Hermann Behrens: Gräber der Gaterslebener Gruppe vom Rössener Gräberfeld. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 52, 1968, S. 79.

Koordinaten: 51° 19′ 36,5″ N, 12° 1′ 24,9″ O