Handball-Bundesliga (Frauen) – Wikipedia
Aktuelle Saison | 2024/25 |
Sportart | Handball |
Abkürzung | HBF |
Verband | Handball Bundesliga Frauen |
Ligagründung | 1975 |
Mannschaften | 14 |
Land/Länder | Deutschland |
Titelträger | SG BBM Bietigheim |
Rekordmeister | Bayer 04 Leverkusen (8) |
Website | www.handball-bundesliga-frauen.de |
Die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) ist die höchste deutsche Spielklasse im Frauen-Handball.
Der Spielmodus wurde in der Geschichte der Bundesliga mehrfach geändert. Ab der Saison 2024/25 treten 12 Vereine in einem Ligasystem an, bei dem jeder Verein je ein Hin- und Rückspiel gegen jeden anderen Verein bestreitet. Nah der Hin- und Rückrunde wird die Meisterschaft in Playoffs entschieden.
Erfolgreichster Verein der Bundesliga ist Bayer Leverkusen, gefolgt vom TV Lützellinden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Titel des Deutschen Meisters im Hallenhandball der Frauen wird seit 1957/58 vergeben. Die Bundesliga wurde 1975 als höchste Spielklasse eingeführt. In den ersten zehn Jahren wurde die Liga in zwei Staffeln (Nord und Süd) gespielt und der Deutsche Meister im Play-off, an dem die beiden Erstplatzierten jeder Staffel teilnahmen, ermittelt. Seit 1985 gibt es die „eingleisige“ Bundesliga. Einziger Verein, der alle bisherigen 50 Spielzeiten in der Bundesliga spielte, ist Bayer 04 Leverkusen, das mit insgesamt acht Bundesliga-Meisterschaften der Rekordtitelträger ist. Auch die beiden ersten Meisterschaften in der eingleisigen Bundesliga gingen nach Leverkusen. Die erfolgreichsten Vereine seit Einführung der eingleisigen Bundesliga sind der TV Lützellinden mit sieben und TuS Walle Bremen mit fünf Meisterschaften; von den zwischen 1988 und 1997 vergebenen Meistertiteln gingen alle zehn entweder nach Bremen oder nach Lützellinden, das 2001 und 2002 noch zwei Mal triumphierte. Nach dem Rückzug der Bremerinnen aus der Bundesliga im Jahre 1998 prägten die Duelle zwischen dem TV Lützellinden und dem HC Leipzig das Geschehen an der Tabellenspitze der Liga; zwischen 1998 und 2002 hieß der Meister entweder Lützellinden oder Leipzig. Es folgten zwei Debütanten als Meister: DJK/MJC Trier und der FHC Frankfurt/Oder. 2004 folgte das Aus für einen weiteren Topklub: Dem TV Lützellinden wurde die Bundesliga-Lizenz entzogen. Ein Jahr später stellten die Gießener Vorstädter den Spielbetrieb ein.
Soziales Engagement
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Frauenhandball hat die permanente Aktion von „Handball hilft“ für die Deutsche Krebshilfe gestartet. Nach Angaben der Organisation kamen allein 2008/09 über 30.000 Euro Spenden aus führenden Handballvereinen zusammen, hinzu kommen Veranstaltungen mittlerer und kleiner Vereine in den Bundesländern. Die Benefizaktion 2010 unterstützten alle Frauenbundesligisten sowie 17 Erstligisten und 19 Zweitligisten.
Unterbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1985 wurde die 2. Bundesliga eingeführt, die zunächst in zwei Staffeln (Nord und Süd) bzw. in den Jahren 1991–1994 in drei Staffeln (Nord, Mitte, Süd) ausgetragen wurde. Seit der Saison 2011/12 wird die 2. Bundesliga in einer Staffel mit 16 Mannschaften ausgetragen. Darunter folgt die viergleisige 3. Liga.
Aufstiegs- und Abstiegsmodus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einem missglückten Erstversuch wurde seit der Saison 2005/06 die Liga, in der zwölf Mannschaften spielten, nach 22 Spieltagen gedrittelt: Die Plätze 1 bis 4 ermittelten den Deutschen Meister, die Teams auf den Plätzen 5 bis 10 spielten die weiteren Platzierungen aus, wobei der Sieger, der letztlich Fünftplatzierte, einen Platz im Europapokal zugesprochen bekam. Die Meisterschaftsplayoffs wurden dabei mit Halbfinale und Finale ausgespielt.
