Hünxe – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Hünxe
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hünxe hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 39′ N, 6° 46′ OKoordinaten: 51° 39′ N, 6° 46′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Wesel
Höhe: 35 m ü. NHN
Fläche: 106,86 km2
Einwohner: 13.980 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 131 Einwohner je km2
Postleitzahl: 46569
Vorwahlen: 02858, 02064, 0281, 02853, 02855, 02856
Kfz-Kennzeichen: WES, DIN, MO
Gemeindeschlüssel: 05 1 70 016
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorstener Straße 24
46569 Hünxe
Website: www.huenxe.de
Bürgermeister: Dirk Buschmann (Parteilos)
Lage der Gemeinde Hünxe im Kreis Wesel
KarteBottropDuisburgEssenKrefeldKreis BorkenKreis KleveKreis RecklinghausenKreis ViersenMülheim an der RuhrOberhausenAlpen (Niederrhein)DinslakenHamminkelnHünxeKamp-LintfortMoersNeukirchen-VluynRheinbergSchermbeckSonsbeckVoerde (Niederrhein)WeselXanten
Karte

Die Gemeinde Hünxe liegt an der Lippe am unteren Niederrhein und im Nordwesten des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal.

Räumliche Lage

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Die Gemeinde Hünxe liegt ungefähr 10 km östlich von Wesel, 9 km nördlich von Dinslaken, und 14 km nordwestlich von Bottrop. Der überwiegende Teil des Gemeindegebiets gehört zum Naturpark Hohe Mark, in dessen Westen sich auch das Naturschutzgebiet Kaninchenberge befindet. Sowohl die Lippe als auch der Wesel-Datteln-Kanal durchqueren das Gemeindegebiet auf je rund 12 km ihres Verlaufs.

Karte von Hünxe mit den Ortsteilen

Die Gemeinde Hünxe hat eine Gesamtfläche von 106,80 km². Sie gliedert sich in die sechs Ortsteile Hünxe (5484 Einwohner), Bruckhausen (4024 Einwohner), Bucholtwelmen (461 Einwohner), Drevenack (3413 Einwohner), Gartrop-Bühl (656 Einwohner) und Krudenburg (307 Einwohner).[2]

Nachbargemeinden/-städte

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Stadt Hamminkeln Gemeinde Schermbeck
Stadt Wesel Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Stadt Voerde Stadt Dinslaken Stadt Bottrop


Die erste urkundliche Erwähnung von Hünxe erfolgte 1092 unter dem Namen „de Hungese“.

Gebietsreform 1975

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Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des Zweiten Neugliederungsprogramms die bis dahin selbstständigen Gemeinden Gartrop-Bühl und Hünxe des ehemaligen Amtes Gahlen (Sitz in Hünxe) im früheren Kreis Dinslaken sowie die Gemeinden Drevenack und Krudenburg des ehemaligen Amtes Schermbeck im früheren Kreis Rees zur neuen Gemeinde Hünxe zusammengeschlossen.[3]

Gleichzeitig wurden wesentliche Teile der ehemaligen Kreise Dinslaken, Moers und Rees mit Teilgebieten der Kreise Borken und Recklinghausen zum neuen Kreis Wesel zusammengefügt. Hünxe ist seitdem eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Wesel.

Brandanschlag 1991

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In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1991 gab es in Hünxe einen Brandanschlag auf das dortige Asylbewerberheim. Drei Jugendliche warfen nach einer Party Brandsätze in die Wohnung einer libanesischen Familie, bei der besonders die seinerzeit achtjährige Tochter Seynab schwer getroffen wurde. Sie musste noch lange in einer Spezialklinik in Hamburg behandelt werden.[4] Die Täter wurden vom Landgericht Duisburg zu Freiheitsstrafen verurteilt. Einer der Täter nahm sich nach der Tat das Leben.

Bürgermeister der Gemeinde Hünxe ist seit 2020 Dirk Buschmann (Parteilos).

Bürgermeisterwahl* 13.09.2020 Hünxe
Partei Kandidat* Stimmen % (2020)
Buschmann, Dirk 4.692 65,9 %
SPD Marquard, Volker 2.432 34,1 %
Gültige Stimmen 7.124
Ungültige Stimmen 193
Stimmen Insgesamt 7.317
Wahlberechtigte Insgesamt 11.764 62,2 %
Bürgermeisterwahl* 13.09.2020 Hünxe
Wahlbeteiligung von 62,2 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
65,9 %
34,1 %
Sonst.a
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Buschmann, Dirk
b Marquard, Volker

Ergebnisse der Kommunalwahlen 2020 in Hünxe

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Die Sitze im Stadtrat verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl 2020 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien: [5][6]

