Guisarme – Wikipedia
Guisarme | |
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Angaben | |
Waffenart: | Stangenwaffe |
Bezeichnungen: | Gesa, Gisarme, Gysarme, Jasarme |
Verwendung: | Waffe |
Entstehungszeit: | ca. 11. Jh. |
Einsatzzeit: | ca. 11. – 19. Jh. |
Ursprungsregion/ Urheber: | England |
Verbreitung: | Europa |
Gesamtlänge: | ca. 250 cm |
Griffstück: | Holz |
Besonderheiten: | Klingen in Sensenform oder in Form eines Knipp |
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Eine Guisarme (auch Gesa, Gisarme, Gysarme, Jasarme) war eine in Europa gebräuchliche Stangenwaffe, die aus dem bäuerlichen Werkzeug der Sense hervorging.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Guisarme wurde aus der Sense entwickelt. In vielen älteren Fachbüchern wird sie den Glefen, den Partisanen oder der Streitaxt zugeordnet, gehört aber zu den Kriegs- oder Sturmsensen.[1][2] Die ersten Exemplare der Guisarme werden bereits im 12. Jahrhundert in England beschrieben. Sie war im Mittelalter eine beliebte und verbreitete Waffe, wohl auch, weil sie einfach und billig herzustellen war. Die Guisarme – oder auch die Sturmsensen – wurde vom 11. Jahrhundert bis zum beginnenden 19. Jahrhundert benutzt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Guisarme besteht aus einer mehr oder weniger langen oder breiten Sensenklinge, die am Rücken verstärkt ist. Bei den meisten Versionen ist auf dem Klingenrücken eine weitere, schmale und spitze Klinge angebracht. Diese Klinge ist kurz und leicht nach oben gebogen oder lang und gerade. Bei anderen Ausführungen ist noch eine kleinere Stoßklinge an der Spitze des Sensenblattes angebracht. Bei manchen Versionen gleicht die Klinge nicht einem Sensenblatt, sondern eher der Klinge einer Hippe. Es gibt Guisarmen aus England, Deutschland, Italien und Frankreich.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, ISBN 3-8262-0212-0 (Textarchiv – Internet Archive – Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt).
- David Nicolle: Arms and Armour of the Crusading Era, 1050-1350. Verlag Kraus International Publications, 1988, ISBN 978-0-527-67128-0.
- George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Verlag Courier Dover Publications, 1999, ISBN 978-0-486-40726-5 (Reprint).
- Edwin Tunis: Weapons: A Pictorial History. Verlag JHU Press, 1999, Ausgabe Neuauflage, ISBN 978-0-8018-6229-8, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Courier Dover Publications, 1999, ISBN 978-0-486-40726-5 (Reprint), S. 255.
- ↑ Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, ISBN 3-8262-0212-0, S. 353 (Textarchiv – Internet Archive – Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt).
- ↑ Eugène Viollet-le-Duc: Guisarme. In: Dictionnaire raisonné du mobilier français de l’époque carlovingienne à la renaissance. 1874, S. 492 ff. (französisch) Textarchiv – Internet Archive