Die beiden Erstplatzierten der 2. Bundesliga steigen in die Bundesliga auf. Die beiden Letztplatzierten der 1. Bundesliga steigen direkt in die 2. Bundesliga ab.
Die Bundesliga-Meister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verein | Titel | Jahre |
---|---|---|
Bayer Leverkusen | 8 | 1978/79, 1979/80, 1981/82, 1982/83, 1983/84, 1984/85, 1985/86, 1986/87 |
Thüringer HC | 7 | 2010/11, 2011/12, 2012/13, 2013/14, 2014/15, 2015/16, 2017/18 |
TV Lützellinden | 7 | 1987/88, 1988/89, 1989/90, 1992/93, 1996/97, 1999/2000, 2000/01 |
HC Leipzig | 6 | 1997/98, 1998/99, 2001/02, 2005/06, 2008/09, 2009/10 |
TuS Walle Bremen | 5 | 1990/91, 1991/92, 1993/94, 1994/95, 1995/96 |
SG BBM Bietigheim | 5 | 2016/17, 2018/19, 2021/22, 2022/23, 2023/24 |
1. FC Nürnberg | 3 | 2004/05, 2006/07, 2007/08 |
TuS Eintracht Minden | 2 | 1975/76, 1977/78 |
FHC Frankfurt/Oder | 1 | 2003/04 |
DJK/MJC Trier | 1 | 2002/03 |
PSV Grünweiß Frankfurt | 1 | 1980/81 |
TSV GutsMuths Berlin | 1 | 1976/77 |
Borussia Dortmund | 1 | 2020/21 |
Saisonbilanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erläuterung: Der DHB-Pokal wurde erstmals 1974/75 ausgespielt, also ein Jahr vor Einführung der Bundesliga. Der erste Sieger, TSV GutsMuths Berlin, und der unterlegene Finalist, der TSV Rot-Weiß Auerbach, sind daher nicht in der Liste aufgeführt. Die erste Spielerin des Jahres wurde Anfang 1979 für das zurückliegende Jahr 1978 gewählt. Die Spielerin des Jahres 2013/14 wird demnach Anfang 2015 bekannt gegeben.
(SC): Sieger des DHB-Supercup
Die Double-Gewinner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Vereine haben in einer Saison sowohl die deutsche Meisterschaft als auch den DHB-Pokal gewonnen:
- Bayer Leverkusen – 1979/80, 1981/82, 1982/83, 1983/84, 1984/85, 1986/87
- TV Lützellinden – 1988/89, 1989/90
- TuS Walle Bremen – 1993/94, 1994/95
- Thüringer HC – 2010/11, 2012/13
- SG BBM Bietigheim – 2021/22, 2022/23
- TuS Eintracht Minden – 1977/78
- 1. FC Nürnberg – 2004/05
- HC Leipzig – 2005/06
Die Ewige Tabelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regionalmeister vor Einführung der Bundesliga
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Meisterschaft im Hallenhandball der Frauen wird seit 1957/58 ausgespielt. Bis Ende der 60er Jahre wurden zunächst die Meister auf Kreisebene ermittelt. Die Kreismeister spielten um den Titel des Landesmeisters, der dann mit den anderen Landesmeistern ein Turnier um die Regionalmeisterschaft bestritt. Die Regionalmeister schließlich ermittelten den Deutschen Meister. Bis 1964 nahm zusätzlich der Vizemeister des ausrichtenden Verbandes an der Endrunde teil. Zur Saison 1975/76 wurde die zweigleisige 1. Bundesliga eingeführt.
