Groß Baltruschehlen – Wikipedia

Untergegangener Ort
Groß Baltruschehlen (Grüneichen)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 22° 13′ OKoordinaten: 54° 49′ 29″ N, 22° 13′ 19″ O
Groß Baltruschehlen (Europäisches Russland)
Groß Baltruschehlen (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Groß Baltruschehlen (Oblast Kaliningrad)
Groß Baltruschehlen (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Groß Baltruschehlen, 1935 bis 1945 Grüneichen, litauisch Baltrušėliai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich an einer Nebenstraße von Meschduretschje (Kauschen, sechs Kilometer südwestlich) nach Djatlowo (Kaliningrad) (Neuweide, fünf Kilometer östlich).

Die Gemeinde Grüneichen (Groß Baltruschehlen) auf einem Messtischblatt von 1935

Baltruschelen, auch Laschinnen genannt, wurde im Jahr 1688 als Schatulldorf gegründet.[1][2] Um 1870 bestand die Landgemeinde Baltruschelen aus den beiden Ortsteilen Grossbaltruschelen und Kleinbaltruschelen (54° 49′ 16″ N, 22° 14′ 43″ O). 1874 wurde sie namensgebend für einen neu gebildeten Amtsbezirk im Kreis Pillkallen.[3] Seit der ersten Hälfte der 1880er Jahre hieß die Landgemeinde Groß Baltruschehlen. 1935 wurde sie in Grüneichen umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen bekam er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[4] 170
1871[4] 179 Davon in Grossbaltruschelen 156, in Kleinbaltruschelen 22[5]
1885[6] 169 Davon in Klein Baltruschehlen 21
1905[7] 134 Davon in Klein Baltruschehlen 16
1910[8] 150
1933[9] 138
1939[10] 148

Amtsbezirk Baltrusche(h)len (Grüneichen) 1874–1945

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Der Amtsbezirk Baltruschelen wurde 1874 im Kreis Pillkallen eingerichtet.[3] Er bestand zunächst aus 14 Landgemeinden (LG) und zwei Gutsbezirken (GB).[11] In der ersten Hälfte der 1880er Jahre wurde die Schreibweise in Baltruschehlen geändert. 1935 wurde der Amtsbezirk in Grüneichen umbenannt.

Name Änderungsname
von 1938
Russischer Name
nach 1945
Bemerkungen
Baltrusche(h)len (LG) Grüneichen (1935)
Blumenthal (LG) Lugowoje wurde 1922 in den Amtsbezirk Schmilgen umgegliedert
Brödlaugken (LG) Bröden Melnitschnoje
Drozwalde (GB) Darwino seit 1928 in einem anderen Zuschnitt LG Droszwalde
Girrehlischken A (LG) Krasnoselskoje 1928 an die LG Droszwalde angeschlossen
Girrehlischken B (LG) Ebenwalde
Groß Jodupönen (LG) Schwarzfelde
Grünwalde (LG)
Iwenberg (LG)
Klein Jodupönen (LG) Kleinsorge Sumarokowo
Klein Meschkuppen (LG) Bärenbach (Ostpr.) seit 1922, vorher im Amtsbezirk Spullen
Neu Stonupönen (LG) Hagenrode
Neuweide (GB) Djatlowo seit 1928 LG
Orupönen (LG) Grünrode Sinjawino
Trakeningken (LG) Ritterswalde (1930)
Uszgirren (LG) Waldenau (1930)
(Neu) Wingeruppen (LG) 1928 zur LG Neuweide

Im Oktober 1944 umfasste der Amtsbezirk noch 14 Gemeinden: Bärenbach (Ostpr.), Bröden, Drozwalde, Ebenwalde, Grüneichen, Grünrode, Grünwalde, Hagenrode, Iwenberg, Kleinsorge, Neuweide, Ritterswalde, Schwarzfelde und Waldenau.

Groß Baltruschehlen/Grüneichen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Rautenberg.

Einzelnachweise

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  1. Erwin Spehr: Aus der Geschichte des Kreises Schloßberg (Pillkallen), auf genwiki.genealogy.net
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 9.
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Grüneichen
  4. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. Die Summe geht nicht ganz auf, offenbar ein Fehler in der Quelle.
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Die Zugehörigkeit der in der Quelle aufgeführten Landgemeinde Kamanten erscheint ungewiss, vgl. Uslowoje.