Ratswahl 13.09.2020 Hünxe
Partei Stimmen % (2020) % (2014) +/- Sitze (2020) Sitze (2014) +/-
CDU 2.257 31,3 % 35,8 % - 4,5 % 8 9 - 1
SPD 2.256 31,3 % 29,9 % + 1,4 % 8 8 ± 0
Bündnis 90/Die Grünen 1.035 14,3 % 8,7 % + 5,6 % 4 2 + 2
EBH 957 13,3 % 11,5 % + 1,8 % 3 3 ± 0
FDP 715 9,9 % 4,9 % + 5,0 % 3 1 + 2
UWH 0 0,0 % 6,2 % - 6,2 % 0 2 - 2
Schüring, Wolfgang 0 0,0 % 3,1 % - 3,1 % 0 1 - 1
Gültige Stimmen 7.220
Ungültige Stimmen 119
Stimmen Insgesamt 7.339 26 26 ± 0
Wahlberechtigte Insgesamt 11.764 62,4 % 60,5 % + 1,9 %
Ratswahl 13.09.2020 Hünxe
Wahlbeteiligung von 62,4 %
 %
40
30
20
10
0
31,3 %
31,3 %
14,3 %
13,3 %
9,9 %
n. k. %
n. k. %
EBHd
UWHf
Sonst.g
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−4,5 %p
+1,4 %p
+5,6 %p
+1,8 %p
+5,0 %p
−6,2 %p
−3,1 %p
EBHd
UWHf
Sonst.g
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Engagierte Bürger Hünxe
f Unabhängige Wählergemeinschaft Hünxe
g Schüring, Wolfgang
Sitzverteilung Ratswahl 13.09.2020 Hünxe
8
4
8
3
3
Insgesamt 26 Sitze

Sonstige: (3 Sitze) > „EBH“ = 3 Sitze

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Der Gemeinde Hünxe ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Düsseldorf vom 9. Juni 1976 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels, eines Banners und einer Flagge verliehen worden.[7] Die Gemeinde benutzt außerdem ein Logo.

Blasonierung: „Im geteilten Schild oben in Blau ein liegender links gerichteter goldener (gelber) Pfeil, überhöht von einem achtstrahligen goldenen (gelben) Stern; unten in Rot ein halbes silbernes (weißes) Schildchen an der Teilungslinie, überlegt mit einer halben goldenen (gelben) Lilienhaspel.“

In seiner oberen Hälfte vereinigt der Schild des Wappens die Attribute der Heiligenfiguren der spätmittelalterlichen Schöffensiegel der Gemeinden Hünxe und Drevenack. Das Hünxer Schöffensiegel von 1456 zeigt im Schild die sitzende Figur des heiligen Suitbertus im Bischofsgewande, in der Linken einen Bischofsstab, in der Rechten einen Stern mit acht Strahlen haltend. Das Schöffensiegel von Drevenack zeigt im geteilten Schild oben das Brustbild des St. Sebastianus mit Pfeil und Bogen. Statt der Figuren der Heiligen sind ihre Attribute im Wappen aufgenommen worden. Der achtstrahlige Stern symbolisiert den Heiligen Suitbertus und der Pfeil den Heiligen Sebastianus. Die beiden Heiligen sind die Patrone der Pfarrkirchen Hünxe und Drevenack. Die untere Hälfte des Schildes enthält das halbe altklevische Wappen und ist auch dem bisherigen Amtswappen des Amtes Gahlen und dem bisherigen Wappen der Gemeinde Drevenack nachgebildet.[8]

Banner: Rot-Gelb-Rot im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift mit dem Wappenschild der Gemeinde im ersten Drittel auf der gelben Bahn.

Hissflagge: Rot-Gelb-Rot im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift (gemeint ist quergestreift) mit dem zur Stange hin verschobenen Wappenschild der Gemeinde auf der gelben Bahn.[9]

In Hünxe sowie den Ortsteilen Drevenack und Bruckhausen gibt es drei Grundschulen. Die Gesamtschule Hünxe ist die einzige weiterführende Schule im Ort, die 1998 aus der Gemeinschaftshauptschule Hünxe hervorging. Außerdem befindet sich in Hünxe die Förderschule des Kreises Wesel mit dem Förderungsschwerpunkt geistige Entwicklung.[10]

Die Städte Dinslaken und Voerde sowie die Gemeinde Hünxe sind Träger des gemeinsamen Volkshochschul-Zweckverbands mit einem umfangreichen Weiterbildungsangebot.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Im Rathaus werden 400 Jahre alte Wolfsnetze aufbewahrt, die lange Zeit in der evangelischen Kirche hingen. In den 1990er Jahren zogen sie ins Foyer des Rathauses um. Die Länge der aus Hanf bestehenden Netze beträgt 200 m, bei einer Höhe von 2 m und einem Gesamtgewicht von 300 kg. Bis ins 19. Jahrhundert wurden diese für die Wolfsjagd aufgestellt. Die Wolfsjagd war für die Dorfbewohner verpflichtend. Sie wurden dazu mit Kirchenglocken und der Wolfstrommel aufgerufen, sobald ein Wolf gesichtet wurde.[12]

Verkehrsinfrastruktur

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Durch Hünxe-Drevenack verlief die Bahnstrecke Haltern–Venlo (Teil der Hamburg-Venloer Bahn) und besaß in Peddenberg/heute Drevenack einen Bahnhof.

