Grime – Wikipedia
Grime (englisch für „Schmutz“) bezeichnet einen aus Großbritannien stammenden Musikstil, der seine Wurzeln in der elektronischen Musik hat, insbesondere dem 2 Step, Jungle, und UK Garage[1] und beeinflusst von Dancehall, Hip-Hop und Ragga.[2] Produziert werden Grime-Beats in der Regel im Bereich von 138 bis 144,5 BPM.[3] Als Begründer des Grime gilt Wiley, der deswegen auch „Godfather of Grime“ genannt wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstanden ist Grime zwischen 2002 und 2004 im Londoner Eastend. Die Richtung ist durch ihren rohen, aggressiven, bisweilen düsteren Sound gekennzeichnet, mit Einflüssen aus Drum and Bass, Dubstep, Dancehall und US-Hip-Hop. Außerdem sind starke rhythmische und szenische Parallelen zum Dubstep erkennbar. Besonders geprägt wurde Grime von zwei Mitgliedern der Roll Deep Crew, nämlich Wiley, dessen Single Wot Do U Call It? 2004 ein großer Club-Hit war, und Dizzee Rascal, dessen erstes Album Boy in da Corner 2003 mit dem Mercury Music Prize ausgezeichnet wurde. Wileys sogenannte Eskybeats prägten auch danach noch viele Grimeinstrumentals.
Das waren die Anfänge des Grimes; über die Jahre kamen andere bekannte Interpreten wie Lethal Bizzle, Kano, Chipmunk (auch Chip genannt), Jme und Skepta hinzu. Die beiden zuletzt genannten gründeten wenig später mit Wiley die bekannte Grimecrew BoyBetterKnow, kurz BBK, die 2017 in der o2 Arena in London auftraten. Durch erste Songs erlangten diese und damit auch der Grime schnell Bekanntheit. Auch durch diese Bekanntheit kamen über die Jahre neue Grime-Größen wie Bugzy Malone, Stormzy, P Money, Tempa T, Krept and Konan und viele weitere dazu. Mit der Zeit wurde Grime immer populärer und ist mittlerweile ein in England sehr bekannter Musikstil, der weltweit auch immer mehr Aufmerksamkeit erhält.
Bedeutende Interpreten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darüber hinaus verbinden einige Künstler Grime mit anderen Genres. Die englische Band Hacktivist verbindet Grime mit Metal,[6] während die ebenfalls aus England stammenden Bands Bob Vylan und Nova Twins Grime mit Punk und Indie-Rock[7] bzw. Punk und Nu Metal verbinden.
Musikbeispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wiley – Wot Do U Call It? (Bekanntester Grime-Track aus den Anfängen)
- Crazy Titch – Sing Along
- Lethal Bizzle – Pow (Grime-Hymne 2004)
- Lethal Bizzle – Pow 2011 (Neuauflage mit Parts von Anderen Grime Artisten u. a. Jme)
- Dizzee Rascal – Jus’ a Rascal
- Lowkey – Who Said I Can’t Do Grime
- Skepta – That's Not Me (ft. Jme)
- Tempa T – Next Hype
- Kano – 3 Wheels Up
- Skepta – Shutdown
- Bugzy Malone – Wasteman
- Stormzy – Shut Up
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als älteste aktive Vertreter gelten die Senioren des britischen Duos Pete & Bas, die als Mittsiebziger durch Enkelin und jugendliche Nachbarn zum Genre gebracht wurden.[8][9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dan Hancox: Inner City Pressure: The Story of Grime. William Collins, 2018, ISBN 978-0-00-825716-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Simon Reynolds: Aus dem Spiegelkabinett, Artikel in der taz vom 4. Februar 2005 mit dem Untertitel Grime ist der britische HipHop. Doch mit ihren billigen Sounds und den unsicheren Machtfantasien der MCs transportiert diese Musik ein Gefühl der Verzweiflung, das das US-Original lang verloren hat
- Grime Wave (Archiv) ( vom 10. Februar 2012 im Internet Archive), englischer Artikel über die Geschichte des Grime auf der Website des CBC
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grime Wave. In: cbc.ca. 26. Januar 2007, archiviert vom am 26. Januar 2007; abgerufen am 1. Juli 2019.
- ↑ Hip-Hop Or Dancehall? Breaking Down The Grime Scene’s Roots. Abgerufen am 1. Juli 2019 (englisch).
- ↑ Watch Dave explain difference between grime and rap to Americans. In: nme.com. 24. März 2017, abgerufen am 4. Juni 2020 (britisches Englisch).
- ↑ Lowkey – Who Said I Can't Do Grime. Abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Lowkey: Best Grime Artists | TheTopTens. In: www.thetoptens.com. Abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Zach Redrup: Hacktivist share new song, ‘Hyperdialect’! Dead Press!, abgerufen am 18. Juni 2021 (englisch).
- ↑ Aliya Chaudhry: Bob Vylan create music that’s as loud as the message behind it—interview. Alternative Press, abgerufen am 30. April 2022 (englisch).
- ↑ Annette Dittert, Lutz Westphal, Erik Haasdonk, Jessica Vollmers: Großbritannien. Rappende Opas. In: Das Erste. Weltspiegel. Bayerischer Rundfunk, 5. Mai 2019, abgerufen am 11. November 2019.
- ↑ Lauren O'Neill: Diese beiden Opas hier machen Grime und sind ziemlich angepisst. In: Vice. NoiseyNews. VICE Media GmbH, 2. Januar 2018, abgerufen am 11. November 2019.