Deutsche Meister seit 1958
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bayer 04 Leverkusen | 11 | 1965, 1966, 1974, 1979, 1980, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987 |
Thüringer HC | 7 | 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2018 |
TV Lützellinden | 1988, 1989, 1990, 1993, 1997, 2000, 2001 | |
1. FC Nürnberg | 6 | 1964, 1969, 1970, 2005, 2007, 2008 |
HC Leipzig | 1998, 1999, 2002, 2006, 2009, 2010 | |
TuS Walle Bremen | 5 | 1991, 1992, 1994, 1995, 1996 |
SG BBM Bietigheim | 2017, 2019, 2022, 2023, 2024 | |
Eimsbütteler TV | 4 | 1958, 1959, 1963, 1967 |
TuS Eintracht Minden | 1973, 1975, 1976, 1978 | |
RSV Mülheim | 2 | 1960, 1961 |
SC Union 03 Hamburg | 1968, 1972 | |
SSC Südwest 1947 | 1 | 1962 |
Kieler SV Holstein | 1971 | |
TSV GutsMuths Berlin | 1977 | |
PSV Grünweiß Frankfurt | 1981 | |
DJK/MJC Trier | 2003 | |
Frankfurter Handball Club | 2004 | |
Borussia Dortmund | 2021 |
Die Meister vor Einführung der Bundesliga (1958–1975)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verein | Titel | Jahre |
---|---|---|
Eimsbütteler TV | 4 | 1958, 1959, 1963, 1967 |
Bayer Leverkusen | 3 | 1965, 1966, 1974 |
1. FC Nürnberg | 1964, 1969, 1970 | |
TuS Eintracht Minden | 2 | 1973, 1975 |
SC Union 03 Hamburg | 1968, 1972 | |
RSV Mülheim | 1960, 1961 | |
Holstein Kiel | 1 | 1971 |
SSC Südwest 1947 | 1962 |
Zwei Mal wurden Regional-Vizemeister Deutsche Meister, da von 1958 bis 1964 auch der Vizemeister des ausrichtenden Verbandes an der Endrunde teilnehmen durfte: 1960 RSV Mülheim (Vize RV West), 1962 Steglitzer SC Südwest (Vize RV Berlin).
Die Meister der zweigleisigen Bundesliga (1976–1985)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verein | Titel | Jahre |
---|---|---|
Bayer Leverkusen | 6 | 1979, 1980, 1982, 1983, 1984, 1985 |
TuS Eintracht Minden | 2 | 1976, 1978 |
PSV Grünweiß Frankfurt | 1 | 1981 |
TSV GutsMuths Berlin | 1977 |
Die Meister der eingleisigen Bundesliga (seit 1986)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verein | Titel | Jahre |
---|---|---|
TV Lützellinden | 7 | 1988, 1989, 1990, 1993, 1997, 2000, 2001 |
Thüringer HC | 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2018 | |
HC Leipzig | 6 | 1998, 1999, 2002, 2006, 2009, 2010 |
TuS Walle Bremen | 5 | 1991, 1992, 1994, 1995, 1996 |
SG BBM Bietigheim | 2017, 2019, 2022, 2023, 2024 | |
1. FC Nürnberg | 3 | 2005, 2007, 2008 |
Bayer Leverkusen | 2 | 1986, 1987 |
DJK/MJC Trier | 1 | 2003 |
FHC Frankfurt/Oder | 2004 | |
Borussia Dortmund | 2021 |
Im Jahr 2020 wurde nach Abbruch der Saison wegen der COVID-19-Pandemie kein Meister ermittelt. Tabellenführer zum Zeitpunkt des Saisonabbruches war Borussia Dortmund.
HBF-Award
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2019 zeichnet die HBF Spielerinnen für „außergewöhnliche Leistungen und Verdienste im Handball der Frauen“ mit dem HBF-Award aus.
- 2019: Clara Woltering[3][4]
- 2021: Anna Loerper[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ www.handball-world.news: Meister-Streit im Frauenhandball: BVB verzichtet auf Klage vom 24. April 2020, abgerufen am 29. Juli 2020
- ↑ www.handball-world.news: Handball Bundesliga Frauen sagt Pokalendrunde OLYMP Final4 ab vom 20. Juli 2020, abgerufen am 29. Juli 2020
- ↑ Peter Kehl: Premierenauszeichnung für ehemalige BVB-Spielerin: „Ein besonderer Moment“. In: RuhrNachrichten.de. 29. August 2019, archiviert vom am 14. September 2019; abgerufen am 8. Februar 2020.
- ↑ Clara Woltering erhält ersten HBF-Award. Pressemitteilung. In: HBF-info.de. Handball Bundesliga Frauen e. V., 28. August 2019, abgerufen am 8. Februar 2020.
- ↑ hbf-info.de, „Anna Loerper wird mit HBF-Award für außergewöhnliche Verdienste ausgezeichnet“, 25. August 2021, abgerufen am 3. April 2022