Haiwelse – Wikipedia

Haiwelse

Pangasius (Pangasianodon hypophthalmus)

Systematik
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Haiwelse
Wissenschaftlicher Name
Pangasiidae
Bleeker, 1858

Die Haiwelse oder Schlankwelse (Pangasiidae) sind eine Familie von Fischen aus der Ordnung der Welsartigen (Siluriformes). Sie umfassen 29 rezente und zwei fossile Arten in fünf Gattungen (davon eine fossil), deren Verbreitungsgebiet sich von Indien über Hinterindien bis nach Indonesien erstreckt, wobei die meisten Arten im Mekong und Mae Nam Chao Phraya (Chao-Phraya-Fluss) sowie auf Borneo vorkommen. Die meisten Arten sind reine Süßwasserfische, nur Pangasius pangasius und Pangasius kunyit finden sich auch in Brackwasser oder sogar Salzwasser. Viele Arten sind von großer Bedeutung in der lokalen Fischerei, einige werden auch in Aquakultur gezogen. Die wichtigsten Speisefische sind der Pangasius (Pangasianodon hypophthalmus) und Pangasius bocourti, welche tiefgefroren auch weltweit vermarktet werden. In freier Wildbahn sind manche Arten im Bestand rückgängig, der Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas) und Pangasius sanitwongsei gelten als vom Aussterben bedroht.

Verbreitungsgebiet der Haiwelse

Haiwelse haben einen schuppenlosen, langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper. Die kurze Rückenflosse sitzt weit vorne am Körper und weist einen oder zwei Hartstrahlen und fünf bis sieben Weichstrahlen auf. Eine kleine Fettflosse, die immer von der Schwanzflosse getrennt ist, ist vorhanden. Die Afterflosse ist langgestreckt mit 26 bis 46 Weichstrahlen. Die Rippen zählen 39 bis 52. Die meisten Arten sind mittelgroße bis große Fische, die Körperlängen von etwa einem halben bis etwas über einem Meter erreichen. Der Mekong-Riesenwels und die Arten Pangasius pangasius und Pangasius sanitwongsei erreichen Längen von bis zu drei Metern und gehören damit zu den größten Süßwasserfischen der Welt. Wichtige Unterscheidungsmerkmale zwischen den Gattungen und Arten sind neben Größe und eventuell vorhandener Zeichnung der Tiere die Bezahnung des Gaumens, der Aufbau der Schwimmblase und der Kiemenreuse sowie die Zahl der Weichstrahlen der Afterflosse.

Die meisten Arten sind Süßwasserfische, die vom Wasserstand abhängige Wanderungen zwischen den Laich- und Fressgründen unternehmen. Das Nahrungsspektrum ist bei den meisten Arten vielfältig und umfasst verschiedene Wirbellose, Fische und Pflanzen. Neben Generalisten gibt es auch Nahrungsspezialisten. So ist die Gattung Helicophagus auf Weichtiere spezialisiert, Pangasius sanitwongsei ein reiner Raubfisch und ausgewachsene Tiere des Mekong-Riesenwelses sind reine Pflanzenfresser.

Verwandtschaft der rezenten Haiwelse


 Pangasianodon 

Pangasius (Pangasianodon hypophthalmus)


   

Mekong-Riesenwels (Pangasianodon gigas)



 Pseudolais 

Pseudolais micronemus


   

Pseudolais pleurotaenia




   
 Helicophagus 


Helicophagus leptorhynchus


   

Helicophagus waandersii



   

Helicophagus typus



 Pangasius 

Pangasius lithostoma


   



Pangasius humeralis


   

Pangasius nieuwenhuisii



   

Pangasius kinabatanganensis


   

Pangasius polyuranodon


   

Pangasius macronema





   

Pangasius rheophilus


   

Pangasius bocourti


   

Pangasius djambal



   

Pangasius conchophilus


   

Pangasius nasutus


   

Pangasius pangasius


   

Pangasius kunyit



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Pangasius krempfi


   

Pangasius larnaudii


   

Pangasius sanitwongsei


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Kladogramm der bis 2000 beschriebenen Haiwelse
nach Pouyard et al., 2000[1]

Die Haiwelse umfassen vier rezente Gattungen mit insgesamt 29 Arten. Molekularbiologische Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Gattungen Pangasianodon und Pseudolais näher miteinander verwandt sind als mit den Gattungen Pangasius und Helicophagus.[1]

  • Tyson R. Roberts, Chavalit Vidthayanon: Systematic revision of the Asian catfish family Pangasiidae, with biological observations and descriptions of three new species. In: Proc. Acad. Nat. Sci. Philad. Band 143, 1991, S. 97–144 (englisch).
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the world. 4. Auflage. John Wiley & Sons, Hoboken 2006, ISBN 978-0-471-25031-9, S. 183.
  • Carl J. Ferraris, Jr.: Checklist of catfishes, recent and fossil (Osteichthyes: Siluriformes), and catalogue of siluriform primary types. In: Zootaxa. Band 1418, 2007, S. 1–628 (englisch, acnatsci.org [PDF]).
Commons: Haiwelse (Pangasiidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b L. Pouyard, G.G. Teugels, R. Gustiano, M. Legendre: Contribution to the phylogeny of pangasiid catfishes based on allozymes and mitochondrial DNA. In: Journal of Fish Biology. Band 56, 2000, S. 1509–1538 (englisch).
  2. Kathirvelpandian P. V. Ayyathurai, Paramasivam Kodeeswaran, Vindhya Mohindra, Rajeev K. Singh, Charan Ravi, Rahul Kumar, BasheerSaidmuhammed Valaparambil, Ajith Kumar Thipramalai Thangappan, Joykrushna Jena, Kuldeep K. Lal: Description of A New Pangasius (Valenciennes, 1840) Species, from the Cauvery River extends Distribution Range of the Genus up to South Western Ghats in peninsular India. PeerJ. 10:e14258, 2022, doi:10.7717/peerj.14258
  3. A. K. Dwivedi, B. K. Gupta, R. K. Singh, V. Mohindra, S. Chandram, S. Easawarn, J. Jena, K. K. Lal: Cryptic diversity in the Indian clade of the catfish family Pangasiidae resolved by the description of a new species. In: Hydrobiologia. Band 797, 2017, S. 351–370, doi:10.1007/s10750-017-3198-z.