Heute ist Hünxe im Schienenpersonennahverkehr aus dem nördlichen Gemeindegebiet an den Bahnhof Wesel und aus dem südöstlichen Gemeindegebiet an den Bahnhof Dinslaken angebunden. Beide Bahnhöfe sind im Straßenpersonennahverkehr mit der Schnellbuslinie SB 3 von Wesel über Hünxe nach Dinslaken, der Bahnhof Dinslaken zusätzlich mit der Linie 71 und der Bahnhof Wesel zusätzlich mit der Schnellbuslinie SB 21 von Wesel über Hünxe nach Schermbeck zu erreichen. Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Hünxe ist durch die A 3 (E 35) und die B 58 an das Fernstraßennetz angebunden. An der A 3 gibt es die Autobahnraststätte Hünxe und die dortige Autobahnpolizeieinheit Hünxe.

Ebenfalls innerhalb des Gemeindegebiets liegt der Verkehrslandeplatz Dinslaken/Schwarze Heide.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Seit 2003 gibt es das Rock and Bike Festival in Hünxe. Veranstaltet wird dies von „Freeway“ Verein zur Kulturförderung Niederrhein e. V. Neben einem großen Bikertreff und der Händlermeile findet auf einer Bühne ein zweitägiges Musik-Programm mit Bandcontest für Nachwuchsmusiker ist ebenfalls mit von der Partie.

Von 2007 bis 2011 fand auf den Wiesen um den Flugplatz Dinslaken/Schwarze Heide das Festival Death Feast Open Air statt, bei dem bedeutende Bands der Death-Metal- und Grindcore-Szene wie Krisiun, Napalm Death und Aborted auftraten.

Am selben Ort findet seit 2008 jeweils zu Pfingsten das Punk-Rock-Festival Ruhrpott Rodeo statt, bei dem Bands aus dem In- und Ausland auftreten. Unter anderem spielten bislang dort WIZO, Slime, Bad Religion, Millencolin, Turbonegro und Die Kassierer. Das Ruhrpott-Rodeo hatte 2010 einen sprunghaften Anstieg auf 7500 Besucher.

Persönlichkeiten

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Zu bekannten gebürtigen und mit der Gemeinde Hünxe verbundene Persönlichkeiten gehören Personen aus Geschichte und Religion, Kunst und Kultur, sowie Militär, Sport, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, wie Reimar Gilsenbach (1925–2001), Schriftsteller, Umwelt- und Menschenrechtsaktivist oder Gabriele Cirener (* 1966), Richterin am deutschen Bundesgerichtshof. Eine vollständige Liste, inklusive Bürgermeister und Ehrenbürger, findet sich im Hauptartikel.

Commons: Hünxe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Hünxe – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Gemeindeportrait. Gemeinde Hünxe, 31. Dezember 2020, abgerufen am 31. März 2023 (Unterpunkt „Daten & Fakten“).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 292 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Vor 20 Jahren: Der Brandanschlag von Hünxe. (Streaming-Video; 8:56 Minuten) In: Spiegel TV. 10. Oktober 2011, abgerufen am 23. September 2022.
    Simone Rafael: 20. Jahrestag des Brandanschlags von Hünxe: Es ist viel passiert. In: Belltower.News. 30. September 2011, abgerufen am 23. September 2022.
  5. Wahlergebnispräsentation Gemeinde Hünxe Ratswahl. Abgerufen am 8. April 2023.
  6. Wahlergebnispräsentation Gemeinde Hünxe Bürgermeisterwahl. Abgerufen am 8. April 2023.
  7. Hauptsatzung der Gemeinde Hünxe. (PDF; 312 kB) § 2. In: huenxe.de. 17. Dezember 2020, abgerufen am 23. September 2022.
  8. Neubürgerbroschüre Gemeinde Hünxe. (PDF) S. 7, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. September 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.huenxe.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Hauptsatzung der Gemeinde Hünxe. (PDF; 312 kB) § 2, Absatz 3. In: huenxe.de. 17. Dezember 2020, abgerufen am 23. September 2022.
  10. Schulen | Gemeinde Hünxe. Abgerufen am 31. März 2023.
  11. Startseite – VHS-Zweckverband Dinslaken - Voerde - Hünxe. Abgerufen am 31. März 2023.
  12. Rathaus Hünxe. In: KuLaDig. Abgerufen am 23. September 2022.